Chicago: Steakhouse | Themen: Der Steakgigant aus Chicago: Dry Aged Bone-in / Kulinarische Mitbringsel / Ran an die Töpfe!
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Kochen/Essen/Trinken
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F
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2025
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(1): Der Steakgigant aus Chicago: Dry Aged Bone-in Das Dry Aged Bone-in gilt in Chicago als hohe Kunst und ist für Fleischliebhaber das Nonplusultra. Davon lässt sich Arnaud Théry bei Steakmeister Steve Coppolillo in einem der renommiertesten Steakhäuser der Stadt überzeugen. Der Geograf und Ernährungswissenschaftler Pierre Raffard spricht über die einstige Bedeutung der Schlachthöfe von Chicago, erzählt von der Geschichte der Rinder in Amerika und beleuchtet die heutige Debatte über Fleischkonsum. (2): Kulinarische Mitbringsel In einem Chicagoer XXL-Supermarkt steht Arnaud Théry vor langen Regalreihen voller Brownies, Erdnussbutter und Gewürzgurken – da fällt es schwer, nicht schwach zu werden. Die Tiefkühlregale halten eine kleine Überraschung bereit: Croissants und Kaffee! (3): Ran an die Töpfe! Appetit bekommen? Hier gibt es ein einfaches Rezept zum Nachkochen – die perfekte Beilage für das Dry Aged Bone-in. Also: Ab in die Küche! ________________ Rezept für Mac and Cheese Cremige Mac and Cheese wie aus dem Steakhouse in Chicago Zutaten für 6 Personen: 700 ml Milch 50 g Butter 30 g Mehl 1/2 TL Muskatnuss 1/2 TL schwarzer Pfeffer 1 Prise Cayenne Pfeffer 300 g geriebener Cheddar 125 g geriebener Pecorino oder Parmesan 250 g Makkaroni oder Conchiglioni Zubereitung: Den Ofen auf 190 °C vorheizen. Makkaroni etwa 2 bis 3 Minuten in kochendes Wasser geben, bis die Nudeln aussen gar sind. Makkaroni in einem Sieb abgiessen und mit kaltem Wasser abschrecken, um den Kochvorgang zu stoppen. Abtropfen lassen und beiseitestellen. In einem Topf Milch bei mittlerer Hitze erwärmen. In einem Bräter Butter schmelzen. Mehl hinzugeben. Unter Rühren eine Minute lang erhitzen. Unter ständigem Rühren langsam die Milch hinzugiessen. Gleichmässig weiterrühren und etwa 8 Minuten köcheln lassen, bis die Mischung dick wird. Salz, Muskatnuss, Cayenne Pfeffer, 200 g Cheddar und 75 g Pecorino zugeben. Nudeln in den Bräter geben. Gesamte Masse in eine mit Butter bestrichene Auflaufform geben. Mit dem restlichen Cheddar und Pecorino bestreuen. 30 Minuten im Ofen backen, vor dem Servieren 5 Minuten abkühlen lassen.
Ibiza / Taiwan / Angers | Themen: Ibiza: Zufluchtsort von Walter Benjamin / Taiwan: Die Thermalinsel / Indien: Niranjans Ziegenfleisch mit Piment und Koriander / Angers: Die gute Fee der Obdachlosen
(1): Ibiza: Zufluchtsort von Walter Benjamin 1932 entfloh der deutsche Philosoph, Übersetzer und Kulturkritiker Walter Benjamin seinem prekären Leben in Berlin und ging nach Ibiza. Auf der Baleareninsel konnte er für kurze Zeit die Wirtschaftskrise und die Bedrohung durch den erstarkenden Nationalsozialismus hinter sich lassen. Hier begegnete der jüdische Denker anderen europäischen Intellektuellen, entdeckte die lokalen Traditionen, schärfte seinen antikapitalistischen Geist und verfasste einige seiner wichtigsten Texte. (2): Taiwan: Die Thermalinsel Heisse Quellen gibt es überall auf Taiwan, doch ihre Nutzung ist relativ neu und noch dazu Ausländern zu verdanken: Es waren die Japaner, die im Zuge der Kolonisierung Taiwans im 19. Jahrhundert ihre Badekultur mitbrachten. Diese ist mehr als nur Lifestyle – sie ist eine Kunst! Und sie illustriert perfekt das spannungsgeladene und ambivalente Verhältnis der Taiwaner zu ihrem japanischen Erbe, zu dem sie mehr und mehr stehen. (3): Indien: Niranjans Ziegenfleisch mit Piment und Koriander In Jaipur bereitet Niranjan ein Gericht vor, das einst nach der königlichen Jagd serviert wurde. In einem heissen Kochtopf brät er Zwiebeln und Ziegenfleisch an und gibt eine Paste aus Piment und Korianderkörnern sowie Gurkenpulver hinzu. Das fertige Gericht wird mit Koriander bestreut und mit traditionellen Brötchen serviert. (4): Angers: Die gute Fee der Obdachlosen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag Angers am Boden. Tausende Wohnungen waren durch Bombenangriffe zerstört worden und zahlreiche Einwohner der westfranzösischen Stadt hatten kein Dach mehr über dem Kopf. Doch die ehemalige Widerstandskämpferin Catherine Brisset machte es sich zur Aufgabe, den Obdachlosen zu helfen.
Paris / New York / Schweiz | Themen: Paris: Chana Orloffs Gesichter / New York: Loft Story / Griechenland: Marias gefüllte Filoteigtaschen / Schweiz: Die Anfänge der Pauschalreisen',
(1): Paris: Chana Orloffs Gesichter In der hebräischen Sprache existiert das Wort 'Gesicht' nur in der Mehrzahl und wird damit den unzähligen möglichen Varianten gerecht. Anfang des 20. Jahrhunderts studiert die jüdisch-ukrainische Bildhauerin Chana Orloff Pariser Gesichter, um deren Essenz in ihren Kunstwerken festzuhalten. Sie war eine virtuose Bildhauerin in einer Zeit, als diese Kunst eine reine Männerdomäne war, und beherrschte meisterhaft das ziselierte Porträt, als dieses noch den Malern vorbehalten war. Chana Orloff war eine Künstlerin, die bis zu ihrer Flucht 1942 von der Stadt der Lichter adoptiert und entdeckt, gefeiert und bejubelt wurde. (2): New York: Loft Story Innerhalb von wenigen Jahrzehnten hat sich das Wort 'Loft' in unserem Sprachgebrauch eingebürgert. Während diese Wohnungsart in den 1980er-Jahren für viele noch eine weitentfernte Vorstellung und den Reichen aus New York vorbehalten war, sieht es heute anders aus. Die Loftbewegung gibt es mittlerweile in jeder Stadt, nicht nur in den Metropolen. Ursprünglich stammt die Idee aus dem New York der 1960er-Jahre. Im Viertel SoHo fingen einige mittellose Künstler an, sich in leerstehenden Industriegebäuden einzurichten und erfanden so, ohne es zu wissen, einen neuen Lifestyle. (3): Griechenland: Marias gefüllte Filoteigtaschen Oliven, Fetakäse, Paprika, Filoteig . natürlich sind wir damit in Griechenland! In der nordgriechischen Stadt Kavala bereitet Maria Bureki zu. Für die Füllung vermischt sie Oliven, Fetakäse und Paprika. Damit belegt sie zwei Lagen Filoteig, faltet das Ganze zu einem Dreieck und frittiert es anschliessend. (4): Schweiz: Die Anfänge der Pauschalreisen Willkommen im Paradies der Postkarten . und der Touristen! Die Schweiz lockt nach wie vor Millionen Menschen auf der Suche nach dem perfekten Schnappschuss an. Im Land der schneebedeckten Gipfel und malerischen Dörfer entwickelte der erste Reiseveranstalter in der Geschichte des Fremdenverkehrs im 19. Jahrhundert ein Angebot mit Zukunft .
Umgestürzte Bäume, Luchse, die durchs Unterholz streifen, undurchdringliches Dickicht und unzählige Käfer, die in morschen Baumstämmen leben – mitten im dicht besiedelten Europa darf sich die Natur ihren Lebensraum zurückerobern. Im Nationalpark Bayerischer Wald ist eine Vision zum bahnbrechenden Vorzeigeprojekt weltweit geworden: Seit 1970 greift der Mensch nicht in die Natur ein. Es war ein einmaliges Experiment, das auf massiven Widerstand stiess. Das Ergebnis sorgt bis heute für Staunen. Aus den einstigen Wirtschaftswäldern wächst ein Urwald heran, ein einzigartiges Ökosystem und ein Refugium der Artenvielfalt. Einheimische und Besucher schöpfen aus der emotionalen Kraft dieses Waldes. Förster lernen von ihm, Wälder wieder natürlich zu bewirtschaften und nicht nur nach Kriterien der Gewinnmaximierung. Der wilde Wald zieht Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Sie sind auf der Suche nach Antworten: Warum fällt es den Menschen so schwer, einfach nichts zu tun und zu beobachten, was die Natur macht? Wie viel wilde Natur brauchen wir, um zu überleben? Was können wir von ihr lernen, um Wälder auch für künftige Generationen zu bewahren? Der Dokumentarfilm ist mehr als ein atmosphärisch dichter Naturfilm und eine sinnliche Reise durch das Ökosystem Wald. Er thematisiert brandaktuelle Fragen rund um den Klimawandel und zeigt in eindrucksvollen Bildern, dass es sie geben kann, die Koexistenz von Mensch und unberührter, wilder Natur.
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Diana Six, Christina Pinsdorf, Franz Leibl, Pavel Hubený, Hans Bibelriether, Jörg Müller, Peter Biedermann
Über Jahrhunderte wurden Almen landwirtschaftlich genutzt. Ihre Zahl geht seit Jahren zurück. Ein junger Landwirt renaturiert eine aufgegebene Fläche, die hoch über dem Chiemsee liegt. In Hunderten alter Obstgärten im Alpenland wurde nach vergessenen und seltenen Obstsorten gesucht und Ableger davon neu angepflanzt. Über eine Länge von 14 Kilometern erstreckt sich das sogenannte Bayerische Meer. Ein Abschnitt am Südufer des Chiemsees ist gesperrt. In dieser geschützten Kernzone liegt das Delta der Tiroler Ache, ein idealer Rastplatz für Zugvögel. Deutschlands letzter alpiner Wildfluss ist die Obere Isar. Eine Flusslandschaft, die sich bei jedem Hochwasser verändert. Aber in den letzten Jahrzehnten ist dieser Rhythmus ins Stocken geraten. Ziegen sollen die Gehölzer kahlfressen und dabei helfen, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Das alpine Steinschaf gehört zu den ältesten Rassen im Alpenraum – und doch war es vor 30 Jahren fast ausgestorben. Bis einige Züchter es wegen seiner Geländegängigkeit neu entdeckten. Initiativen versuchen, Feuchtgebiete rund um den Kochelsee und Murnau als Streuwiesen wiederzubeleben. Jahrhundertelang wurden sie so genutzt, bis die Tradition in Vergessenheit geriet. Am Königssee im Osten Bayerns wird seit 2018 die Seeforelle neu angesiedelt. Früher türmten die Bauern das Stroh zu Heuballen auf, den Trischen, wie sie auf bayerisch heissen. Heute lebt diese schonende Methode wieder auf. Alle diese Projekte haben nur ein Ziel: die Naturräume in einer der schönsten Landschaften Deutschlands zu erhalten.
Orgiva, ein kleiner Ort in Südspanien und letzte Bastion der muslimischen Mauren im 15. Jahrhundert, erlebt in jüngster Zeit eine islamische Renaissance. Aus ganz Europa pilgern Menschen, die vom Christentum zum Islam konvertiert sind, hierher, um eine spirituelle Form des Islams, den Sufismus, zu leben. Auch Deutsch-Pole Artur Ruik, der sich seit seiner Konvertierung Hamza nennt, wagt den grossen Schritt: Gemeinsam mit seiner Frau Asma und Tochter Schukriya wird er in Wien alles aufgeben, um in Orgiva neu anzufangen. Die Familie hofft auf ein spirituelles Leben mit Gleichgesinnten, die hier einen moderaten spirituellen Islam leben. Aber die islamische Community, die zehn Prozent der Bevölkerung von Orgiva ausmacht, ist uneins: Der 52-jährige Ex-Berliner Christian, der sich seit seiner Konvertierung Yousuf nennt, wirft der Sufi-Community vor, dass sie zu einer Folkloregruppe verkommen ist. Er ist davon überzeugt, dass nur durch das Studium des Korans der Islam richtig gelebt werden kann und versucht, seine Sicht der islamischen Lehre in Orgiva zu verbreiten. Auch die Videobloggerin Paloma Riuz Almodóvar, direkte Nachfahrin der letzten maurischen Herrscher von Granada, ist davon überzeugt, dass man in den Schriften des Korans die richtige Antwort auf alle Lebensfragen, auch in der heutigen modernen Welt findet. Für sie stellt unter anderem Feminismus und Islam kein Widerspruch dar. Nachdem ihr maurischer Ahne im 15. Jahrhundert zum Christentum übergetreten ist, ist sie die Erste in ihrer Familie, die wieder zum Islam konvertierte. Seitdem engagiert sie sich als Influencerin für die islamische Community in Südspanien.
(1): Griechischer Ziegenschmortopf: Kleftiko In jeder griechischen Taverne steht Kleftiko auf der Karte – ein traditionell mit Ziegenfleisch zubereiteter Eintopf, der nach den Aromen der griechischen Landschaft schmeckt. Tiphaine Honoré lernt bei den Köchinnen Maria Ntioudi und Melina Chomata den Kleftiko der gehobenen Küche kennen. Der Geograf und Ernährungswissenschaftler Pierre Raffard erklärt die Ursprünge des Gerichts, die Bedeutung von Ziegenfleisch in der griechischen Ernährung und die Verbindung zwischen Kleftiko und Rembetiko. (2): Nostalgiegeschmack: Giorgios, ein Grieche in Spanien Giorgios ist in der Schweiz geboren, hat griechische Wurzeln und lebt heute in Madrid. Dort kocht er für seine Freunde Moussaka. Er erzählt von seinen Reisen nach Griechenland, dem Osteressen und den Gewürzen, die ihn an die Heimat seiner Vorfahren erinnern. (3): Ran an die Töpfe! Appetit bekommen? Hier gibt es ein einfaches Kleftiko-Rezept, das sich leicht nachkochen lässt. Also: Ab in die Küche! ________________ Rezept für Kleftiko Kleftiko gilt als Symbol der griechischen Unabhängigkeit. Traditionell wird das Gericht mit Ziegenfleisch zubereitet, auch mit Lamm schmeckt es lecker. Zutaten für 4 Personen: 700 g Lammkeule 12 Kirschtomaten 500 g Kartoffeln 1 Knoblauchzehe 1 Zwiebel 1 Rosmarinzweig 1 Thymianzweig 1 TL getrockneter Oregano Saft 1 Zitrone 150 g Kefalotyri oder Pecorino 125 ml Milch Olivenöl Salz und Pfeffer Zubereitung: In einem Bräter 3 EL Olivenöl erhitzen. Darin fein gehackte Zwiebel und Knoblauch unter Rühren bei mittlerer Hitze eine Minute lang anschwitzen. In Würfel geschnittene Lammkeule zufügen und unter gelegentlichem Rühren 10 Minuten anbraten, bis das Fleisch eine goldbraune Farbe angenommen hat. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Rosmarin, Thymian und Oregano bestreuen. Zitronensaft zugeben. Vom Herd nehmen und eine Stunde kaltstellen. Ofen auf 160 °C vorheizen. Eine Form so mit Backpapier auslegen, dass genug übersteht, um die Ränder umklappen zu können. Lammfleisch und halbierte Kirschtomaten hineingeben. Mit Marinade und Zitronensaft übergiessen. Vier Stunden in den Ofen schieben, bis das Fleisch zart ist. In einem Topf gesalzenes Wasser zum Kochen bringen und darin die Kartoffeln etwa 20 Minuten lang kochen. Abgiessen, bei niedriger Hitze wieder auf den Herd stellen. Milch zugeben und mit einem Stabmixer Kartoffeln zu cremigem Püree verarbeiten. Geriebenen Kefalotyri unterheben und gut umrühren. Das Fleisch mit der Kartoffelcreme anrichten und sofort servieren.
Niederlande / Griechenland / Italien | Themen: Niederlande: Van Goghs dornenreiche Anfänge / Griechenland: Die Odyssee der Reeder / Oman: Mohammeds Haifisch mit Gewürzen / Italien: Kein Erbarmen mit den Legionären
(1): Niederlande: Van Goghs dornenreiche Anfänge Im Winter 1883 begab sich der 30-jährige Vincent van Gogh auf eine Art persönlichen Kreuzweg. Er hatte einer Karriere als protestantischer Pastor abgeschworen, um Maler zu werden, und begann eine dreimonatige künstlerische Selbstsuche in den ländlichen Weiten seiner niederländischen Heimat. Hier versuchte der fragile junge Mann, seine emotionale und spirituelle Leere auszufüllen. Eine vergessene und doch entscheidende Schaffensphase vor der bekannteren mit den leuchtenden Farben der französischen Provence. (2): Griechenland: Die Odyssee der Reeder Die Griechen und das Meer – sie verbindet eine lange Geschichte von Liebe und Ruhm, die vor allem von einem Berufsstand verkörpert wird: den Reedern. Der bekannteste von ihnen war zweifellos Aristoteles Onassis, doch ihm gingen in der griechischen Geschichte unzählige Schiffbauer und Kapitäne voraus, die sich ganz und gar der Seefahrt verschrieben und damit halfen, Griechenland zu einer Nation zu machen. (3): Oman: Mohammeds Haifisch mit Gewürzen In Maskat kocht Mohammed einen schmackhaften und zugleich günstigen Fisch: den Hai! Zunächst wird er mariniert und dann in eine Sosse aus Zwiebeln, Tomaten, Gewürzen und getrockneter Zitrone gegeben. Zu guter Letzt richtet Mohammed den Teller an: mit Reis, Fisch in Sosse, Bratkartoffeln, Zwiebeln und Petersilie. Köstlich! (4): Italien: Kein Erbarmen mit den Legionären 312 vor Christus begann der Bau der Via Appia, die es den römischen Truppen ermöglichte, schneller in den Süden der Halbinsel zu gelangen. Heute ist die Römerstrasse bei Wanderern und Fahrradfahrern beliebt. Zur Zeit von Spartakus' Aufstand jedoch marschierten hier Legionäre einer grausamen Strafe entgegen.
Glasgow / Portugal / Paris | Themen: Shuggie Bain: Ein Unangepasster in Glasgow / Auf der Ria de Aveiro schippert der Moliceiro / Kanada: Anne-Maries herzhafte Fleischpastete / Paris: Ein befreiendes Urteil
(1): Shuggie Bain: Ein Unangepasster in Glasgow Shuggie Bain, der junge Protagonist des gleichnamigen, 2020 erschienenen Romans, ist auch das Alter Ego seines Autors. In diesem Sozialdrama erzählt Douglas Stuart die düsteren Thatcher-Jahre aus der Perspektive eines kleinen Jungen, der auf die Glasgower Gesellschaft zu feminin wirkt. Alles beginnt in Douglas Stuarts Kindheitsviertel, heruntergekommen durch grassierende Arbeitslosigkeit nach der Schliessung der Bergwerke. Für Männer, denen nur noch ihre Männlichkeit geblieben ist, fällt Shuggie Bain aus dem Rahmen. Gleichzeitig geht es um die bedingungslose Liebe zur Mutter, um die Shuggie trauern muss. (2): Auf der Ria de Aveiro schippert der Moliceiro Die Ria de Aveiro in Portugal ist eine der grössten Lagunen Europas. Um Moliço, eine für diese Sandbänke typische Alge, zu ernten, entwarfen die Einwohner einen halbmondförmigen Bootstyp, den man sonst nirgendwo findet: den Moliceiro. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich um die Lagune und diesen Bootstyp herum eine eigene Gemeinschaft. Der Moliceiro steht sowohl für eine Schiffszimmermannskunst als auch für einen Lebensstil, der unter der Salazar-Diktatur zum Politikum wurde. Nach mehreren Auswanderungswellen und der Vernachlässigung des Moliceiros rettet nun der Tourismus dieses Boot. (3): Kanada: Anne-Maries herzhafte Fleischpastete In Québec ist Fleischpastete an Weihnachten nicht wegzudenken. Anne-Marie wohnt im Zentrum von Montreal. Für ihre Fleischpastete brät sie zuerst dreierlei Hackfleisch vom Kalb, Schwein und Rind, vermischt mit Gemüse, Zimt und Nelken. Diese Füllung verteilt sie zwischen zwei Lagen Mürbeteig, bevor das Ganze in den Ofen kommt. Die Fleischpastete wird traditionsgemäss mit Ketchup serviert. (4): Paris: Ein befreiendes Urteil Auf der Île de la Cité gibt es einen Palast, dessen Urteile die Macht haben, eine ganze Gesellschaft zu verwandeln. Im Jahr 1954 gab es im Schwurgericht an der Seine einen Prozess zur Straftat zweier anonymer Personen. Dabei wurde ein Jahrhunderte altes Tabu gebrochen und das Schicksal aller Franzosen – vor allem der Französinnen – für immer verändert .
Nach einem Seitensprung, den er direkt bereut, trifft der gerade beförderte Staatsanwalt Manuel Bacher nachts in einem Park auf ein streitendes Paar. Bei dem Versuch, der Frau zu helfen, die geschlagen und gewürgt wird, schlägt Manuel den Mann nieder und tritt, geladen wie er ist, auch noch wütend auf ihn ein. Am nächsten Tag liest er in der Zeitung, dass der Mann tot ist. Hat er ihn erschlagen? Er hätte den Fall sofort melden müssen, doch der vorangehende Seitensprung und seine aktuellen persönlichen Umstände – der Karriereschub, das neue Haus, seine aufopferungsvolle Ehefrau – haben ihn zögern und später sogar lügen lassen. Als ein anderer Mann in Haft kommt – ein vorbestrafter Kleinkrimineller, der seine Unschuld beteuert – verstärkt das seine Zweifel. Muss jetzt ein anderer für ihn büssen? Und dann nistet sich die Freundin des Inhaftierten in seinem Leben ein und setzt ihn unter Druck. Manuel müsste reinen Tisch machen, doch inzwischen ist er so tief verstrickt, dass das nicht mehr so einfach ist. Sein Verhängnis ist dieser fatale Moment einer Fehlentscheidung, die eine Kettenreaktion in Bewegung setzt und seine gesamte Lebensplanung infrage stellt.
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Felix Klare, Lisa Wagner, Julia Thurnau, Lili Zahavi, Christoph Schechinger, Burak Yigit, Felix Vörtler
Kein anderes Gewürz ist so kostbar und begehrt wie Safran. Die roten Fäden, die aus den getrockneten Narben des Safrankrokus gewonnen werden, müssen mühsam von Hand geerntet werden. Safran ist weit mehr als ein kulinarischer Schatz – er blickt auf eine lange kulturelle Tradition im Orient zurück. Das 'rote Gold' verleiht Speisen nicht nur eine leuchtend goldene Farbe und ein unverwechselbares Aroma, sondern wird auch in der traditionellen Medizin als Heilmittel geschätzt. Die deutsch-französische Köchin Lucie zeigt, wie man mit Safran eine ayurvedische goldene Milch zubereitet, die für ihre wohltuende und entzündungshemmende Wirkung bekannt ist. Ausserdem verrät sie, woran man hochwertigen Safran erkennt und wie man Fälschungen sicher entlarvt.
Bestäuber und Jäger, Schmarotzertum und Symbiose – koevolutionär entstandene Interaktionen verschiedener Arten sind in der Natur allgegenwärtig. Nur dadurch erklärt sich die unglaubliche Biodiversität unserer Erde. Um aus anderen Arten einen Nutzen zu ziehen – oft, weil diese über eine Fähigkeit verfügen, die sie selbst nicht haben -, mussten Lebewesen sich weiterentwickeln, innovativ und erfinderisch sein. Als Bindeglied zwischen Himmel und Erde, das aus dem grossen Krach der Plattentektonik entstanden ist, gehören Berge zu den reichsten Ökosystemen der Welt. Sie bedecken 25 Prozent der Landfläche, beherbergen aber drei Viertel aller Säugetier-, Vogel- und Amphibienarten, die angesichts der rauen Elemente starke Allianzen eingehen müssen, um existieren zu können. Die Beispiele sind zahlreich, angefangen bei der Fortpflanzungssymbiose zwischen Bestäuberinsekten und Blumen: Die Blüten produzieren einen süssen Nektar, der Insekten wie Hummeln, Schmetterlinge oder Käfer anlockt. Wenn sie sich an diesem Nektar laben, werden sie mit Pollen bedeckt und transportieren diese zu den benachbarten Pflanzen. Auf diese Weise ermöglichen sie die Fortpflanzung der Pflanzen. Während uns dieser Austausch zwischen Insekten und Pflanzen heute vertraut ist, sind manche Dinge unzugänglicher. Manche Schmetterlinge legen ihre Eier nur auf bestimmten Pflanzen ab, und Pilze brauchen zum Wachsen den Schatten von Bäumen. So entstehen wechselseitige Abhängigkeiten zwischen den Arten. Ist eine davon gefährdet, hat das Konsequenzen für das ganze Ökosystem.
Sie sind rebellisch und trotzen oft Wind, Kälte, Klippen, Meer und dem Ozean: Heidelandschaften. Je nach Region sind sie sehr unterschiedlich. Sei es die Lüneburger Heide in Deutschland, die Bretagne in Frankreich oder die Heidegebiete in Schottland. Die Heide ist eine Kulisse aus niedriger und dichter Vegetation, die sich immer wieder einer rauen Landschaft zu beugen scheint. Sträucher und Gräser, die auf verarmten Böden ihr Dasein fristen müssen. Paradoxerweise ist die Heide dennoch Heimat einer reichen und vielfältigen Tierwelt. Denn ohne den Anschein zu erwecken, ist dieses Ökosystem ein üppiges, mit einer Vielfalt an Arten, die Solidarität zu ihrem Überlebensprinzip gemacht haben. Dazu gehören Milben, die sich auf Dornengewächsen niederlassen, um sich vor dem Wetter und Fressfeinden zu schützen oder eine Spinne, die mit Hilfe der Wurzeln von Pfeifengras stundenlang unter Wasser bleiben kann. Koevolutionär entstandene Interaktionen verschiedener Arten sind in der Natur allgegenwärtig. Nur dadurch erklärt sich die unglaubliche Biodiversität unserer Erde. Um aus anderen Arten einen Nutzen zu ziehen – oft, weil diese über eine Fähigkeit verfügen, die sie selbst nicht haben -, mussten Lebewesen sich weiterentwickeln, innovativ und erfinderisch sein. So entstehen schliesslich wechselseitige Abhängigkeiten zwischen den Arten. Ist eine davon gefährdet, hat das Konsequenzen für das ganze Ökosystem.
Im Frühling stehen wir staunend vor unseren Obstbäumen und schauen den fleissigen Honigbienen beim Bestäuben der Blüten zu. Manche Arbeiterinnen sind grau gefärbt, andere tragen orangefarbene Flecken und wieder andere haben einen gelben Hinterleib. Nur eine der unterschiedlichen Honigbienen-Varietäten ist in unserem Land nicht mehr zu sehen: eine grosse, düster gefärbte Biene mit schmalen Filzbinden auf dem Hinterleib – die Dunkle Honigbiene, Apis mellifera mellifera, die bei uns seit Jahrtausenden heimische Urform unserer Honigbiene. Im Gegensatz zu ihren Schwestern, der gelben Italienischen Biene, der grauen Krainer Biene, der gelb gescheckten Buckfastbiene und all den Kreuzungen aus diesen Bienen, war sie perfekt an die Pflanzen und das Klima in Mitteleuropa angepasst. Was viele erstaunen mag: Die 'Dunkle' ist ein Waldtier und hat sich auf eine besondere Nische im Lebensraum Wald spezialisiert. Sie ist auf Spechte und deren Höhlen angewiesen, und von ihr wiederum profitiert eine Reihe anderer Waldbewohner. Die wilden Honigbienen bestäuben nicht nur Millionen von Blüten, sondern werden auch zu Millionen gefressen. Die Dokumentation zeigt das Leben wildlebender Honigbienen, wie sie seit Urzeiten ohne Imker in unseren Wäldern auskommen. Ein Leben in enger Verbindung mit Vögeln, Fledermäusen, Insekten, Bäumen, Blütenpflanzen und vielen anderen. Der vielfach preisgekrönte Filmemacher Jan Haft führt uns mit seiner bildstarken und einfühlsamen Dokumentation vor Augen, was wir gewinnen, wenn wir den wilden Honigbienen wieder einen Platz in unseren Wäldern einräumen.
Seit über 400 Millionen Jahren leben Springschwänze auf der Erde. Die winzigen, unscheinbaren Tiere tummeln sich in grosser Zahl in den unterschiedlichsten Lebensräumen – vor allem am und im Boden: in der Streuschicht des Waldes und im Porengefüge der Erde, auf Felsen, in Wüsten und selbst im arktischen Eis. In den Tropen leben einige Arten sogar im Kronendach. Doch wie sehen Springschwänze eigentlich aus? Obwohl diese insektenähnlichen Tiere überall auf der Welt vorkommen, haben viele Menschen sie noch nie wahrgenommen. Die meisten wissen nicht einmal, dass es sie gibt, obwohl die kleinen Sechsfüsser zum Beispiel für die Landwirtschaft eine unbestrittene Bedeutung haben. Für Forscher gelten Springschwänze als unverzichtbar, unter anderem, weil sie Stör- und Schadstoffe im Boden anzeigen können. Mit hochpräzisen Kameras gewährt die Dokumentation Einblicke in das Leben der mikroskopisch kleinen Tiere. Im Zyklus der Jahreszeiten beobachtet die Kamera die Springschwänze aus nächster Nähe: ihren Körperbau, ihre Rolle und ihren Nutzen in den Ökosystemen der Erde, auch im Zusammenspiel mit anderen Organismen.
Die Region Agrigent ist besonders von der Dürre betroffen. Im August 2024 stiegen die Temperaturen bis auf 46 Grad, und von Januar bis September gab es kaum Regen. Liborio Mangiapane führt seinen landwirtschaftlichen Betrieb in fünfter Generation. Seine Modicana-Rinder, eine robuste einheimische Rasse, liegen ihm besonders am Herzen, doch wenn es nicht bald regnet, muss er einen Teil der Herde zum Schlachter bringen. Überall auf der Insel ist Wasser rationiert. In manchen Vierteln von Agrigent kommt seit Monaten gar kein Wasser mehr durch die Leitung. Mariagrazia und Salvatore Costanza stehen deshalb am öffentlichen Brunnen in der Warteschlange, um Wasser in ihre Kanister abzufüllen. Ihre Wohnung ist eine einzige Wassersammelstelle geworden. Denn: Regelmässig private Wassertanklieferungen zu bestellen, das geht richtig ins Geld. Wasser ist auf Sizilien zu einem lukrativen Geschäft geworden. Der Preis für eine Tankwagenladung ist seit Beginn der Krise enorm gestiegen. Und auch die Anzahl der Wasserlieferanten hat sprunghaft zugenommen. Diese Firmen lassen sich lieber nicht auf die Finger schauen. Nach langen Recherchen konnte das Team von ARTE Re: einen einzigen Wassertransporteur finden, der sich auf seinen Lieferfahrten begleiten liess. Elvira Mangione führt seit zwanzig Jahren ein Hotel im Zentrum von Agrigent. Täglich kontrolliert sie ihre Wasservorräte und bittet die Gäste, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Der Wassermangel ist zum Teil auch hausgemacht: Über 50 Prozent des Trinkwassers gehen unterwegs verloren, weil die Leitungen marode sind. Die Erneuerung der Infrastruktur steht zwar seit Jahren an, doch konkrete Massnahmen fehlen. Auch deshalb wird dieses extrem trockene Jahr für Sizilien zu einem immer bedrohlicheren Problem.
Mit der Einführung der Apartheid teilt die weisse Regierung Südafrikas die Bürger in die Gruppen 'weiss, indisch, coloured und schwarz' ein und etabliert ein System des institutionalisierten Rassismus. 1960 kommt es in Sharpeville zu Demonstrationen der Bewohner gegen ein Gesetz, das die Rechte der nicht-weissen Bevölkerung einschränkt. Die Polizei eröffnet das Feuer auf die Menge und tötet nach Angaben der Apartheid-Regierung 69 Menschen. Viele Bewohner berichten jedoch von einer höheren Opferzahl. Tsoana Nhlapo von der Sharpeville Foundation kämpft dafür, die tatsächliche Zahl anzuerkennen, und fordert die Aufdeckung aller Lügen, die die Apartheid laut ihm verbreitet hat. Das Massaker von Sharpeville offenbart die Schrecken der Apartheid und führt zum bewaffneten Widerstand des African National Congress (ANC). Ahmed Timol, ein Lehrer, schliesst sich dem Kampf an und stirbt 1971 während eines Polizeiverhörs. Offiziell heisst es, er habe sich umgebracht – doch seine Familie glaubt nicht daran. Mohammad Timol, Ahmeds Bruder, erklärt: 'Wir ahnten, dass das Apartheid-Regime ihn getötet hat.' Jahrzehntelang kämpft die Familie um die Aufdeckung der Wahrheit. Erst 2017 wird der mutmassliche Täter durch einen Hinweis seiner Tochter gefunden. Wird die Familie Timol nun Gerechtigkeit erfahren?
In den 1970er Jahren wird gewaltsame Unterdrückung in Südafrika zur Norm, und das Land entwickelt sich zunehmend zu einem Polizeistaat. Ein ehemaliger Auftragsmörder der Geheimpolizei erzählt zum ersten Mal seine Geschichte. Der Fall COSAS4, in welchem vier Angehörige des Congress of South African Students von der Geheimpolizei getötet wurden, ist einer der wenigen, welcher vor Gericht ging. Nach einem Aufstand in Soweto, bei dem zahlreiche Schüler von der Polizei getötet wurden, schliessen sich viele Jugendliche dem Widerstand an. Der bewaffnete Flügel des African National Congress (ANC) führt Ausbildungslager im Exil, wie zum Beispiel in Angola, wo Ephraim Mfalapitsa ausgebildet wird. Doch als sich die Bedingungen verschlechtern und ein Freund getötet wird, verlässt er den ANC. Parallel berichtet ein ehemaliges Mitglied einer Todesschwadron unter dem hochdekorierten Polizeioberst Eugene de Kock von den grausamen Machenschaften seiner Einheit. Sie operierte von der Basis Vlakplaas aus: 'Wir jagten Terroristen, es war brutal.' 1982 wurde die Einheit auf vier Studenten aufmerksam, die sich dem Widerstand anschliessen wollten. Sie wurden verraten und in einen mit Sprengstoff präparierten Schacht gelockt. Der Mordfall wird unter dem Namen COSAS4 bekannt. Der Sohn eines der Opfer klagt: 'Ich war einen Monat alt, als mein Vater starb. Die Täter sind noch immer frei.' Als die Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) 2002 ihre Arbeit einstellt, empfiehlt sie, etwa 300 Fälle weiter zu untersuchen. Im Fall COSAS4 kommt es schliesslich zum Prozess: Wird 42 Jahre nach den Morden endlich ein Urteil gesprochen?
Mit der Gründung der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) versucht die neue Regierung nach der Freilassung Nelson Mandelas, das Land zu einen. Doch die Frage bleibt: Wie geht man mit den begangenen Gräueltaten um? Warum gibt es noch immer keine Gerechtigkeit, und wie hoch war der Preis für die Kompromisse, die das Ende der Apartheid ermöglichten? Der Weg zur Gründung der TRC glich einem Balanceakt. Sydney Mufamadi, ehemaliger Minister für Sicherheit, gibt zu, dass der African National Congress (ANC) anfangs eine Generalamnestie unterstützte: 'Es wäre besser, die Vergangenheit hinter uns zu lassen.' Roelf Meyer, Verhandlungsführer der National Party, die während des Apartheidregimes regierte, schildert die Angst vor einem Prozess wie in Nürnberg. Man einigte sich auf eine bedingte Amnestie und die Gründung einer Wahrheitskommission. Yasmin Sooka, ehemaliges Mitglied der Kommission nennt diesen Kompromiss einen Pakt mit dem Teufel und betont, dass eine Amnestie an Bedingungen geknüpft ist. Der schwarze Polizist Richard Motasi wurde brutal ermordet, während sein Sohn Tshidiso zusah. Yasmin Sooka bestätigt, dass die Wahrheits- und Versöhnungskommission eine Liste mit 300 Fällen an die Staatsanwaltschaft übergab, von welchen jedoch kaum einer verfolgt wurde. Der letzte Teil der Dokumentationsreihe beleuchtet die heikle Rolle des ANC und geht der Frage auf den Grund, warum so viele Opfer des Apartheid-Regimes bis heute auf Gerechtigkeit warten.
Seit Jahrzehnten werden die Bewohner der Nubaberge im Sudan von der islamistischen Regierung in der Hauptstadt Khartum unterdrückt. Bis heute gibt es in der abgelegenen Region im Süden des Landes weder asphaltierte Strassen noch ein Mobilfunknetz – und vor allem kaum medizinische Versorgung. Doch ein Krankenhaus trotzt seit fast 30 Jahren allen Widrigkeiten. Mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im April 2023 hat sich die Situation dramatisch verschärft. Der Konflikt hat zwölf Millionen Menschen vertrieben. Hunderttausende von ihnen sind in die Nubaberge geflohen. Die Front ist nicht weit, doch bislang blieb die Region weitgehend verschont. Dem Hunger aber, der mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung bedroht, können die Menschen auch dort nicht entkommen. Die Dokumentation begleitet Joseph Yacoub in seinem Alltag als Leiter eines Krankenhauses. Er ist der einzige Chirurg weit und breit. Hunderte Patienten strömen täglich in das Krankenhaus: hochschwangere Frauen, verwundete Kämpfer, Mütter mit ihren unterernährten Kindern. Nicht allen von ihnen kann geholfen werden. Sein Handwerk hat Joseph am OP-Tisch gelernt und er gibt sein Wissen weiter: an Nidal Difan, die die erste Chirurgin der Nubaberge werden will, und an Aziz Burma, einen ehemaligen Soldaten. Joseph hofft, dass die beiden eines Tages seine Arbeit fortführen werden. Diese Dokumentation beleuchtet einen nicht enden wollenden Krieg, der die Lebenswege der Menschen zeichnet. Sie alle ringen um eine Zukunft, in der der Krieg nur noch ein weit entferntes Grollen ist.
In vielen osteuropäischen Ländern hat Religion nach dem Ende des Kommunismus ein unerwartetes Comeback gefeiert. Nach Jahrzehnten des staatlich verordneten Atheismus wurde der Glaube zu einem Symbol für kulturelle Identität und Abgrenzung. Die orthodoxe Kirche in Russland unterstützt den Krieg gegen die Ukraine. Ein einzelner Priester stellt sich dagegen – und zahlt dafür mit Isolation, Armut und Verfolgung. In Kasachstan verschmelzen Islam, Volksglauben und Schamanismus: Die Künstlerin Aiganym Mukhamejan verbindet in ihren Arbeiten religiöse Symbolik mit feministischer Kritik. Ihre Werke zeigen eine Gesellschaft im Wandel – zwischen Rückbesinnung, Rebellion und spiritueller Vielfalt. In Kroatien beten die 'knienden Männer' für eine 'starke männliche Autorität' auf öffentlichen Plätzen. Die Künstlerin Arijana Lekic-Fridrih protestiert mit kreativen Aktionen – und wird deswegen bedroht. In Tadschikistan herrscht eine strenge Kleiderordnung aus Angst vor religiösem Extremismus. Hidschabs und schwarze Tschadors sind per Gesetz verboten. 'Tracks East' reist nach Russland, Kroatien, Kasachstan und Tadschikistan und erzählt von Glauben als Widerstand, Hoffnung und als Anlass für Proteste.
Im kollektiven Gedächtnis fest verankert sind die Bilder des Pazifisten Nelson Mandela, der nach beinahe 30 Jahren triumphierend das Gefängnis verlässt. Doch weniger präsent ist vielen, dass er zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, weil er eine als 'terroristisch' eingestufte Armee angeführt hatte. Während seiner Haftzeit verliessen Tausende junge Männer und Frauen heimlich Südafrika, um sich in den Trainingscamps in afrikanischen Nachbarländern und Sowjetstaaten der 'Frontlinie' anzuschliessen. Inwiefern zwangen die Aktionen des MK die Regierung in Pretoria, Verhandlungen mit dem inhaftierten Mandela aufzunehmen? In welchem Masse trug der MK durch Anwendung von Waffengewalt zur Aufhebung des Apartheidsystems bei? Die Kämpferinnen und Kämpfer des MK hatten ihre Jugend für die Befreiung ihrer Heimat geopfert und waren davon überzeugt, über die Geschicke eines neuen Südafrikas mitzubestimmen. Heute heisst es immer häufiger, dass ihr Beitrag für das Ende der Apartheid letztendlich nicht ausschlaggebend gewesen sein soll. Verschiedene Generationen des MK erinnern sich an den steinigen Weg, der mit ihrem Eintritt in die Gruppierung begann und zur Befreiung Südafrikas vom Apartheidregime führte. Was ist aus ihrem Leben, aus ihren Träumen geworden? Und aus dem Erbe Nelson Mandelas – des ersten gewählten schwarzen Präsidenten des Landes am Kap, das heute von Korruption und Ungleichheit heimgesucht wird.
Frankreich, 1922: Die Brüder Jean und Ferdinand Rezeau leben auf einem Château in der Nähe von Angers unter der Obhut ihrer liebevollen Grossmutter – bis deren plötzlicher Tod alles verändert. Die Rückkehr der Eltern aus Indochina verwandelt das Anwesen in einen Ort des Schreckens. Mutter Paule, von den Kindern bald 'Folcoche' genannt, ein Wortspiel aus 'verrückt' und 'Schwein', entpuppt sich als tyrannische Matriarchin. Ihre Erziehungsmethoden sind sadistisch: Sie spart am Essen, sticht Jean zur Strafe mit einer Gabel in die Hand und verbannt die Kinder nachts in ungeheizte Dachkammern. Während der jüngste Sohn, der in Indochina geborene Marcel, verwöhnt wird, behandelt sie die beiden älteren wie Feinde im eigenen Haus. Jean reagiert mit trotziger Rebellion – er starrt Folcoche beim Essen herausfordernd an und ritzt die Abkürzung 'VF' für 'Rache an Folcoche' ('Vengeance à Folcoche') in die Möbel. Ferdinand hingegen erträgt die Demütigungen schweigend und flüchtet sich in Bücher. Als Folcoche Jean fälschlicherweise beschuldigt, ihren Geldbeutel gestohlen zu haben, um ihn in eine Erziehungsanstalt einweisen zu lassen, spitzt sich der Konflikt zu ... Regisseur Philippe de Broca inszeniert die Adaption von Hervé Bazins Roman als klaustrophobisches Psychodrama. Die Kamera fängt die düsteren Gänge des Châteaus und die nebligen Gärten ein, während Catherine Frots Darstellung der Folcoche zwischen eiskalter Berechnung und hysterischer Wut oszilliert. Für Humor sorgt Hervé Bazins Alter Ego Jean, der Rebell, dessen Erzählerstimme den Film begleitet.
Répétition
W
Cast
Catherine Frot, Jacques Villeret, Jules Sitruk, Cherie Lunghi, Hannah Taylor-Gordon, Richard Bremmer, Sabine Haudepin
Dynamische und gesunde Graslandschaften sind entscheidend für die Zukunft unseres Planeten. Der zweite Teil der Dokumentationsreihe zeigt, wie eine grosse Artenvielfalt über und unter der Erde dafür sorgt, dass diese Landschaften ihr volles Potenzial entfalten können. Ob in den tropischen Savannen Ostafrikas, der arktischen Tundra, den Ebenen Kasachstans oder den Prärien Nordamerikas – die Graslandschaften der Erde werden von grossen Herden grasender Tiere bevölkert. Auf ihren Forschungsreisen wollen Wissenschaftler herausfinden, ob und wie diese Tiere die Fähigkeit der Graslandschaften beeinflussen, Milliarden Tonnen CO2 zu speichern. Für die endlosen Steppen Kasachstans hat das Forscherteam eine einzigartige Technik entwickelt, um Saiga-Antilopen zu besendern und ihre Wanderungen zu verfolgen. Durch unermüdlichen Einsatz ist es gelungen, diese erstaunlichen Tiere vor dem Aussterben zu bewahren. Die Reise führt weiter in die Prärie von Montana, wo ein neues Projekt mit Unterstützung der indigenen Bevölkerung dazu beiträgt, verschwundene Tierarten wiederanzusiedeln. Die Dokumentation zeigt auch, dass in der Prärie alles zusammenhängt – und dass das Gras die Weidetiere ebenso braucht wie die Tiere das Gras. Denn sie verhindern, dass die Wiesen mit Sträuchern zuwachsen und regen durch ihren Verbiss das Gras zum Wachsen an. Nicht zuletzt sorgen die riesigen Herden mit ihren Hufen dafür, dass CO2 im Boden gebunden bleibt.
Inmitten eines unterirdischen Tunnelnetzes inspizieren zwei Männer auf einem fahrenden Jeep stolz ihre Raketen. Das Video wurde am 25. März 2025 von den Iranischen Revolutionsgarden, einer Elite-Einheit der iranischen Streitkräfte, veröffentlicht. Hintergrund der gezielt platzierten Inszenierung sind vor allem die wachsenden Spannungen mit den USA. Siavosh Ghazi, Teheran-Korrespondent von Radio France Internationale und dem Fernsehsender France 24, erläutert die Hintergründe des Propaganda-Videos und David Rigoulet-Roze, Forscher und Redakteur der Zeitschrift Orient Stratégiques, geht auf die Entwicklung der PR-Strategie des iranischen Militärs ein. Video: Islamic Republic News Agency
Prostitution Minderjähriger in Frankreich – Ein Blick hinter die Kulissen Jennifer Pailhé ist die Mutter eines Opfers von Kinder- und Jugendprostitution und Gründerin des Vereins 'Nos ados oubliés' ['Unsere vergessenen Jugendlichen'], der Opfer von Prostitution und deren Familien unterstützt und begleitet. Der Journalist Claude Ardid recherchiert seit 2018 zu diesem Thema. Im Februar veröffentlichte er gemeinsam mit seiner Kollegin Nadège Hubert das Buch 'À cours perdus – Ermittlungen über die Prostitution Minderjähriger', in dem das Ausmass dieses Problems in Frankreich aufgedeckt wird. Claude Ardid und Jennifer Pailhé stellen fest, dass die minderjährigen Opfer von Zuhältern immer jünger werden. Beide kritisieren den Mangel in der Kinder- und Jugendhilfe, die als 'Rekrutierungszentren' für Prostitutionsnetzwerke dienen, sowie die Auswirkungen der Digitalisierung und den mangelnden politischen Willen, das Phänomen einzudämmen. Der Staat schätzt, dass 60 % der prostituierten Frauen in Frankreich minderjährig sind. Claude Ardid geht davon aus, dass es landesweit etwa 20.000 minderjährige Prostituierte gibt. Trump in den Golfstaaten: Eine diplomatische Tournee im eigenen Interesse? Am Dienstag, den 13. Mai, begann Donald Trump, begleitet von führenden Persönlichkeiten der amerikanischen Tech-Industrie, seine erste diplomatische Reise seiner Amtszeit. Er besuchte zunächst Saudi-Arabien, gefolgt von Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Eines der Hauptziele dieser Tournee war es, Investitionen in die USA zu sichern, darunter ein Waffendeal im Wert von 142 Milliarden Dollar mit Mohammed bin Salman, dem saudischen Kronprinzen. Doch für Donald Trump, der sich als Friedensstifter präsentiert, war es unmöglich, die diplomatischen Fragen zu ignorieren. Am Dienstag kündigte er nach einem Treffen mit dem syrischen Interimspräsidenten die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien an und forderte im Gegenzug, dass Syrien dem 'Abraham-Abkommen' zustimmt, also seine Beziehungen zu Israel normalisiert. Parallel dazu verhandelte er direkt mit der Hamas über die Freilassung der israelisch-amerikanischen Geisel Edan Alexander. Zudem kündigte er an, den Gazastreifen 'einnehmen' zu wollen, um daraus eine 'Freiheitszone' zu machen, was Israel in eine schwierige Lage versetzt, da der jüdische Staat international wegen der Ausweitung des Krieges im Gazastreifen kritisiert wird. Ist der Nahe Osten das ideale Spielfeld für Donald Trump, um seine Deals abzuschliessen? Fühlt sich die israelische Regierung von seiner Reise gestört? Xavier Mauduit berichtet von dem 'Code Noir': Ein Gesetzestext, der die Sklaverei in Frankreich regelte und immer noch nicht formell abgeschafft ist! Marie Bonnisseau führt uns nach Corrèze, in Frankreich, wo Millionen von Mücken freigelassen werden, um gegen... Mücken zu kämpfen.
Der Klimawandel ist Realität. Das wird uns von Jahr zu Jahr deutlicher – die Fakten sind unübersehbar. Immer mehr Tierarten sind bedroht, die Polkappen schmelzen in Rekordtempo, und rund um den Globus häufen sich Naturkatastrophen wie extreme Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme. Renommierte Forscherinnen und Forscher warnen vor einem Kollaps, sollte es nicht gelingen, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen. Doch obwohl die Menschheit um diese Gefahr weiss, passiert wenig. Trotz eindringlicher Warnungen, trotz Petitionen, Demonstrationen und Klimastreiks halten viele Menschen unverändert an ihren Lebensgewohnheiten fest. Diese Ignoranz erscheint paradox, denn wir wissen um die Risiken, die der Klimawandel und die Zerstörung der Ökosysteme mit sich bringen. Worauf ist diese Trägheit zurückzuführen? Warum fällt es so schwer, zu handeln? Lässt sich das Phänomen auch mit der Funktionsweise unseres Gehirns erklären? Sind wir darauf programmiert, bei Bedrohungen die Vogel-Strauss-Taktik anzuwenden und den Kopf in den Sand zu stecken? Hält uns womöglich unser Gehirn davon ab, die richtigen Entscheidungen zu treffen? Die Dokumentation lässt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – darunter Psychologen und Soziologen – zu Wort kommen und analysiert, wie sich auf den Klimanotstand reagieren lässt. Erkenntnisse aus Neurowissenschaft, Anthropologie sowie der Sozial- und Verhaltenspsychologie helfen dabei, die menschlichen Reaktionen zu verstehen und die Gründe für unsere Tatenlosigkeit besser einzuordnen. Hinter unserem Verhalten verbergen sich offenbar komplexe kognitive Prozesse, Widersprüche und Ängste. Vielleicht kann dieses Wissen helfen, die Trägheit zu überwinden.
Die Norwegerin Marit Beate Kasin träumt seit ihrer Kindheit davon, Huskies zu züchten und an grossen Hundeschlittenrennen teilzunehmen. Mit Mitte 20 begann sie, diesen Traum umzusetzen und gründete ihre Hundezucht 'Winterdans'. Fünfmal schon nahm sie am 'Finnmarksløpet' in Norwegen teil, dem längsten und härtesten Rennen Europas. Zweimal wurde sie bereits Zweite. Diesmal tritt sie mit einem neuen Hundeteam an und das Team der 'GEO Reportage' ist mit unterwegs. Das Rennen geht über 1.200 Kilometer quer durch die Finnmark, von Alta über Kautokeino nach Kirkenes und zurück. Auch dabei ist Marits langjährige Partnerin Susana, als gute Seele, Organisationstalent und beste Freundin. Jetzt wollen sie es noch einmal wissen. Mit 14 Hunden und Marit als 'Musherin' – so nennt man eine Hundeschlittenführerin in der Fachsprache – treten sie beim nördlichsten Hundeschlittenrennen der Welt an. Marit kämpft sich mit ihren 'Alaskan Huskies' über zwölf Etappen durch Schnee und Eis, über Berge und zugefrorene Flüsse. Susana lenkt währenddessen mit Freunden den Begleittross aus Camper und Hundetrailer von Checkpoint zu Checkpoint, um zur Stelle zu sein, wenn etwas gebraucht wird, und um verletzte oder erschöpfte Hunde in Empfang nehmen zu können. Über die Gesundheit der Tiere wacht ein internationales Team von Tierärzten. Beim geringsten Anzeichen von Erschöpfung oder muskulären Problemen wird das Tier aus dem Rennen genommen. Tiere auswechseln ist verboten. Mit mindestens sechs der ursprünglich 14 Hunde müssen die Musher ins Ziel kommen, sonst droht die Disqualifikation. Wie weit werden es Marit und Susana bringen?
Ihr liebt Nachrichten, seid zwischen 10 und 14, wollt immer wissen, was gerade los ist und habt Lust, die Welt zu entdecken? Dann seid ihr bei uns genau richtig! In unserer sechsminütigen Nachrichtensendung ARTE Journal Junior informieren euch Magali Kreuzer, Dorothée Haffner, Frank Rauschendorf, Stefanie Hintzmann und Jakob Groth kurz und knackig über das, was die Welt bewegt.
Informations détaillées
Alle 10- bis 14-jährigen ARTE-Zuschauer können sich auf ihre werktägliche, sechsminütige Nachrichtensendung freuen! Carolyn Höfchen, Magali Kreuzer, Dorothée Haffner und Frank Rauschendorf moderieren und informieren wissbegierige Kids kurz und prägnant über alles, was in der Welt los ist.
(1): Griechischer Ziegenschmortopf: Kleftiko In jeder griechischen Taverne steht Kleftiko auf der Karte – ein traditionell mit Ziegenfleisch zubereiteter Eintopf, der nach den Aromen der griechischen Landschaft schmeckt. Tiphaine Honoré lernt bei den Köchinnen Maria Ntioudi und Melina Chomata den Kleftiko der gehobenen Küche kennen. Der Geograf und Ernährungswissenschaftler Pierre Raffard erklärt die Ursprünge des Gerichts, die Bedeutung von Ziegenfleisch in der griechischen Ernährung und die Verbindung zwischen Kleftiko und Rembetiko. (2): Nostalgiegeschmack: Giorgios, ein Grieche in Spanien Giorgios ist in der Schweiz geboren, hat griechische Wurzeln und lebt heute in Madrid. Dort kocht er für seine Freunde Moussaka. Er erzählt von seinen Reisen nach Griechenland, dem Osteressen und den Gewürzen, die ihn an die Heimat seiner Vorfahren erinnern. (3): Ran an die Töpfe! Appetit bekommen? Hier gibt es ein einfaches Kleftiko-Rezept, das sich leicht nachkochen lässt. Also: Ab in die Küche! ________________ Rezept für Kleftiko Kleftiko gilt als Symbol der griechischen Unabhängigkeit. Traditionell wird das Gericht mit Ziegenfleisch zubereitet, auch mit Lamm schmeckt es lecker. Zutaten für 4 Personen: 700 g Lammkeule 12 Kirschtomaten 500 g Kartoffeln 1 Knoblauchzehe 1 Zwiebel 1 Rosmarinzweig 1 Thymianzweig 1 TL getrockneter Oregano Saft 1 Zitrone 150 g Kefalotyri oder Pecorino 125 ml Milch Olivenöl Salz und Pfeffer Zubereitung: In einem Bräter 3 EL Olivenöl erhitzen. Darin fein gehackte Zwiebel und Knoblauch unter Rühren bei mittlerer Hitze eine Minute lang anschwitzen. In Würfel geschnittene Lammkeule zufügen und unter gelegentlichem Rühren 10 Minuten anbraten, bis das Fleisch eine goldbraune Farbe angenommen hat. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Rosmarin, Thymian und Oregano bestreuen. Zitronensaft zugeben. Vom Herd nehmen und eine Stunde kaltstellen. Ofen auf 160 °C vorheizen. Eine Form so mit Backpapier auslegen, dass genug übersteht, um die Ränder umklappen zu können. Lammfleisch und halbierte Kirschtomaten hineingeben. Mit Marinade und Zitronensaft übergiessen. Vier Stunden in den Ofen schieben, bis das Fleisch zart ist. In einem Topf gesalzenes Wasser zum Kochen bringen und darin die Kartoffeln etwa 20 Minuten lang kochen. Abgiessen, bei niedriger Hitze wieder auf den Herd stellen. Milch zugeben und mit einem Stabmixer Kartoffeln zu cremigem Püree verarbeiten. Geriebenen Kefalotyri unterheben und gut umrühren. Das Fleisch mit der Kartoffelcreme anrichten und sofort servieren.
Niederlande / Griechenland / Italien | Themen: Niederlande: Van Goghs dornenreiche Anfänge / Griechenland: Die Odyssee der Reeder / Oman: Mohammeds Haifisch mit Gewürzen / Italien: Kein Erbarmen mit den Legionären
(1): Niederlande: Van Goghs dornenreiche Anfänge Im Winter 1883 begab sich der 30-jährige Vincent van Gogh auf eine Art persönlichen Kreuzweg. Er hatte einer Karriere als protestantischer Pastor abgeschworen, um Maler zu werden, und begann eine dreimonatige künstlerische Selbstsuche in den ländlichen Weiten seiner niederländischen Heimat. Hier versuchte der fragile junge Mann, seine emotionale und spirituelle Leere auszufüllen. Eine vergessene und doch entscheidende Schaffensphase vor der bekannteren mit den leuchtenden Farben der französischen Provence. (2): Griechenland: Die Odyssee der Reeder Die Griechen und das Meer – sie verbindet eine lange Geschichte von Liebe und Ruhm, die vor allem von einem Berufsstand verkörpert wird: den Reedern. Der bekannteste von ihnen war zweifellos Aristoteles Onassis, doch ihm gingen in der griechischen Geschichte unzählige Schiffbauer und Kapitäne voraus, die sich ganz und gar der Seefahrt verschrieben und damit halfen, Griechenland zu einer Nation zu machen. (3): Oman: Mohammeds Haifisch mit Gewürzen In Maskat kocht Mohammed einen schmackhaften und zugleich günstigen Fisch: den Hai! Zunächst wird er mariniert und dann in eine Sosse aus Zwiebeln, Tomaten, Gewürzen und getrockneter Zitrone gegeben. Zu guter Letzt richtet Mohammed den Teller an: mit Reis, Fisch in Sosse, Bratkartoffeln, Zwiebeln und Petersilie. Köstlich! (4): Italien: Kein Erbarmen mit den Legionären 312 vor Christus begann der Bau der Via Appia, die es den römischen Truppen ermöglichte, schneller in den Süden der Halbinsel zu gelangen. Heute ist die Römerstrasse bei Wanderern und Fahrradfahrern beliebt. Zur Zeit von Spartakus' Aufstand jedoch marschierten hier Legionäre einer grausamen Strafe entgegen.
Glasgow / Portugal / Paris | Themen: Shuggie Bain: Ein Unangepasster in Glasgow / Auf der Ria de Aveiro schippert der Moliceiro / Kanada: Anne-Maries herzhafte Fleischpastete / Paris: Ein befreiendes Urteil
(1): Shuggie Bain: Ein Unangepasster in Glasgow Shuggie Bain, der junge Protagonist des gleichnamigen, 2020 erschienenen Romans, ist auch das Alter Ego seines Autors. In diesem Sozialdrama erzählt Douglas Stuart die düsteren Thatcher-Jahre aus der Perspektive eines kleinen Jungen, der auf die Glasgower Gesellschaft zu feminin wirkt. Alles beginnt in Douglas Stuarts Kindheitsviertel, heruntergekommen durch grassierende Arbeitslosigkeit nach der Schliessung der Bergwerke. Für Männer, denen nur noch ihre Männlichkeit geblieben ist, fällt Shuggie Bain aus dem Rahmen. Gleichzeitig geht es um die bedingungslose Liebe zur Mutter, um die Shuggie trauern muss. (2): Auf der Ria de Aveiro schippert der Moliceiro Die Ria de Aveiro in Portugal ist eine der grössten Lagunen Europas. Um Moliço, eine für diese Sandbänke typische Alge, zu ernten, entwarfen die Einwohner einen halbmondförmigen Bootstyp, den man sonst nirgendwo findet: den Moliceiro. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich um die Lagune und diesen Bootstyp herum eine eigene Gemeinschaft. Der Moliceiro steht sowohl für eine Schiffszimmermannskunst als auch für einen Lebensstil, der unter der Salazar-Diktatur zum Politikum wurde. Nach mehreren Auswanderungswellen und der Vernachlässigung des Moliceiros rettet nun der Tourismus dieses Boot. (3): Kanada: Anne-Maries herzhafte Fleischpastete In Québec ist Fleischpastete an Weihnachten nicht wegzudenken. Anne-Marie wohnt im Zentrum von Montreal. Für ihre Fleischpastete brät sie zuerst dreierlei Hackfleisch vom Kalb, Schwein und Rind, vermischt mit Gemüse, Zimt und Nelken. Diese Füllung verteilt sie zwischen zwei Lagen Mürbeteig, bevor das Ganze in den Ofen kommt. Die Fleischpastete wird traditionsgemäss mit Ketchup serviert. (4): Paris: Ein befreiendes Urteil Auf der Île de la Cité gibt es einen Palast, dessen Urteile die Macht haben, eine ganze Gesellschaft zu verwandeln. Im Jahr 1954 gab es im Schwurgericht an der Seine einen Prozess zur Straftat zweier anonymer Personen. Dabei wurde ein Jahrhunderte altes Tabu gebrochen und das Schicksal aller Franzosen – vor allem der Französinnen – für immer verändert .
Es ist der 14. September 1822, als Jean-François Champollion in einem kleinen Dachzimmer in der Rue Mazarine in Paris den Schlüssel zur Übersetzung der Hieroglyphen entdeckt. Mit der Entzifferung der letzten Kartusche hält er endlich das letzte Puzzlestück in der Hand. Der Code ist geknackt – eine jahrtausendealte Zivilisation erwacht zu neuem Leben. In die Geschichtsbücher ging jedoch nur das Genie ein, dem es gelang, das Rätsel der ägyptischen Schriftzeichen zu lösen. Dabei verbirgt sich hinter diesem Erfolg in Wirklichkeit ein Duo: Die Brüder Jean-François und Jacques-Joseph glaubten gemeinsam an das Unmögliche und erreichten, was Generationen von Forschern vor ihnen vergeblich versucht hatten. Während der gesamten Arbeit schrieben sich die beiden fast 700 Briefe, die es Ägyptologen und Historikern ermöglichen, den Beitrag des älteren der Champollion-Brüder angemessen einzuordnen. Diese reichhaltige, teils unveröffentlichte Korrespondenz erzählt von den damaligen sozialpolitischen Umständen und der angespannten Lage im Frankreich nach dem Ende des Ersten Kaiserreichs – am Vorabend des 'Weissen Terrors' unter Ludwig XVIII. Auch weitere Figuren spielten eine wesentliche Rolle im Leben der Brüder: ihr Förderer, der Mathematiker und Präfekt des Départements Isère, Joseph Fourier, oder der englische Gelehrte Thomas Young, den eine lebenslange Rivalität mit Jean-François verband. 'Das Geheimnis der Hieroglyphen' erzählt auch von den faszinierenden Erlebnissen Jean-François Champollions, als er gegen Ende seines viel zu kurzen Lebens Tempel und Grabanlagen des alten Ägypten vor Ort erforschen durfte. Innerhalb weniger Jahre gelang es ihm, den Grundstein für die moderne Ägyptologie zu legen.
Répétition
W
Cast
Susanne Grawe, Karine Madrigal, Robert Solé, Aurélien Lignereux, Vanessa Desclaux, Chrisitan Cannuyer, Claude Rilly
Reizvolle Städte, glitzernde Flüsse, malerische Stauseen, beeindruckende Sierras und endlose Weiden – die Extremadura erstreckt sich zwischen der portugiesischen Grenze und Madrid. Sie zählt zu den schönsten, aber auch am wenigsten bekannten Regionen Spaniens. Im Osten grenzt sie an Kastilien-La Mancha. Im Nationalpark Monfragüe sind die Ranger auf einer heiklen Mission: Sie retten die Nester der seltenen Schwarzstörche. Nahe dem Nationalpark liegt die historische Stadt Cáceres, deren Architektur die lange Geschichte von Muslimen und Christen widerspiegelt. Die Altstadt gehört zu den schönsten und vor allem am besten erhaltenen Kulturdenkmälern Spaniens und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Im Süden der Extremadura lebt José Luis Quiñones Plaza, der die Sternwarte e-EyE (Entre encinas y estrellas) betreibt. Der Ingenieur vermietet sie an interessierte Hobbyastronomen. Dank der geringen Luftverschmutzung können in dieser Region bei Nacht Millionen von funkelnden Sternen am Himmelszelt entdeckt werden. In Kastilien-La Mancha prägen Schafherden das Landschaftsbild und liefern die Milch für den typischen Käse der Region. Der Bauernhof Pago Valle de los Molinos ist bereits seit Generationen im Besitz der Familie Gómez, die jährlich etwa 50.000 Käselaibe herstellt. 'Molinos' heissen im Spanischen die typischen Windmühlen, die überall in der sonst kargen Landschaft der Mancha zu finden sind. Hier lebt die Bevölkerung hauptsächlich von Viehzucht und Landwirtschaft. Auch das teuerste Gewürz der Welt wird hier angebaut: Safran. Gregoria Romo Peño hilft seit ihrer Jugend bei der jährlichen Ernte.
Numéro de l'épisode
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Répétition
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Cast
Maria Gallan Carrijo, Vincente Cojado, Carlos Davila, Pedro Algardo Garcia, Gregoria Romo Peño, Jose Luis Quiñones Plaza, Robert Roth
Die Region Agrigent ist besonders von der Dürre betroffen. Im August 2024 stiegen die Temperaturen bis auf 46 Grad, und von Januar bis September gab es kaum Regen. Liborio Mangiapane führt seinen landwirtschaftlichen Betrieb in fünfter Generation. Seine Modicana-Rinder, eine robuste einheimische Rasse, liegen ihm besonders am Herzen, doch wenn es nicht bald regnet, muss er einen Teil der Herde zum Schlachter bringen. Überall auf der Insel ist Wasser rationiert. In manchen Vierteln von Agrigent kommt seit Monaten gar kein Wasser mehr durch die Leitung. Mariagrazia und Salvatore Costanza stehen deshalb am öffentlichen Brunnen in der Warteschlange, um Wasser in ihre Kanister abzufüllen. Ihre Wohnung ist eine einzige Wassersammelstelle geworden. Denn: Regelmässig private Wassertanklieferungen zu bestellen, das geht richtig ins Geld. Wasser ist auf Sizilien zu einem lukrativen Geschäft geworden. Der Preis für eine Tankwagenladung ist seit Beginn der Krise enorm gestiegen. Und auch die Anzahl der Wasserlieferanten hat sprunghaft zugenommen. Diese Firmen lassen sich lieber nicht auf die Finger schauen. Nach langen Recherchen konnte das Team von ARTE Re: einen einzigen Wassertransporteur finden, der sich auf seinen Lieferfahrten begleiten liess. Elvira Mangione führt seit zwanzig Jahren ein Hotel im Zentrum von Agrigent. Täglich kontrolliert sie ihre Wasservorräte und bittet die Gäste, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Der Wassermangel ist zum Teil auch hausgemacht: Über 50 Prozent des Trinkwassers gehen unterwegs verloren, weil die Leitungen marode sind. Die Erneuerung der Infrastruktur steht zwar seit Jahren an, doch konkrete Massnahmen fehlen. Auch deshalb wird dieses extrem trockene Jahr für Sizilien zu einem immer bedrohlicheren Problem.
(1): Goas süsse Versuchung: Bebinca Im indischen Bundesstaat Goa lässt es sich gut leben. Im Schatten der Palmen probiert Alexis Sarini ein Dessert mit köstlichem Kokosaroma: Bebinca. Die Köchin Crescy Baptista zeigt ihm, wie dieser süsse indische Schichtkuchen zubereitet wird. Der Geograf und Ernährungswissenschaftler Pierre Raffard erzählt Interessantes über die Geschichte der Kokosnuss, des Ghee und die Rolle der Religion in Goa. (2): Nostalgiegeschmack: Vyjayanthi, eine Inderin in den Niederlanden Die in Indien geborene Vyjayanthi lebt seit 20 Jahren in Amsterdam. Während sie ein Dhal kocht, erzählt sie von ihrer Begeisterung für Bollywood-Tänze, teilt Wohlfühlrezepte und öffnet ihre Gewürzbox, deren Aromen sie an ihre alte Heimat erinnern. (3): Ran an die Töpfe! Appetit bekommen? Hier gibt es ein einfaches Rezept für Bebinca, das sich leicht nachkochen lässt. Also: Ab in die Küche! ______________ Rezept für Bebinca Bebinca ist ein Kuchen aus dem indischen Bundestaat Goa, der mit Kokosmilch und viel Eigelb zubereitet wird. Zutaten für eine Form von 25 cm Durchmesser: 800 g Zucker 60 ml flüssiges Karamell 15 Eier 120 g Ghee (Butterschmalz) 1,5 l Kokosmilch 300 g Mehl 1 TL Muskatnusspulver Eine Prise Salz Zubereitung: In einer Schüssel Kokosmilch und Zucker vermischen. Eine Prise Salz und Muskatnusspulver zugeben. Eier trennen. Eigelb unter die gezuckerte Kokosmilch rühren. Mehl hinzugeben und gut rühren, damit keine Klümpchen entstehen. Flüssiges Karamell zufügen, damit der Kuchen eine goldene Farbe erhält. Ofen auf 200 °C vorheizen. In einer Kuchenform 2 EL Ghee erhitzen und so verteilen, dass der gesamte Boden der Form bedeckt ist. Eine erste Schicht Teig in die Form geben und 15 Minuten backen, bis der Kuchen braun ist. Form aus dem Ofen nehmen, ½ TL Ghee auf der ersten Schicht verteilen. Eine weitere, ebenso dicke Schicht Teig darauf giessen. Erneut 15 Minuten backen. Den Vorgang wiederholen, bis der gesamte Teig aufgebraucht ist. Eine traditionelle Bebinca hat sieben Schichten.
Kath Walkers' Australien / Griechenland / Spanien | Themen: In Australien: die Stimme einer Aborigine-Dichterin / Der Olymp: Berg der griechischen Wunder / In den USA: Elzbietas Piroggen mit Kartoffel-Käse-Füllung / In Barcelona: ein Hochstapler mit tausend Gesichtern
(1): In Australien: Die Stimme einer Aborigine-Dichterin Kath Walkers Verse beklagen das langsame Aussterben ihres Volkes. Die in Europa kaum bekannte Aborigine-Dichterin ist eine bedeutende Persönlichkeit der australischen Literatur und eine Heldin des Kampfes für die Bürgerrechte der Ureinwohner. Sie war die erste indigene Frau, die in ihrer Heimat veröffentlicht wurde – zu einer Zeit, als Rassismus und Rassentrennung in Australien noch offen praktiziert wurden. Mit ihrer Dichtung wurde Kath Walker (1920-1993) zur Stimme ihres über lange Zeit hin gemordeten, beraubten und zum Schweigen verdammten Volkes. (2): Der Olymp: Berg der griechischen Wunder Der an der Nordostküste des Landes gelegene Olymp ist die höchste Erhebung Griechenlands und der griechischen Mythologie zufolge der Sitz der olympischen Götter. Beim Besteigen der Berge gelangt man vom bewaldeten Nationalpark zu einer Kette von kahlen Gipfeln. Durch seine verborgenen Winkel wurde der Olymp im Laufe der Geschichte jenseits der Sagen und Mythen für die Griechen zur heiligen Stätte ihrer Identität und ihres Wunsches nach Selbstbestätigung. Für die Natur stellt er heute inmitten der gravierenden Veränderungen eine letzte Zuflucht dar. (3): In den USA: Elzbietas Piroggen mit Kartoffel-Käse-Füllung Für dieses traditionelle Gericht aus Osteuropa kauft Elzbieta in New-York typisch polnische Zutaten. Auf ihrem Speisezettel stehen heute Piroggen aus selbstgemachtem Teig mit einer Füllung aus Zwiebeln, Kartoffeln und Käse, in siedendem Wasser gegart. Duft und Geschmack rufen in Elzbieta Kindheitserinnerungen wach. (4): In Barcelona: Ein Hochstapler mit tausend Gesichtern Der Passeig de Gràcia mit seinen einzigartigen Jugendstilhäusern, seinen historischen Bänken und Strassenlaternen ist der kunstvoll gestaltete Prachtboulevard Barcelonas. Die schnurgerade Strasse wurde von dem berühmten katalanischen Architekten Gaudí entworfen. Ende des 19. Jahrhunderts war sie das Schaufenster der katalanischen Grossbourgeoisie. Diese Luxusadresse können sich nur die Reichsten leisten – oder die Gerissensten. Zum Beispiel ein gewisser Antoni Llucià, der die Nummer 64 zu seinem Domizil auserkor. Eine schillernde Figur .
Japan / Glasgow / Frankreich | Themen: Japan: Die Haikus von Matsuo Basho / Glasgow: Von Schiffen und Arbeitern / Gran Canaria: Béatrice' Getreidepüree / Frankreich: Ein Arzt, der aufs Herz hört
(1): Japan: Die Haikus von Matsuo Basho Matsuo Basho gilt in Japan als der bedeutendste Haiku-Dichter. Seinen berühmten Kurzgedichten ist es zu verdanken, dass dieses literarische Genre heute als solches anerkannt wird. Aus seiner buddhistischen Weltauffassung heraus hielt er in seinen Werken die Essenz der einfachen Dinge des Lebens fest. Matsuo Basho wurde im 17. Jahrhundert im befriedeten Japan geboren und schlug seine künstlerische Laufbahn sehr früh ein. Er durchwanderte seine Heimat, liess sich von deren Landschaften inspirieren und beschrieb hier ein Panorama, da einen Ausschnitt aus dem Alltag . Sein bedeutendstes Werk Auf schmalen Pfaden ins Hinterland schrieb er nur wenige Jahre vor seinem Tod. (2): Glasgow: Von Schiffen und Arbeitern Vor 150 Jahren war der Clyde, der heute friedlich durch die Stadt Glasgow fliesst, das Zentrum einer unvergleichlichen Umtriebigkeit. Die Stadt beherbergte damals eine der grössten Schiffswerften Grossbritanniens und war somit ein wichtiger maritimer Umschlagplatz im globalisierten British Empire. Hinter den Tausenden von Schiffen und riesigen Ozeandampfern standen Männer und Frauen unterschiedlicher Herkunft, die in den Fabriken schufteten und für ihre Rechte einstanden. Trotz der Bemühungen der Gewerkschaftsaktivisten ging es nach dem Krieg mit den Werften bergab, in den 1990er-Jahren waren die meisten stillgelegt. (3): Gran Canaria: Béatrice' Getreidepüree Béatrice bereitet eine der bekanntesten Speisen Gran Canarias zu: Gofio Escaldado. Aus einer Mischung aus kanarischem Mehl und Gemüsebrühe entsteht eine köstliche Creme. Es fehlen nur noch Kräutersaft, frisches Gemüse aus dem Garten – und rote Zwiebelscheiben, mit denen man das Gericht löffeln kann! (4): Frankreich: Ein Arzt, der aufs Herz hört Ende des 18. Jahrhunderts kam es in der Stadt Nantes wiederholt zu schweren revolutionären Ausschreitungen. Umgeben von Verletzten und Toten begann René Laennec dort sein Medizinstudium und erfand schliesslich ein neues Diagnoseverfahren: Man muss aufs Herz hören.