Themen: Gentechnik im Essen: Wie Brüssel Verbraucher ignoriert / Wie Inder für Russland kämpfen müssen: Putins Kanonenfutter / Streit beim Kohleausstieg: Wer bekommt die Milliarden? / Europas Abhängigkeit von Russland: Uran-Lieferungen trotz Sanktionen
Gentechnik im Essen? Wie Brüssel Verbraucher ignoriert Das EU-Parlament will die Richtlinien für den Einsatz von neuer Gentechnik in der Land- und Lebensmittelwirtschaft lockern. Die geplante Liberalisierung hätte weitreichende Folgen für Tausende Landwirte, vor allem aber auch für Millionen Verbraucher in der Europäischen Union. So würden Produkte, die von gentechnisch veränderten Pflanzen stammen, in Zukunft nicht mehr besonders gekennzeichnet. Die fehlende Kennzeichnung mache es künftig unmöglich, nachzuvollziehen, an welcher Stelle Gentechnik eingesetzt wurde. Darüber hinaus führe eine Deregulierung dazu, dass auch gentechnisch veränderte Pflanzen ohne die bisher obligatorische Risikoprüfung und Kennzeichnung in Europa angebaut werden dürfen. Für Putin an die Front Wie Inder für Russland kämpfen müssen Für den Angriffskrieg in der Ukraine rekrutiert Russland auch Söldner aus Indien. 'frontal'-Recherchen zeigen, dass viele nicht freiwillig an der Front kämpfen. Vielmehr werden sie von Menschenhändlern und russischen Behörden mit Drohungen und falschen Versprechungen in Wladimir Putins Streitkräfte gelockt. Ein betroffener Soldat schildert, welche Grausamkeit er beim Einsatz erlebt. Streit beim Kohleausstieg Wer bekommt die Milliarden? Mit bis zu 40 Milliarden Euro will der Bund bis 2038 den Strukturwandel in den Kohleregionen unterstützen. Doch wer bekommt die Milliarden? Denn ein Grossteil des Geldes, das als Strukturhilfe für die Kohlereviere vorgesehen ist, fliesst in Projekte, die in den Revieren keinen einzigen neuen Arbeitsplatz schaffen, zeigt 'frontal'. Europas Abhängigkeit von Russland Uran-Lieferungen trotz Sanktionen Bei allen Sanktionen der EU gegen Russland sind russisches Uran und der Staatskonzern Rosatom ausgenommen. Dabei unterstützt der Atomkonzern aktiv den Krieg gegen die Ukraine – etwa durch die Übernahme des russisch besetzten Atomkraftwerks Saporischschja. Zwar gelten die EU-Sanktionen für den Aufsichtsratsvorsitzenden, nicht aber für den Atomkonzern, den er leitet. Restriktive Massnahmen gegen das staatliche Unternehmen Rosatom hätten auch für die Europäische Union weitreichende Folgen: Denn in der EU gibt es noch 19 Reaktoren sowjetischer Bauart, die auf Kernbrennstäbe aus Russland, und damit auf Rosatom, angewiesen sind. Allein im Jahr 2022 hat die Staatengemeinschaft für Nuklearprodukte und Uran rund 720 Millionen Euro an Russland gezahlt – Geld, das direkt in die Kriegskasse des Kreml fliesst.
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Die Psychotherapie sollte eigentlich ein geschützter Raum sein, doch Max und Alexandra machen eine andere Erfahrung. Sie werden in der Therapie missbraucht. Das hat Folgen für ihr ganzes Leben. Seit 1998 ist sexueller Missbrauch in der Therapie in Deutschland unter Strafe gestellt. Laut Ethikverein, einer Anlaufstelle für Betroffene, gibt es in Deutschland 1400 Fälle pro Jahr, nur vier kommen im Schnitt vor Gericht. Oft werden Verfahren vorher eingestellt. Der damals siebenjährige Max wird mehrfach missbraucht von einem angesehenen Kinderpsychologen. Erst zehn Jahre später wird dieser verurteilt. Max berichtet, wie sich sein Leben seit dem Missbrauch verändert hat. Max, heute 26, geht an die Öffentlichkeit, um zu verhindern, dass sein Peiniger weiter als Therapeut arbeiten kann. Vor dem Hintergrund der Haftentlassung des Täters 2024 erzählte Max bei '37°Leben' erstmals öffentlich seine Geschichte. 2017 verliert Alexandra fünf nahe Verwandte in zwölf Monaten. Zur Trauerbewältigung beginnt sie eine Therapie. Nach knapp zwei Jahren kommt es zu privaten Treffen und Sex mit dem Therapeuten. Ihr psychischer Zustand wird immer schlechter, sie denkt an Suizid und beendet die Therapie. Es kommt zum Kontaktabbruch mit dem Therapeuten. Durch Zufall erfährt sie von einer weiteren Betroffenen, die zeitgleich durch den Therapeuten Missbrauch erlebt hat. Die beiden Frauen erstatten Anzeige. Ein Verfahren wegen 15-fachen Missbrauchs wird eröffnet. Als der Therapeut versucht, sich zu suizidieren, stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen psychischer Probleme des Angeklagten ein. Vor Gericht erleben Opfer nicht selten eine Opfer-Täter-Umkehr, gefühlt wird den Täterinnen und Tätern mehr Schutz durch Gesetze geboten als den Geschädigten. Der Ethikverein schätzt, dass 80 Prozent der in der Therapie geschädigten Patientinnen und Patienten eine weitere Therapie brauchen, zehn Prozent werden durch die Schädigung stationär behandlungsbedürftig. Alexandra und Max lernen sich im Februar 2024 bei einem Treffen des Ethikvereins persönlich kennen. Die '37°'-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Markus Lanz spricht in seiner Talkshow mit seinen Gästen über aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen – unterhaltend und journalistisch hintergründig.