Die Alpen gelten seit jeher als Ort der Sehnsucht, als Sinnbild für Beständigkeit, Naturkraft und alpine Tradition. Doch diese vermeintlich stabile Welt gerät zunehmend ins Wanken. Wenn Menschen ihre Heimat aufgrund äusserer Einflüsse verlieren, stehen grundlegende Fragen im Raum. In Blatten VS stehen Betroffene vor dem Nichts: Häuser, Infrastruktur, Lebensgeschichte – alles liegt unter einem Schuttkegel begraben. Erste Stimmen sprechen von einem Wiederaufbau. Doch wo? Und zu welchem Preis? Herausforderung für Politik und Gesellschaft Die Häufigkeit der Bergstürze hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Gefragt sind geologische Überwachungen, verlässliche Frühwarnsysteme und koordinierte politische Massnahmen. Die Sicherheit in alpinen Regionen wird zur dauerhaften Herausforderung. Wer trägt die Verantwortung für die Sicherheit in Berggebieten – die betroffene Gemeinde, der Kanton oder der Bund? Schutz, Rückzug oder Anpassung? In besonders gefährdeten Gebieten müssen Entscheidungen getroffen werden: Schutzmassnahmen, Rückzug oder langfristige Anpassungen an neue Bedingungen – jede dieser Optionen bringt technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Konsequenzen mit sich. Der Klimawandel beschleunigt diese Entwicklungen und verändert den Umgang mit der Bergwelt grundlegend. Die Alpen sind längst nicht mehr nur Erholungsraum und Kulturlandschaft, sondern auch Risikozone – mit wachsender Bedeutung für Politik und Bevölkerung.