Annette Zimmermann und Dirk Brauns sind an schwarzem Hautkrebs erkrankt – der bösartigsten Form dieser Krankheit. Beide leben mit der ständigen Angst, dass der Krebs zurückkehrt. Deshalb haben sie sich entschieden, an einer Studie teilzunehmen, in der eine mRNA-Krebsimpfung gegen das Melanom getestet wird. Die Impfung von Moderna und MSD soll die Heilungschancen für Melanom-Patienten erheblich verbessern. Für Annette Zimmermann ist die mRNA-Impfung ein grosser Hoffnungsschimmer, denn schon einmal haben Ärzte bei ihr eine Metastase gefunden und entfernt. Durch die Spritze hofft sie, dass der Krebs nicht noch einmal wiederkommt. Bei Dirk Brauns wurde erst nach einer Odyssee von Arzt zu Arzt schwarzer Hautkrebs am Fuss entdeckt. Nach Entfernung des riesigen Geschwürs am Fuss, empfahlen Ärzte ihm an der mRNA-Krebsstudie teilzunehmen. Professor Christoffer Gebhardt forscht seit Jahren an der Heilung von Hautkrebs und leitet die mRNA-Krebsstudie am UKE Hamburg. Er ist überzeugt, dass die mRNA-Impfung nicht nur beim Melanom, sondern in der gesamten Onkologie einen Siegeszug antreten wird. Die Reportage begleitet die Patienten auf ihrem Weg durch die Behandlung und gibt Einblicke, wie sie privat mit der Krankheit umgehen.
Raimunda steht kurz vor dem Nervenzusammenbruch: Während ihr Mann Paco zu Hause die Füsse hochlegt, hetzt sie von einer Arbeit zur nächsten. Doch als sie von ihrem Putzjob am Flughafen nach Hause kommt, findet sie Paco tot auf dem Küchenboden vor – erstochen von ihrer Tochter Paula, die in Notwehr zum Messer gegriffen hat, als ihr Vater versuchte, sie zu vergewaltigen. Während Raimunda die Leiche beseitigt und nebenher noch ein zum Verkauf stehendes Restaurant in Schwung bringt, muss sie ihre Schwester Sole belügen und sich um die Beerdigung einer Tante kümmern. Als wäre das nicht genug, taucht plötzlich ihre totgeglaubte Mutter Irene auf, die ein lang gehütetes Familiengeheimnis mit sich trägt . Raimunda versucht verzweifelt, die Fassung zu bewahren und ihr Leben nicht völlig aus den Fugen geraten zu lassen. Doch die Ereignisse überschlagen sich und sie gerät immer tiefer in einen Strudel aus Lügen, Geheimnissen und überraschenden Enthüllungen. 'Volver – Zurückkehren' ist eine Hommage an den unerschütterlichen Lebensmut und die Resilienz der Frauen in der spanischen Gesellschaft. Pedro Almodóvar verwebt in dieser Tragikomödie auf meisterhafte Weise Elemente des Melodramas, der schwarzen Komödie und des Mystery-Thrillers. Dabei gelingt ihm ein warmherziges und farbenprächtiges Porträt einer Familie, die trotz aller Widrigkeiten zusammenhält. Die aussergewöhnlichen Frauenfiguren sind es, die diesen Film unvergesslich machen.
Cast
Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas, Blanca Portillo, Yohana Cobo, Chus Lampreave, Antonio de la Torre
Regie
Pedro Almodóvar
Drehbuch
Pedro Almodóvar
Hintergrundinfos
Der Oscar-Preisträger Pedro Almodóvar, einstiges Enfant terrible und inzwischen erfolgreichster Autorenfilmer Europas, erfindet sich stets neu und bleibt sich gleichwohl treu. Das gilt auch für 'Volver – Zurückkehren', in dem Almodóvar auf schrille und nicht zuletzt groteske Art und Weise die Geschichte von überdrehten – dabei aber erfrischend authentischen – Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs erzählt. In Cannes wurde der Film 2006 für das beste weibliche Ensemble und das beste Drehbuch ausgezeichnet. Mehr im Internet auf ARTE Cinema unter: cinema.arte.tv.
Leila hat ihr Leben dem Umsorgen ihrer Eltern und vier Brüder gewidmet. Im Iran, der unter internationalen Wirtschaftssanktionen ächzt, versinkt die Familie zusehends in einem Strudel aus Schulden und zerplatzten Träumen. Verzweifelt suchen alle nach einem Weg, über die Runden zu kommen, doch die Aussichten sind düster. In dieser prekären Lage fasst Leila einen mutigen Entschluss: Sie plant den Kauf eines Ladens, um sich mit ihren Brüdern selbstständig zu machen. Jedes Familienmitglied soll seine Ersparnisse beisteuern, doch trotz aller Anstrengung fehlt noch immer ein entscheidender Betrag. Die Situation spitzt sich zu, als Leila entdeckt, dass ihr Vater Esmail ein beträchtliches Erbe erhalten hat und dies vor der Familie verborgen hält. Statt die Not seiner Kinder zu lindern, verfolgt er einen ganz anderen Plan: Er will das Geld nutzen, um in seiner Gemeinde zum neuen Patriarchen aufzusteigen – eine Position von höchstem Ansehen in der persischen Tradition. Während Leila verzweifelt versucht, den Vater umzustimmen und die Brüder bei der Stange zu halten, bröckelt der familiäre Zusammenhalt zusehends. Inmitten dieser Spannungen verschlechtert sich plötzlich auch noch Esmails Gesundheitszustand . Regisseur Saeed Roustaee zeichnet mit dem Film 'Leilas Brüder' ein eindringliches Porträt einer Familie am Scheideweg. Er fängt meisterhaft die Dynamik zwischen den Generationen ein und beleuchtet die Konflikte zwischen persönlichen Ambitionen und familiärer Verantwortung. Dabei gelingt es ihm, die Auswirkungen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krise im Iran greifbar zu machen – ein bewegendes zeitgenössisches Porträt des Landes.
Cast
Taraneh Alidoosti, Saeed Poursamimi, Payman Maadi, Navid Mohammadzadeh, Farhad Aslani, Mohammad Ali Mohammadi, Nayereh Farahani
In einer Pariser Wohnung, die von vergilbten Büchern und vergessenen Fotos überquillt, lebt ein alterndes Ehepaar: Er, ein renommierter Filmtheoretiker, arbeitet an einem Buch über die Verbindung zwischen Träumen und Kino. Sie, eine pensionierte Psychiaterin, leidet zunehmend an Alzheimer. Ihre Welt beginnt zu zerfallen, was der Film durch einen geteilten Bildschirm verdeutlicht, der die beiden Protagonisten voneinander trennt. Während der Mann versucht, sein Buch zu vollenden und gleichzeitig die Krankheit seiner Frau zu bewältigen, verliert diese immer mehr den Bezug zur Realität. Ihr Sohn Stéphane, der eine Drogensucht überwunden hat und mit seinem Kind zusammenlebt, versucht vergeblich, seine Eltern zu unterstützen. Er drängt sie dazu, in eine betreute Wohneinrichtung zu ziehen. Doch der Vater weigert sich, die Wohnung mit all den Büchern und Erinnerungen aufzugeben. Die Situation wird zunehmend belastender für alle Beteiligten, während die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Erinnerung immer mehr verwischen. Regisseur Gaspar Noé zeichnet ein schonungsloses Bild vom Alter, ohne dabei in Sentimentalität zu verfallen. Die Splitscreen-Technik unterstreicht die zunehmende Isolation der Charaktere und ihre unterschiedlichen Realitäten. Mit Dario Argento und Françoise Lebrun in den Hauptrollen gelingt es Noé, eine zutiefst menschliche Geschichte zu erzählen, die trotz ihrer Härte von Momenten der Zärtlichkeit und von Humor durchzogen ist. 'Vortex' ist ein eindringliches Meisterwerk über die Vergänglichkeit des Lebens und die Kraft der Liebe, das lange nachwirkt.
Aufrecht, mit erhobenem Haupt und verschränkten Armen, bietet ein als Derwisch gekleideter Mann mit Gasmaske einer türkischen Hundertschaft die Stirn. Das Bild entstand in der Nacht vom 23. auf den 24. März 2025 in Istanbul, bei einer Solidaritätsdemonstration für den vier Tage zuvor verhafteten Ekrem Imamoglu, Bürgermeister der Stadt und grösster politischer Rivale Erdogans. Die viral gegangene Aufnahme verkörpert die Wut eines Volkes und steht als Symbol für die grösste Protestbewegung im Land seit 2013. Der Urheber des Bildes, der Fotograf Chris McGrath, berichtet, wie das Foto zustande kam. Marie Sumalla, Fotoredakteurin bei Le Monde, lässt die grossen Fotos von Demonstrationen Revue passieren. Foto: Chris McGrath / Getty Images
Gäste: Nathan Devers (écrivain et philosophe), Catherine Tricot (directrice de la revue 'Regards'), Géraldine Woessner (rédactrice en chef du 'Point'), Pascal Gros (dessinateur de presse)
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Macron/Merz: ein Wiederaufleben der deutsch-französischen Beziehungen? Am Dienstag, dem 6. Mai, wurde Friedrich Merz zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt – ein Ergebnis, das fast einem Rückschlag glich: Aufgrund fehlender Unterstützung innerhalb seiner Koalition war ein zweiter Wahlgang nötig, um das Regierungsamt antreten zu können. Bei seinem traditionellen Antrittsbesuch in Paris setzte Merz gemeinsam mit Emmanuel Macron ein starkes Zeichen: In einem Gastbeitrag für die Zeitung 'Le Figaro' beschworen sie das Wiederaufleben des 'deutsch-französischen Reflexes' – insbesondere in den Bereichen Verteidigung, Energie- und Wirtschaftssouveränität. Um den beidseitigen Willen nach einer vertieften Zusammenarbeit auszudrücken, ist für diesen Sommer ein deutsch-französischer Ministerrat geplant. Trotz der harmonischen diplomatischen Beziehungen stehen beide Staatschefs vor politischen Herausforderungen: Emmanuel Macron mit einer Parlamentsauflösung, die vielerorts als Misserfolg betrachtet wird, und Friedrich Merz mit einer instabilen Koalition. Wird dieses Tandem in der Lage sein, Europa neu auszurichten und die Weichen für die Zukunft zu stellen? Machtdemonstration in Moskau: Will Putin Europa bedrohen? An diesem Freitag, dem 9. Mai feiert Russland den 80. Jahrestag seines Sieges über den Nationalsozialismus. Diese patriotische Grossveranstaltung umfasst eine Militärparade, an der zahlreiche Staatschefs teilgenommen haben: Lula, Xi Jinping, aber auch Europäer wie der serbische Präsident Aleksandar Vucic oder der slowakische Premierminister Robert Fico. Hier treten die Spannungen innerhalb der Europäischen Union zu Tage, denn die EU hat sich seit der Invasion der Ukraine klar gegen Russland positioniert. Xi Jinping stand direkt in der ersten Reihe neben Wladimir Putin – ein eindeutiges Zeichen ihres gemeinsamen Willens, den Westen, den sie als 'hegemonial' betrachten, zu schwächen und herauszufordern. Ist diese Nationalfeier eine Machtdemonstration gegenüber den Europäern? Constance Rivière ist die Direktorin des Palais de la Porte Dorée in Paris und leitet die Ausstellung 'Banlieues chéries', die bis zum 17. August im Museum für Migrationsgeschichte zu sehen ist. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Vororte mit einem starken künstlerischen Ansatz, um sensible politische Fragen anzusprechen, erklärt Constance Rivière. Die Schau lädt dazu ein, einen neuen Blick auf urbane Randgebiete zu werfen. Am Mittwoch, dem 7. Mai, sorgte der französischer Premierminister François Bayrou im französischen Parlament für Aufsehen, als er ein Referendum über die öffentlichen Finanzen erwähnte. – ein Vorschlag, der überraschend kam, während die Regierung versucht, 40 Milliarden Euro zur Reduzierung des Haushaltsdefizits zu finden. Bereits am folgenden Tag griff Emmanuel Macron die Diskussion auf und sprach von möglichen Bürgerkonsultationen, deren Details er am kommenden Montag näher erläutern will. Im Duell der Woche lässt Valérie Brochard die beiden gegeneinander antreten. Donald Trump hat angekündigt, das berühmte Gefängnis Alcatraz wieder zu öffnen, [...] um dort die gewalttätigsten und grausamsten Kriminellen der Vereinigten Staaten unterzubringen'. Die mögliche Wiederinbetriebnahme dieses seit 1963 geschlossenen und durch Hollywood zum Mythos gewordenen Gefängnisses sorgt in den sozialen Netzwerken für Empörung – und für reichlich Ironie unter den Nutzern. Paola Puerari berichtet. Im Jahr 1944 gelang es zwei Marineoffizieren, einem Franzosen und einem Deutschen, sich im Tumult des Zweiten Weltkriegs zu verständigen, damit die französische Stadt La Rochelle nicht zerstört würde. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche, anlässlich der Gedenkfeiern zum 8. Mai, 80 Jahre nach dem Ende des Krieges. \' Und schliesslich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Wahl des neuen Papstes, Leo XIV., die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag 'Kontinentaldrift' von Benoît Forgeard.
Norwegen, Schweden und Finnland haben viele Dinge gemeinsam: Lange Küsten, viele Wälder und eine ausgeprägte soziale Tradition. Wie geht man hier mit dem steigenden Meeresspiegel und der Notwendigkeit, Emissionen einzusparen, um? Alle drei Länder setzen auf eine nachhaltige Transformation bei Stadtentwicklung und Klimaschutz. Im Jahr 2024 lag der Anteil erneuerbarer Energien, die Norwegenzur Nettostromgewinnen nutzt, bei 99 Prozent. Das Land setzt vor allem auf Wasserkraft und plant bis 2030 klimaneutral zu sein. In Oslo wird autofreies Wohnen gefördert, und Projekte wie 'FutureBuilt' demonstrieren nachhaltige Architektur mit umweltfreundlichen Materialien und energieeffizienten Konzepten. Das 'Vertikal Nydalen' zeigt, wie Gebäude durch natürliche Belüftung und Erdwärme ohne konventionelle Klimatisierung auskommen können. Schweden, mit doppelt so viel Wald wie Norwegen, setzt ebenfalls auf Holzbau. Das Hochhaus 'Sara' in Skellefteå beherbergt ein Kulturzentrum, das nach der Schriftstellerin Sara Lidman benannt wurde, und ist ein Beispiel für innovative Architektur mit dem nachwachsenden Rohstoff. In der Hauptstadt plant man mit 'Stockholm Wood City' das nach eigenen Angaben weltweit grösste Stadtviertel ganz aus Holz, mit nachhaltigen Büros und Wohnungen. Auch Finnland integriert Nachhaltigkeit in den Alltag. Die Architektur der Zentralbibliothek Oodi in Helsinki wird geliebt. Das stärkt den Ort als öffentlichen Treffpunkt und fördert so soziales Verhalten. Das Architekturbüro ALA setzt verstärkt auf Holz als CO2-speicherndes Baumaterial. Projekte wie die Sauna 'Löyly' oder das Museumsprojekt 'Amos Rex' verbinden Architektur mit Sinneserlebnissen und Kultur. Alle drei Länder demonstrieren, wie nachhaltige Architektur und gelungene Stadtentwicklung zu mehr Lebensqualität und Klimaschutz beitragen können.
Im Winter, bei Eis und Schnee, wird es in den Schweizer Alpen selbst für die Tiere ungemütlich. Während sich Murmeltiere in den schützenden Bau zum Winterschlaf zurückziehen, bleiben Steinböcke, Gämsen, Schneehasen und Bartgeier auch in der kalten Jahreszeit wach. Diese Tiere haben besondere Fähigkeiten entwickelt, um den kargen und widrigen Bedingungen in bis zu 3000 Metern Höhe standzuhalten. Im Schweizerischen Nationalpark in Graubünden bleiben sie im Winter ungestört. Parkranger und Forscher sind die Einzigen, die auch im Winter in der Hochgebirgslandschaft unterwegs sein dürfen. Durch sie eröffnen sich einzigartige Einblicke in eine ansonsten ausschliesslich den Wildtieren vorbehaltene Welt. Die grossen Huftiere wie Gämsen, Steinböcke und Rothirsche reduzieren über die Wintermonate ihre Stoffwechselproduktion und bewegen sich so energiesparend wie möglich. Eine spannende Strategie haben auch Bartgeier entwickelt. Sie bekommen ihre Jungen nicht im Frühling, sondern mitten im Winter. Durch das raue Klima im Hochgebirge verenden in den kalten Monaten viele Säugetiere. Das Aas ist wie ein gedeckter Tisch für die Geier – ideal zur Aufzucht der Jungtiere. Schneehasen wie Schneehühner sind Symboltiere für den Klimawandel geworden. Ihr Fell ist nur im Winter weiss. Fehlt es an Schnee, sind die Tiere extrem auffällig und eine leichte Beute. Steigende Temperaturen wären für die meisten Wildtiere verhängnisvoll. So geschickt sie sich auch an die raue Natur angepasst haben, so verletzlich sind sie doch, wenn sich die natürlichen Bedingungen in den Alpen weiter verändern.
Cast
Pia Anderwaldt, Guolf Denoth, Domenic Godly, Felix Guggeli, Claudio Irnigger, Man Juan, Mike Krenos
Vor wenigen Jahrzehnten kehrten kaum noch Störche aus ihren Winterquartieren im Süden zurück ins Elsass. Ein umfassendes Rettungsprogramm brachte die Klappervögel wieder in die Region. Die Population gilt heute nicht nur als stabil, einige Tiere verlassen das Elsass gar nicht mehr – sie sind heimisch geworden. Immer mehr Elsässer empfinden die Zahl der kraftvollen Zugvögel als zu hoch und für so manchen Bürgermeister ist der Storch sogar fast schon so etwas wie ein 'Problem-Vogel' geworden. Bis Mitte der 70er Jahre war die Population der Weissstörche auf neun Brutpaare zurückgegangen. Im Südelsass gab es gerade einmal noch ein einziges Storchenpaar. Viele Tiere verendeten an Starkstromleitungen. Auch mehrere Jahre mit viel Nässe und kalten Frühjahrstagen setzten besonders den Jungstörchen zu. Gérard Wey gilt als einer der Initiatoren des darauf folgenden Wiederansiedlungsprogramms. Bis heute nennen ihn manche den 'Storchen-Papa'. Überall in der Region hat er an Lösungen mitgearbeitet, etwa 20 Zuchtstationen wurden aufgebaut, bestückt mit Störchen aus anderen Ländern, darunter fast 200 aus dem Maghreb. Sie sollten eine ganz neue Elsass-Population bilden, die sich über Jahre fest ansiedelt. Nach drei Jahrzehnten intensiver Arbeit für den Weissstorch fühlt sich das Tier heute wieder wohl im Elsass. Die Strassburger Orangerie mit unzähligen Nestern ist eines der bekanntesten Beispiele für die erfolgreiche Rettung der Spezies. Manch einem aber sind es inzwischen schon zu viele Störche – die Wiederansiedlung bleibt in der Region umstritten.
Ihr liebt Nachrichten, seid zwischen 10 und 14, wollt immer wissen, was gerade los ist und habt Lust, die Welt zu entdecken? Dann seid ihr bei uns genau richtig! In unserer sechsminütigen Nachrichtensendung ARTE Journal Junior informieren euch Magali Kreuzer, Dorothée Haffner, Frank Rauschendorf, Stefanie Hintzmann und Jakob Groth kurz und knackig über das, was die Welt bewegt.
Hintergrundinfos
Alle 10- bis 14-jährigen ARTE-Zuschauer können sich auf ihre werktägliche, sechsminütige Nachrichtensendung freuen! Carolyn Höfchen, Magali Kreuzer, Dorothée Haffner und Frank Rauschendorf moderieren und informieren wissbegierige Kids kurz und prägnant über alles, was in der Welt los ist.
(1): Indischer Genuss: Garnelen-Curry In Goa sind Fisch und Meeresfrüchte äusserst beliebt. Besonders Garnelen-Curry begeistert die Feinschmecker. Unser Journalist Alexis Sarini kostet es bei Küchenchef Tanay Udyawar und entdeckt dabei ein angenehmes Überbleibsel aus der portugiesischen Kolonialzeit: Sossegado – Chillen auf Portugiesisch! Der Geograf und Ernährungswissenschaftler Pierre Raffard erzählt die Geschichte des Konkani-Volkes sowie von der Erfindung und Verbreitung des Currys. (2): Nostalgiegeschmack: Kaber, ein Inder in der Pariser Vorstadt Kaber stammt aus Indien und kam als Zehnjähriger nach Frankreich. Zu Hause in Goussainville kocht er für seine Gäste Mango-Reis und erzählt von seinem ersten Eindruck der französischen Küche, von der Dose mit indischen Gewürzen, ohne die es einfach nicht geht, und von den Lebensmitteln, die er bei jeder Reise aus der alten Heimat mitbringt. (3): Ran an die Töpfe! Appetit bekommen? Hier gibt es ein einfaches Rezept für Garnelen-Curry, das sich leicht nachkochen lässt. Also: Ab in die Küche! ---------------- Rezept für Garnelen-Kokos-Curry Dieses Curry beamt Sie direkt nach Goa! Zutaten für 4 Personen: Für die Currypaste: 1,5 EL Koriandersamen 1 TL Kreuzkümmelsamen 1 Zimtstange 2 Gewürznelken 3 Knoblauchzehen 2 cm frischer Ingwer 4 getrocknete Chilischoten 250 g Kokosraspeln Für die Garnelen: 500 g Garnelen 1 Zwiebeln 2 Tomaten 2 cm frischer Ingwer ½ TL Kurkumapulver 250 ml Kokosmilch 8 getrocknete Curryblätter 3 Knoblauchzehen 20 ml Kokosöl Saft einer halben Zitrone Salz und Pfeffer Zubereitung: In einer Pfanne die Koriander- und Kreuzkümmelsamen mit den Zimtstangen, Gewürznelken und schwarzem Pfeffer ohne Öl anrösten und beiseitestellen. Zerkleinerten Knoblauch, geriebenen Ingwer und Chikischoten anbraten, Kokosraspeln und ein Glas Wasser hinzugeben und zu einer Paste mixen. Garnelen mit Zitronensaft beträufeln, salzen und mit Kurkumapulver bestreuen. Kokosöl in eine Pfanne geben. Zerkleinerten Knoblauch, geriebenen Ingwer sowie Curryblätter hinzugeben. Zerkleinerte Zwiebeln und Tomaten anbraten. Die zuvor zubereitete Currypaste sowie Kokosmilch hinzugeben und 8 Min. bei schwacher Hitze köcheln lassen. Die Garnelen hinzugeben und weitere 4 Min. köcheln lassen. Mit Reis servieren.
Bretagne / Kolumbien / England | Themen: Bretagne: Alain le Quernec bebildert die Revolte / Kolumbien: Auf der Suche nach Eldorado / Tschechien: Michaelas Kuchendreierlei / England: Heimatsafari in Wiltshire
(1): Bretagne: Alain le Quernec bebildert die Revolte Das Finistère ist der westlichste Punkt Frankreichs und eine stolze, rebellische Region, die an ihrer Identität festhält. In den 1970er und 1980er Jahren wurden hier mit grosser Vehemenz gesellschaftliche, politische und umweltpolitische Kämpfe ausgefochten. Bebildert wurden sie unter anderem von Alain Le Quernec, der 1944 geboren wurde. Drei Jahrzehnte lang stellte der Plakatkünstler seine Feder und sein Gespür für Provokation in den Dienst jener, die protestierten und eine kulturelle Revolution einläuteten. (2): Kolumbien: Auf der Suche nach Eldorado Das Schicksal Kolumbiens wurde seit jeher von einem Edelmetall geprägt: Der goldhaltige Sand der Flüsse und die Goldadern in den fruchtbaren Tälern nährten den religiösen Glauben der indigenen Völker und wurden im 16. Jahrhundert zum Heiligen Gral der Eroberer. Im Laufe der Jahre drangen die Kolonialherren bis in die entlegensten Winkel der Anden vor, wie besessen von einem Ziel: Eldorado, dem sagenhaften Goldland, das sie hier, in den Nebelschwaden der Canyons, zu entdecken hofften . (3): Tschechien: Michaelas Kuchendreierlei In Havlovice sucht Michaela frische Eier für ihre süssen Kuchen. Zu Hause bereitet sie den Teig vor und richtet drei verschiedene Beläge an: eine Schicht Mohncreme, eine aus Frischkäse und eine mit Pflaumen. Zudem darf eine wichtige Zutat nicht fehlen: feuriger Rum! (4): England: Heimatsafari in Wiltshire Die Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands mit ihren Schlössern und pittoresken Schafherden scheint einem romantischen Roman entsprungen zu sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg drohte einem hiesigen Aristokraten der Verlust seines Familiensitzes, doch er fand einen cleveren und gewagten Ausweg aus dem Ruin.
Berlin / Ärmelkanal / Papua-Neuguinea | Themen: Kästners Detektive auf den Strassen von Berlin / Im Ärmelkanal geht der Hering ins Netz / Gran Canaria: Montserrats Kartoffelsuppe / Papua-Neuguinea: Betrug mit der Kolonie
(1): Kästners Detektive auf den Strassen von Berlin In Deutschland ist 'Emil und die Detektive' (1929) ein Kultbuch. Der kurz vor der Nazizeit erschienene Roman von Erich Kästner (1899-1974) beschreibt ein Berlin, das von Gerechtigkeit und gegenseitigem Respekt geprägt ist. Die Helden sind eine eingeschworene Kinderbande, die in den Strassen der Hauptstadt nach einem Dieb sucht. Kästner schildert aus eigener Erinnerung eine mildere Gesellschaft, die ihre Kinder respektiert und Gewalt ablehnt. Die Nazis verboten und verbrannten später Kästners Werke – mit Ausnahme von 'Emil und die Detektive' – doch den Optimismus des Schriftstellers konnten sie nie auslöschen. (2): Im Ärmelkanal geht der Hering ins Netz Der Hering mag zwar verspottet werden, doch der im Ärmelkanal heimische Fisch war jahrhundertelang die Lebensgrundlage der Küstenbevölkerung. Seit dem Mittelalter und unter dem Einfluss der Wikinger lebte die Stadt Dieppe von dem eiweissreichen Fisch, der sich ideal für die kirchlichen Fastentage eignete. Im 19. Jahrhundert industrialisierte die normannische Stadt das Geschäft mit dem Hering: 80 Räuchereien waren rund um den Hafen täglich in Betrieb. Zwar hat der Fisch seinen alten Glanz verloren, doch die Köche der Region entdecken ihn heute wieder und machen ihn zu einer Delikatesse. (3): Gran Canaria: Montserrats Kartoffelsuppe In Santa Brígida bereitet Montserrat ein Gericht zu, das sie an ihre Kindheit erinnert: Caldo de papas. Zunächst brät sie Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Karotten in Öl an, gibt anschliessend Knoblauch, Kreuzkümmel und gemahlenen Koriander hinzu und giesst alles mit Wasser auf. Mit Kreuzkümmel, Paprikapulver und pochierten Eiern rundet Montserrat das Ganze ab. Ein Genuss! (4): Papua-Neuguinea: Betrug mit der Kolonie Alles beginnt mit einem utopischen Traum: 1877 startet der ehrgeizige Marquis von Rays eine Kampagne für eine unabhängige Kolonie in Papua-Neuguinea, die er 'Neu-Frankreich' tauft. Doch Mut allein reicht nicht aus – schon bald wird das Abenteuer zum Desaster.
Für die besten Köche der Welt ist Auguste Escoffier (1846-1935) eine Legende, ein Vorbild, ja eine Art Bibel. In Spitzenrestaurants überall auf der Welt ist sein Geist bis heute spürbar. Auguste Escoffier hat sein Leben der Verwirklichung eines sehr französischen Traums geweiht: Er wollte die Kochkunst in den Rang der schönen Künste erheben. Ihre Meisterköche sollten dasselbe Prestige und dieselbe kreative Freiheit wie grosse Künstler geniessen. Als Zeuge tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen hat Escoffier die Welt der Gastronomie nach und nach reformiert: Auf ihn gehen Neuerungen auf allen Gebieten zurück, wie etwa die sogenannten Küchenbrigaden, eine sehr präzise und sehr hierarchische Arbeitsteilung in Anlehnung an den Taylorismus, die bis heute Anwendung findet. Und er verhalf gesünderen und bekömmlicheren Speisen zum Durchbruch. 1865 versucht Auguste Escoffier sein Glück in Paris und verlässt Nizza, wo er seit seinem 13. Lebensjahr bei seinem Onkel in die Lehre gegangen war. Auf Empfehlung wird er im renommierten Nachtlokal Petit Moulin Rouge eingestellt. Schon bald kann sich der fleissige und talentierte Jungkoch in der Glanzzeit des Zweiten Kaiserreichs zum Chef-Saucier hocharbeiten. Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870-71 leistet Auguste Escoffier seinen Militärdienst als Küchenchef beim französischen Generalstab. Nach Paris zurückgekehrt, avanciert er als 27-Jähriger zum Küchenchef des Petit Moulin Rouge. Durch die Begegnung mit dem reichen Hotelier César Ritz nimmt sein Leben 1882 eine neue Wende: Ritz verpflichtet ihn 1884 als Küchenchef seines Grandhotels in Monte Carlo. Escoffier gilt als 'König der Köche'. Bleibenden Ruhm erlangt er durch seinen weltweit übersetzen 'Guide Culinaire' von 1903. Der 'Kochkunstführer' ist eine regelrechte Enzyklopädie, die mit schon fast wissenschaftlicher Präzision alle Rezepte und Grundprinzipien von Escoffiers Art zu Kochen vermittelt. Das Buch wird für nachfolgende Generationen zum Standardwerk der französischen Küche.
Wiederholung
W
Cast
Yves Camdeborde, Annie Gray, Pierre Gribling, Clément Jacqmin, Paul Jervis, Camille Labro, Fabrice Lasnon
Regie
Olivier Julien
Hintergrundinfos
Anhand zahlreicher Archivaufnahmen und fiktionaler Szenen, ergänzt um aktuelle Beiträge von Küchenchefs wie Thierry Marx und Michel Roth sowie von Historikern und Gastronomiekritikern, taucht der Dokumentarfilm in die Geschichte Frankreichs zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein und erzählt die Kulturgeschichte des Kochens anhand der faszinierenden Lebensgeschichte eines Meisterkochs.
Im Norden Frankreichs führt ein Pilgerweg von der Stadt Rouen zum Mont-Saint-Michel: einem Felsen im Atlantik, auf dem ein Kloster thront, das über Jahrhunderte eines der wichtigsten Pilgerzentren der christlichen Welt war. Seit dem 8. Jahrhundert preisen Gläubige hier den Erzengel Michael. Heute ist die historische Route von Rouen beinahe vergessen. Nur langsam wird sie von modernen Pilgern wiederentdeckt. Der Pilgerweg verläuft quer durch das Hinterland der Normandie. Traditionell stark durch die Landwirtschaft genutzt, verleiht sie der Region ihren ländlichen Charakter. Perrine Hervé-Gruyer betreibt hier mit ihrem Mann einen Gemüseanbau, der für viele die Zukunft ist – Permakultur. Ihr Bauernhof war der erste seiner Art in Frankreich und ist Vorbild für viele weitere. Auf den satten Wiesen des Pays d'Auge grasen Normannische Rinder. Ihre fette Milch ist bei Käsemachern wie Jérôme Spruytte begehrt: Aus ihr lässt er von Hand einen der ältesten Käse Frankreichs entstehen: den Pont-l'Evêque.
Annette Zimmermann und Dirk Brauns sind an schwarzem Hautkrebs erkrankt – der bösartigsten Form dieser Krankheit. Beide leben mit der ständigen Angst, dass der Krebs zurückkehrt. Deshalb haben sie sich entschieden, an einer Studie teilzunehmen, in der eine mRNA-Krebsimpfung gegen das Melanom getestet wird. Die Impfung von Moderna und MSD soll die Heilungschancen für Melanom-Patienten erheblich verbessern. Für Annette Zimmermann ist die mRNA-Impfung ein grosser Hoffnungsschimmer, denn schon einmal haben Ärzte bei ihr eine Metastase gefunden und entfernt. Durch die Spritze hofft sie, dass der Krebs nicht noch einmal wiederkommt. Bei Dirk Brauns wurde erst nach einer Odyssee von Arzt zu Arzt schwarzer Hautkrebs am Fuss entdeckt. Nach Entfernung des riesigen Geschwürs am Fuss, empfahlen Ärzte ihm an der mRNA-Krebsstudie teilzunehmen. Professor Christoffer Gebhardt forscht seit Jahren an der Heilung von Hautkrebs und leitet die mRNA-Krebsstudie am UKE Hamburg. Er ist überzeugt, dass die mRNA-Impfung nicht nur beim Melanom, sondern in der gesamten Onkologie einen Siegeszug antreten wird. Die Reportage begleitet die Patienten auf ihrem Weg durch die Behandlung und gibt Einblicke, wie sie privat mit der Krankheit umgehen.
(1): Fischsuppe aus der Ägäis: Kakavia Köpfe, Gräten, Skelette: Hier wandert nichts in den Müll! In Meerwasser gekocht und mit Bouillon angereichert werden die 'Abfälle' zur wichtigen Zutat der griechischen Kakavia. Nach einem Ausflug mit dem Fischerboot kostet Journalistin Tiphaine Honoré die herzhafte Suppe bei Koch Lefteris Lazarou. Der Geograf und Ernährungswissenschaftler Pierre Raffard erzählt von Ursprung und Verbreitung der Kakavia sowie von den Orten geselligen Beisammenseins in Griechenland. (2): Kulinarische Mitbringsel Unsere Journalistin Tiphaine Honoré geht in einem griechischen Supermarkt auf Entdeckungstour. In den Regalen findet sie verschiedene Ziegen- und Schafskäse, grüne und schwarze Oliven sowie alle Zutaten für ein köstliches Zaziki. (3): Ran an die Töpfe! Appetit bekommen? Hier gibt es ein einfaches Kakavia-Rezept, das sich leicht nachkochen lässt. Also: Ab in die Küche! --------------- Rezept für Kakavia-Suppe Die Urmutter der Fischsuppe! Zutaten für 6 Personen: 2 Karotten 2 Zwiebeln 1 Stange Sellerie 1 gehackte Tomate 1 kg Kochfisch (Petermännchen, Felsenfische, Knurrhahn, Rotbarbe) 1 kleiner Krebs und, wenn vorhanden, die Schalen von Garnelen und Langustinen für eine Luxusversion 1 kg Weissfisch (Petersfisch, Seeteufel, Goldbrasse, Steinbeisser) 1 Kräutersträusschen 1 grosses Glas Olivenöl Saft einer Zitrone Zubereitung: Weissfisch filetieren und Gräten sowie Fischköpfe beiseitestellen. In einem grossen Kochtopf die zerkleinerten Karotten, Zwiebeln und Sellerie mit einem Glas Olivenöl anbraten. Kräutersträusschen sowie Fischköpfe und Gräten, den halbierten Krebs sowie – wenn vorhanden – die Schalen von Krustentieren hinzugeben. Wenn das Gemisch Farbe angenommen hat, die gehackte Tomate hinzugeben und mit Wasser bedecken. Salzen und 45 Min. köcheln lassen. Topfinhalt in den Mixer geben, gut durchmixen, absieben und wieder in den Topf geben und eine weitere Stunde köcheln lassen. Kurz vor dem Servieren den Zitronensaft zugeben. Weissfisch dünsten, in Suppentellern anrichten, mit Bouillon übergiessen und ganz zum Schluss etwas Olivenöl darüber träufeln.
Taiwan / Rom / Baskenland | Themen: Taiwan: Li-Chin Lin und die Reise nach Fudafudak / Rom: Wo die Dolce Vita entsprang / New York: Jonathans Schoko-Kirsch-Babka / Baskenland: Ein Hindernis für die Revolution
(1): Taiwan: Li-Chin Lin und die Reise nach FudaFudak 'FudaFudak' – 'glitzernder Ort' so nennt das indigene Volk der Amis den Küstenstreifen von Dulan, einem Dorf im Südosten Taiwans. Und so heisst auch Li-Chin Lins zweite Graphic Novel, die 2017 auf Französisch erschien. Die Comicautorin wurde 1973 im ländlichen Taiwan geboren und lebt heute in Frankreich. In 'FudaFudak' erzählt sie von ihrer Begegnung mit einem Land, das sie so nicht kannte: dem Taiwan der indigenen Bevölkerung. (2): Rom: Wo die Dolce Vita entsprang Dolce Vita bedeutet, unbeschwert die schönen Seiten der menschlichen Existenz zu geniessen. Das 'süsse Leben' gilt als italienische Erfindung und stammt aus Rom, wo man bei strahlendem Sonnenschein durch antike Ruinen streifen und die jahrtausendealte Kultur aufsaugen oder sich im Schatten der Pinien dem gepflegten Nichtstun hingeben und die kleinen Freuden des Alltags geniessen kann. Dieser Lebensstil, den die Römerinnen und Römer für sich beanspruchen, war zunächst der Oberschicht vorbehalten, wurde jedoch nach und nach der Allgemeinheit zugänglich. (3): New York: Jonathans Schoko-Kirsch-Babka In New York kauft Jonathan die Zutaten für eine Babka, den süssen Hefezopf aus Osteuropa. Zu Hause bereitet er den Teig zu, rollt ihn aus und bedeckt ihn mit Schokolade und kandierten Kirschen. Dann wird der Teig zu einem Zopf geflochten, in eine Backform gelegt und in den Ofen geschoben. Das Ergebnis ist weich, saftig – und einfach unwiderstehlich! (4): Baskenland: Ein Hindernis für die Revolution Sare liegt im Herzen des Baskenlandes und gilt als eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Auf dem Dorfplatz befindet sich die für die Region typische Dreifaltigkeit aus Kirche, Rathaus und Frontón, der Prellwand des baskischen Nationalsports Pelota. Den Führern der Französischen Revolution gefiel die Eigenheit der Basken gar nicht, und so gingen sie 1794 äusserst brutal dagegen vor.
Montreuil / Portugal / USA | Themen: Montreuil: Der Zufluchtsort von Sólveig Anspach / Die Hexen von Nordportugal / Québec: Catherines Ahornsirupkuchen / USA: Streit um den Bart
(1): Montreuil: Der Zufluchtsort von Sólveig Anspach Die mit dem César ausgezeichnete Filmemacherin Sólveig Anspach (1960-2015) drehte in Montreuil drei Spielfilme: 'Haut les cours!' (1999), 'Queen of Montreuil' (2012) und – kurz vor ihrem Tod 2015 – 'Der Effekt des Wassers'. In ihren Augen ist Montreuil der Ort für bodenständige Werke, der Treffpunkt von Menschen in einer utopisch anmutenden Realität. In dieser Welt kann sich hinter einem unscheinbaren Tor ein verwunschener Garten verbergen und ein improvisiertes Leben zum Märchen werden. In Anspachs fantastischen Filmen spielen mal leicht verrückte und oft verliebte Charaktere die Hauptrollen. (2): Die Hexen von Nordportugal Im mystischen Norden Portugals glaubt niemand an Hexen – dass es sie gibt, weiss jeder. Die ländliche, von rauem Klima geprägte Region Trás-os-Montes war lange arm und von medizinischer Versorgung abgeschnitten. Die Existenz von Hexen, Heilerinnen, Medien, Medizinfrauen und Wahrsagerinnen ist dort ein offenes Geheimnis. Ihre Geschichte ist die von Frauen in einer Männerwelt. Unter allen übernatürlichen Figuren nimmt die Hexe einen besonderen Platz ein. (3): Québec: Catherines Ahornsirupkuchen Catherine hat ein unfehlbares Rezept gegen den kanadischen Winter: ihren Ahornsirupkuchen. Zuerst verrührt sie Mehl, Salz und Schmalz zu einem Teig und fügt Wasser, Essig und Eier hinzu. Nachdem sie den Teig gut durchgeknetet hat, bereitet Catherine die Füllung zu. Dafür mischt sie Maisstärke, Mehl und Ahornsirup, bevor sie ein Ei und feste Schlagsahne unterhebt. Nach einer Stunde im Ofen ist der Kuchen fertig – und man kann ihn am Kaminfeuer geniessen. (4): USA: Streit um den Bart Ein Streit um die richtige Gesichtsbehaarung hat die amerikanische Gesellschaft in Leominster in Aufruhr versetzt. Stein des Anstosses war der Bart von Joseph Palmer – und sein Verständnis von Freiheit. Das sollte ihm im 19. Jahrhundert ernsthafte Probleme bereiten.
Seit dem Tod seines Vaters ist Ben das Familienoberhaupt der Zacharys, einer amerikanischen Farmerfamilie. Er hängt an seiner kleinen Schwester Rachel, dem einzigen Mädchen auf der Ranch. Zeb Rawlins, ein Geschäftspartner der Zacharys, hätte Rachel gern zur Schwiegertochter, aber Ben zögert, einer Heirat zuzustimmen. Als sich herausstellt, dass Rachel nicht blutsverwandt mit Ben ist, sondern ein indigenes Findelkind, wenden sich die Nachbarn abrupt von der Familie Zachary ab. Selbst Bens jüngerer Bruder Cash will nichts mehr von Rachel wissen und verlässt die Farm. Ben kann Rachel dagegen endlich seine Liebe gestehen. Er versichert ihr, sie auf keinen Fall dem Stamm der Kiowa auszuliefern, als diese die Ranch angreifen . John Huston inszeniert die Eskalation als Tragödie ohne Sieger: Die Schlachtszenen, gedreht in den kargen Landschaften Mexikos, kontrastieren Hollywood-Pathos mit dokumentarischer Härte. Audrey Hepburn, die in ihrer Rolle zwischen zerbrechlicher Verzweiflung und stoischem Trotz pendelt, trägt den Film ebenso wie die vibrierende Dynamik mit Burt Lancaster. Ein Film, der die Mythen des Wilden Westens entzaubert und stattdessen die toxische Mischung aus Rassismus, Patriarchat und kolonialer Gewalt seziert.
Wiederholung
W
Cast
Burt Lancaster, Audrey Hepburn, Audie Murphy, John Saxon, Lillian Gish, Charles Bickford, Albert Salmi
Regie
John Huston
Drehbuch
Ben Maddow
Hintergrundinfos
Die Dreharbeiten von 'Denen man nicht vergibt' gehörten wohl zu den schwierigsten in Houstons Karriere. Audrey Hepburn, um deren einzigen Western es sich handelt, stürzte vom Pferd und lag wochenlang im Krankenhaus. Auch wollte John Huston eigentlich einen Film über Rassismus im Wilden Westen machen, doch die Produktion wünschte sich einen kommerziellen Film frei von Kontroversen. Letztlich hat Huston das Thema Rassismus etwas verfehlt, aber seine 'Fähigkeit zu kraftvoller Inszenierung bezeugt' (Filmdienst).
Kritiken
Formal beachtlicher Edelwestern, der John Hustons Fähigkeit zu kraftvoller Inszenierung bezeugt, das Thema Rassenhass jedoch nicht aufarbeitet (Lex. des Internat. Films).
'Abenteuer Oman – Wüstenwind und Weihrauchduft' beleuchtet die faszinierende Vielfalt des Sultanats Oman. Von den goldenen Dünen der Sharqiya-Wüste, wo Humied Al-Mughairy und seine Familie die jahrtausendealte Beduinenkultur bewahren, bis zu den grünen Bergen Dhofars, wo Weihrauchsammler wie Musallam Al Amri das wertvolle Harz ernten, spiegelt die Dokumentation die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur wider. In Maskat, der modernen Hauptstadt Omans, gehen Tradition und Fortschritt Hand in Hand. Die Modedesignerin Amal Al Raisi kombiniert in ihren Entwürfen die reiche kulturelle Geschichte des Landes mit zeitgemässer Eleganz. Ihre Arbeit und die Förderung junger Designerinnen stehen für den gesellschaftlichen Wandel im Sultanat. Ein weiteres Highlight ist die Reise in die Küche des Oman: Die Starköchin Dina Macki präsentiert die geschmackliche Vielfalt des Landes, beeinflusst von der arabischen, indischen und ostafrikanischen Küche. Ob Fischmärkte, Dattelpalmen oder Gewürze – alles erzählt von Omans Handelsgeschichte und Gastfreundschaft. Mit beeindruckenden Landschaften, spannenden Menschen und einem Blick auf die Rolle der Frauen in der Gesellschaft zeigt 'Abenteuer Oman – Wüstenwind und Weihrauchduft', wie das Sultanat seine reiche Tradition mit einer offenen und modernen Zukunft vereint. Von der Wüste bis zur Küste, von historischen Stätten bis zu den eindrucksvollen Bauten Maskats lädt die Dokumentation dazu ein, die Gastfreundschaft, Vielfalt und Visionen eines faszinierenden Landes auf der arabischen Halbinsel zu entdecken.
'Abenteuer Oman – Rosenblüten und Meeresbrise' erkundet die Vielfalt des Sultanats: Zwischen kargen Wüsten, zerklüfteten Bergen und fruchtbaren Tälern zeigt die Dokumentation die abwechslungsreichen Landschaften des Oman. Im Jebel Akhdar, dem 'Grünen Berg', gedeihen auf Terrassen duftende Damaszener-Rosen, aus denen seit Generationen hochwertiges Rosenwasser hergestellt wird. Ali Al Amri, Rosenzüchter und Meister der traditionellen Destillation, hält dieses Erbe mit seiner Familie lebendig. Im Süden verwandeln Nebel und Regen während der Khareef-Saison Dhofar in eine blühende Oase. Traditionen wie das zum Fest des Fastenbrechens langsam im Erdofen gegarte Lamm 'Omani Shuwa', oder auch die Kunst der Rosendestillation zeugen von der tiefen kulturellen Verankerung in der Region. Gleichzeitig bricht eine neue Generation mit alten Rollenbildern: Die Tauchlehrerin Ehdaa Al-Barwani und die Klettertrainerin Alanood Alsalami zeigen, wie Frauen zunehmend zentrale Rollen einnehmen. Auch in der königlichen Kavallerie prägen Reiterinnen den Fortschritt. Auf der abgelegenen Insel Masirah nutzt Kitesurf-Lehrer Ayman Al Ghafri die kräftigen Monsunwinde für spektakuläre Sprünge. Er ist Teil einer neuen Generation von jungen Omanis, die diesen Sport für sich entdeckt haben. Oman verbindet Vergangenheit und Zukunft, von den Dünen der Wüste bis zu den Gipfeln des Hadjar-Gebirges. Ein Land voller faszinierender Natur, reicher Kultur und inspirierender Menschen.
Mit seinen 5.895 Metern ist der Kilimandscharo nicht nur der mit Abstand höchste Berg Afrikas. Er ist auch das Wahrzeichen Tansanias und steht symbolisch für einen ganzen Kontinent. Für die Einheimischen ist der Berg weiblicher Natur – schüchtern in die Wolken gehüllt und bescheiden. 'Kilima' ist Swahili und bedeutet kleiner Hügel, 'Njaro' ist eine Ortsbezeichnung, die für Wasser steht und die Bedeutung des Berges als Lebensspender für die Region unterstreicht. An seinen Hängen fallen deutlich mehr Niederschläge als in den weiten Ebenen, die ihn umgeben. In Sichtweite liegt der vielleicht schönste Berg Tansanias: der Mount Meru. Wie sein grosser Nachbar ist auch er vulkanischen Ursprungs. Mit seinen 4.562 Höhenmetern gilt er als etwas leichter zu besteigen. Zwischen den beiden Vulkanen erstreckt sich ein Höhenzug. Fruchtbares Hochland vulkanischen Ursprungs, Lebensraum zahlreicher bedrohter Arten und Siedlungsgebiet der Massai. Grosse Teile des einst kriegerischen Volkes leben hier bereits seit Jahrhunderten, pflegen alte Traditionen und ziehen noch heute mit ihren Herden durch die dünn besiedelte Gegend.
Vor mehr als 90 Millionen Jahren vom Festland getrennt, entwickelte sich auf Madagaskar eine unvergleichliche Artenvielfalt. Rund fünf Prozent aller weltweit existierenden Tier- und Pflanzenarten sind hier zu Hause. Im Fokus stehen das bis zu 2.600 Meter hohe Andringitra-Massiv mit seinen mehr als tausend Pflanzenarten und vielfältigen Tierwelten sowie das fast 2.300 Meter hohe Ibity-Massiv, bekannt für seine teils endemischen Aloe-vera-Arten und weitere Heilpflanzen. Doch Madagaskars Wälder sind bedroht: Jährlich verschwinden durch Brandrodung rund 120.000 Hektar Wald. Experten schätzen, dass bereits 75 Prozent der ursprünglichen Pflanzenarten verloren sind. Armut zwingt die Bevölkerung, auf Holzkohle und Rodungen zurückzugreifen. Der Film porträtiert Akteure wie den französischen Unternehmer Gilles Gautier, der am Rand des Andringitra-Gebirges mehr als zwei Millionen Bäume pflanzte. Seine Baumschule wird nun von der jüngeren Generation weitergeführt. Auch Tourismus kann helfen, Armut zu bekämpfen und Madagaskars Biodiversität zu schützen. Spektakulär wird es mit Ines Papert, mehrfacher Weltmeisterin im Eisklettern, die versucht, die 800 Meter hohe Steilwand des Tsaranoro in einem Tag zu erklimmen. Gleichzeitig arbeiten NGOs wie 'Ny Tanintsika' und 'Feedback Madagascar' daran, den Primärwald im Andringitra-Massiv zu schützen und Tiere wie Lemuren und Chamäleons vor illegalem Handel zu bewahren. Im Ibity-Massiv ernährt der endemische Tapia-Baum die Seidenraupe, deren Seide eine wichtige Einnahmequelle für die lokale Bevölkerung darstellt. Und der Biologielehrer Antoni Razafimahefa bringt Schulkindern das Wissen über Heilpflanzen der Region näher.
Informatiker Andreas Kerpe aus Deutschland zieht es jedes Jahr nach Hessdalen, einem Hochtal südlich von Trondheim in Norwegen. Der 59-Jährige will das sogenannte Hessdalen-Phänomen beobachten und untersuchen. Anfang der 1980er Jahre berichteten norwegische Medien das erste Mal darüber, dass Anwohner am Himmel über Hessdalen mysteriöse Lichter oder sogar Objekte sehen. Zusammen mit anderen Enthusiasten und Wissenschaftlern will er eine Erklärung für die UFOs, also die unbekannten Flugobjekte, finden. Bislang gibt es lediglich unbewiesene Theorien für einen irdischen Ursprung der Lichter. Andere Hobby-UFO-Jäger wie die Schwedin Anneli Sarre sind überzeugt, dass die Lichter Hinweise auf ausserirdische Kontakte sind. Unbekannte Flugobjekte wie die Hessdalen-Lichter werden auf der ganzen Welt gesehen. Allein in Deutschland zum Beispiel gibt es rund 800 Sichtungen pro Jahr. Auch staatliche Behörden untersuchen Foto- und Videoaufnahmen von UFOs, wie das US-Verteidigungsministerium oder – als einzige in Europa – die französische Raumfahrtagentur CNES. Sie hat eine eigene Abteilung für UFOs eingerichtet, die GEIPAN. Antoine Cousyn arbeitet als ehrenamtlicher Ermittler für die GEIPAN. Ihn beschäftigt gerade ein Fall aus Le Mans. Eine Rentnerin hat einen Lichtball aus dem Fenster ihres Wohnzimmers mit dem Handy gefilmt. War es ein Satellit, ein Flugzeug oder handelt es sich um eine Bildmanipulation? Antoine Cousyn versucht das Rätsel um das seltsame Licht in Le Mans zu lösen.
Herbst 1998: Mit einem Abschiedsbrief kündigt der Angeklagte in einem der grössten Wirtschaftsstrafprozesse in Deutschland seinen Suizid an und verschwindet. Doch ein Ermittler hat Zweifel an dieser Behauptung. Der Kripobeamte ist überzeugt: Das ist nicht das Ende, sondern nur eine weitere Volte in dem Finanzkrimi. Am Anfang steht eine Erfolgsgeschichte. Die deutsche Balsam AG ist in den frühen 90er Jahren Weltmarktführer im Bereich Sportbodenbau. Rund 1.500 Menschen arbeiten für Balsam, örtliche Handwerksbetriebe und Sportvereine profitieren von dem westfälischen Unternehmen. Eine anonyme Anzeige bringt die Geschichte ins Rollen: Angeblich soll die Balsam AG Betrug in Milliardenhöhe begangen haben. Doch der zuständige Staatsanwalt legt den Fall erst einmal zu den Akten. Nicht nachvollziehbar für den ermittelnden Kripobeamten. Er erinnert sich in dieser Dokumentation an den Fall, der zum spektakulärsten seiner Karriere werden sollte. Er geht anonymen Hinweisen nach, legt sich mit der Staatsanwaltschaft an und ermittelt schliesslich auf eigene Faust – auch in Frankreich, wo er auf entscheidende Hinweise stösst. Nach monatelanger Ermittlung steht fest: Der Finanzchef der Balsam AG hat mit einfachen Bastelmethoden 1,5 Milliarden D-Mark ergaunert. Im westfälischen Steinhagen, dem Hauptsitz des einstigen Vorzeigeunternehmens, verlieren Hunderte Menschen ihren Arbeitsplatz, die Gemeinde ist mit Zahlungen in Millionenhöhe konfrontiert und örtliche Handwerksbetriebe kämpfen ums Überleben.
Episodenummer
1
Cast
Friedel Balsam, Michael Bartsch, Klaus Besser, Rudi Deike, Nicolas Deux, Nicole Donath, Ulrich Kienzle
Herbst 1998: Mit einem Abschiedsbrief kündigt der Angeklagte in einem der grössten Wirtschaftsstrafprozesse in Deutschland seinen Suizid an und verschwindet. Doch ein Ermittler hat Zweifel an dieser Behauptung. Der Kripobeamte ist überzeugt: Das ist nicht das Ende, sondern nur eine weitere Volte in dem Finanzkrimi. Am Anfang steht eine Erfolgsgeschichte. Die deutsche Balsam AG ist in den frühen 90er Jahren Weltmarktführer im Bereich Sportbodenbau. Rund 1.500 Menschen arbeiten für Balsam, örtliche Handwerksbetriebe und Sportvereine profitieren von dem westfälischen Unternehmen. Als die Schuldigen Jahre später vor Gericht kommen, beginnt ein Mammutprozess. Der Ermittler wähnt sich zu Prozessbeginn am Ende der Geschichte. Doch plötzlich taucht der Abschiedsbrief des Hauptangeklagten auf. Nun beginnt eine Suche rund um die Erde. Für die spannende Dokumentation 'Der Milliarden-Coup – Deutschlands schlimmstes Wirtschaftsverbrechen' hat das Filmteam Schauplätze in Deutschland, Frankreich und Südostasien aufgesucht. Zeitzeugeninterviews vor Ort, Nachinszenierungen, Archivmaterial und Originaldokumente zeichnen in dieser Dokumentation einen Wirtschaftskrimi nach, der in der Geschichte der Bundesrepublik einmalig ist.
Episodenummer
2
Cast
Friedel Balsam, Michael Bartsch, Klaus Besser, Markus Braun, Susanne Daubner, Rudi Deike, Nicole Donath
Egon Leutenegger, 32, kehrt nach dem Militärdienst an der Grenze zur Bundesanwaltschaft zurück. An seinem ersten Tag verhaftet der engagierte Beamte einen deutschen Knecht auf einem Bauernhof, er wurde vom Bauern angezeigt. Im Verhör behauptet der Knecht, ein Deserteur zu sein, was ihm Egon aber nicht glaubt. Doch auf der Alliierten-Liste der gesuchten Kriegsverbrecher ist der Knecht auch nicht zu finden. Egon treibt ihn in die Enge und holt die Wahrheit ans Licht, leider mit tragischen Konsequenzen. Johann Leutenegger, Egons jüngerer Bruder, steht an einem ganz anderen Punkt in seinem Leben. Er wird bald bei den reichen Toblers einheiraten und ist als Nachfolger seines Schwiegervaters Alfred Tobler im Familienbetrieb der Tuchfabrik Frei AG vorgesehen. Auch Alfred heiratete einst in die Familie ein. Doch so richtig scheint der Patron seinem Schwiegersohn nicht zu vertrauen. Als Nationalrat Kägi zu einem Überraschungsbesuch auftaucht, stellt Alfred dem Politiker seinen zukünftigen Schwiegersohn zwar vor, vom folgenden Gespräch wird Johann allerdings ausgeschlossen. Was hat diese Geheimnistuerei zu bedeuten? In der Villa der Toblers wird Braut Klara, 23, von ihrer Mutter Lisbet-Marie dazu angehalten, bei den Vorbereitungen zur Hochzeit mitzuhelfen. Doch das langweilt und unterfordert Klara. Viel lieber hilft die ausgebildete Lehrerin im nahe gelegenen Flüchtlingsheim mit. Dort werden Kinder erwartet, die das KZ Buchenwald überlebt haben. Nun treffen vor allem Jugendliche und junge Erwachsene ein. Klara bekommt die Aufgabe, alle nach Alter zu ordnen. Die Älteren sollen zurückgeschickt werden, die Kinder dürfen bleiben. Unter den KZ-Überlebenden regt sich Protest. Gerade sind sie dem tödlichen Alptraum des Lagers entronnen, jetzt sollen sie endlich zur Ruhe kommen dürfen. Entweder bleiben alle in der Schweiz oder keiner! Auf der Hochzeit von Klara und Johann bricht Brautvater Alfred zusammen und muss auf dringenden ärztlichen Rat sofort in Kur. Alfred weiht Johann in den Inhalt der Geheimkonferenz mit Nationalrat Kägi ein: Der Bund hat der Tuchfabrik einen Grossauftrag entzogen. Jetzt drohen der Firma schwere Zeiten und der Verlust von Hunderten von Arbeitsplätzen. Johann übernimmt eine grosse Verantwortung: Kann er die Tuchfabrik Frei AG retten?
Episodenummer
1
Cast
Annina Walt, Max Hubacher, Dimitri Stapfer, Therese Affolter, Sylvia Rohrer, Urs Bosshardt, Stefan Kurt
Regie
Mike Schaerer
Drehbuch
Petra Volpe
Hintergrundinfos
Die Drehbuchautorin Petra Volpe hat mit 'Heidi' (2015) sehr erfolgreich einen historischen Stoff adaptiert. Ihr Spielfilm 'Die göttliche Ordnung' (2017) über die Einführung des Schweizer Frauenstimmrechts gewann den Prix de Soleure bei den Solothurner Filmtagen. Internationale Premiere feierte 'Die göttliche Ordnung' im Wettbewerb des Tribeca Film Festival in New York. Dort gewann Petra Volpe den Audience Award und den Nora Ephron Prize.Michael Schaerer, der bei allen sechs Folgen von 'Frieden' Regie führte, studierte Film- und Videoregie in New York und lehrt heute neben seiner Tätigkeit als Regisseur und Cutter an der Zürcher Hochschule der Künste.Sein Abschlussfilm 'Warmth' brachte ihm den Studenten-Oscar ein und lief auf dem Filmfestival in Venedig. Bekanntheit erlangte er durch seinen Film 'Stationspiraten' (2010), der ihm Auszeichnungen auf dem Festival Max Ophüls Preis (2011) und dem Züricher Filmfestival (2010) einbrachte. Annina Walt, die die Rolle der Klara verkörpert, wurde 2016 beim Schweizer Filmpreis doppelt als beste Darstellerin nominiert (für 'Amateur Teens' und 'Nichts passiert'). Max Hubacher, der den Johann Leutenegger spielt, hat den Schweizer Filmpreis für den besten Darsteller bereits zweifach gewonnen (2012 für 'Der Verdingbub' und 2018 für 'Mario'). Zudem wurde er 2019 beim Bayerischen Filmpreis für seine Leistung in 'Der Hauptmann' (2017) mit dem Nachwuchsdarstellerpreis ausgezeichnet.Im Rahmen der 56. Solothurner Filmtage 2021 erhielten die beiden Hauptdarsteller Annina Walt und Dimitri Stapfer den Prix Swissperform.
Klara wird mit einer Forderung der jugendlichen Heimbewohner konfrontiert. Diese wünschen sich Schulunterricht, denn viele von ihnen haben nie lesen und schreiben gelernt: Sie waren seit dem Kleinkindalter im KZ. Heimleiter Obrecht ist jedoch strikt dagegen. Angeblich, weil das Geld für Unterrichtsmaterial fehle. Stattdessen will Obrecht bei den Jugendlichen mehr Disziplin durchdrücken. Klara und ihre Schwiegermutter Elsie sollen die Massnahmen durchsetzen. Allmählich realisiert Klara, wie sehr das KZ die jungen Menschen traumatisiert und geschädigt hat. Auch dank der Erzählungen des gleichaltrigen Herschel, mit dem Klara freundschaftliche Bande knüpft. In der Villa Tobler sorgt Klaras Tätigkeit für Zwist mit ihrer Mutter Lisbet-Marie. Diese hält den Holocaust für ein Propagandamärchen. Sie fordert Johann auf, seiner Frau zu verbieten, weiterhin im Heim tätig zu sein. Doch der tut etwas anderes – etwas, mit dem er seiner Frau eine Riesenfreude macht. Die Geringschätzung seiner Schwiegermutter ist nicht Johann Leuteneggers einziges Problem. Keine Bank gibt ihm einen Kredit für sein ambitioniertes Kunstfaserprojekt, mit dem er die Zukunft der Firma sichern will. Gleichzeitig fordert ihn sein Schwiegervater auf, das Projekt abzublasen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: alte Kundenbeziehungen zu stärken und Arbeiter zu entlassen. Erst dann will Alfred in die Kur fahren. So leicht lässt sich Johann aber nicht entmutigen. Er fragt den Bruder seiner Schwiegermutter, den einflussreichen Wirtschaftsanwalt Carl Frei, um Rat. Dieser ist skeptisch: US-amerikanische Patente sind zu teuer. Es gibt zwar Alternativen, aber bei denen stehen Johann andere, fast unüberwindbare Hindernisse im Weg. Egon hat sich im Amt die Nacht um die Ohren geschlagen, um mehr über den SS-Mann Kremser herauszufinden, der vor seinen Augen Suizid begangen hat. Warum hatte Kremser so viel Geld bei sich? Und welche Rolle spielt der geheimnisvolle Wilhelm Scholz, der sich auffallend häufig im Umfeld von Kremser bewegte und auf einer schwarzen Liste der Amerikaner steht? Sein Vorgesetzter gibt Egon den Auftrag, der Sache auf den Grund zu gehen. Egon findet den aalglatten Scholz in einem Luxushotel, wo dieser sich in Sicherheit wähnt. Und er scheint damit richtig zu liegen, wie Egon realisiert. Seine Bemühungen werden nämlich plötzlich abgeblockt. Egon fragt sich: Wer torpediert seine Ermittlungen?
Episodenummer
2
Cast
Annina Walt, Max Hubacher, Dimitri Stapfer, Therese Affolter, Sylvia Rohrer, Urs Bosshardt, Stefan Kurt
Um ein Haar wird eine zerlumpte deutsche Familie am Grenzübergang zur Schweiz abgewiesen: Vater, Mutter und Tochter Schneider werden in letzter Sekunde von Carl Frei und Johann abgeholt und in die Tobler-Villa gefahren – eine wertvolle 'Fracht'. Denn Vater Schneider besitzt ein Patent für die Herstellung von Kunstfasern. Er könnte die Rettung für die Tuchfabrik sein. Doch die Sache hat einen Haken: Die Familie Schneider reist unter falschem Namen. Sie heisst eigentlich Peters, der Vater war Mitglied der NSDAP – er dürfte gar nicht in der Schweiz sein. Johann macht sich also strafbar, weil er einen Nazi beherbergt. Doch Peters hat einen Trumpf im Ärmel: Die Anlage für die Kunstfaserproduktion ist noch in Deutschland. Und nur er, Peters, kann sie über die Grenze bringen. Johann will wissen, ob er es mit einem Kriegsverbrecher zu tun hat, und gibt seinem Bruder einen Tipp. Klara hat freundschaftliche Bande zu den jugendlichen Flüchtlingen geknüpft. Sie ist deshalb doppelt enttäuscht, als Heimleiter Obrecht verkündet, dass Essen gestohlen wurde. Denn für den Diebstahl können eigentlich nur die Flüchtlinge infrage kommen. Als Klara Herschel aus der Küche schleichen sieht, verdächtigt sie ihn des Diebstahls und meldet es Obrecht. Doch Herschel ist unschuldig, den Diebstahl hat ein anderer begangen. Aber Herschel hat trotzdem einen guten Grund für die Heimlichtuerei. Er weiht Klara ein. Vielleicht kann sie Herschel bei seinen Plänen unterstützen? Egon unterdrückt alle privaten Bedürfnisse. So macht er in letzter Sekunde einen Rückzieher bei einem romantischen Rendezvous mit seiner Arbeitskollegin Rosa. Es fällt ihm leichter, all seine Energie in seine Arbeit zu stecken. Er macht Bekanntschaft mit Dorothy Rosenberg, einer amerikanischen Journalistin. Ihr zufolge ist Scholz kein harmloser Geschäftsmann, sondern ein Kriegsverbrecher, der bei Hitler und Goebbels ein- und ausging. Rosenberg verfolgt dasselbe Ziel wie Egon: Scholz seiner verdienten Strafe zuzuführen. Auf Spurensuche gerät Egon in ein familiäres Dilemma.
Episodenummer
3
Cast
Annina Walt, Max Hubacher, Dimitri Stapfer, Stefan Kurt, Sylvia Rohrer, Therese Affolter, Urs Bosshardt
Egon ermittelt jetzt heimlich gegen Wilhelm Scholz und findet bei einer illegalen Abhöraktion heraus, dass dieser mit Wirtschaftsanwalt Carl Frei Geschäfte macht. Zu Egons Entsetzen fällt bei einem Gespräch zwischen Scholz und Frei auch der Name seines Bruders Johann. Doch der neue Patron der Tuchfabrik Frei AG wehrt ab. Johann glaubt, Egon neide ihm den Erfolg. Egon kontert, er wolle ihn bloss schützen. Denn Johann lasse sich mit sehr gefährlichen Leuten ein. Diese Gefährlichkeit bekommt Egon bald am eigenen Leib zu spüren. Dorothy und er werden heimlich fotografiert – als Egon den Fotografen stellen will, schlägt dieser ihn nieder. Doch Egon lässt sich nicht von weiteren Ermittlungen abhalten. Von einem Informanten erfährt er, dass Scholz jüdischen Familien Millionenwerte abgenommen hat, bevor sie ins KZ verbracht wurden. Johann schlägt Egons Warnung in den Wind und fragt Carl Frei, wer Scholz ist. Der gerissene Wirtschaftsanwalt wiegelt ab, zieht aber seine Schlüsse aus Johanns Frage. Das hat fatale Folgen für den Bundesbeamten Egon. Doch damit rechnet der naive Johann nicht. Für ihn ist etwas anderes viel wichtiger: Seinem Kunstfaserprojekt könnte bald der Durchbruch gelingen. Das würde die Rettung der Familienfirma und unzähliger Arbeitsplätze bedeuten. Klara begleitet Jenkele nach Genf zum Internationalen Komitee vom Roten Kreuz. Der Junge will herausfinden, ob seine Eltern noch am Leben sind. Er bekommt traurige Gewissheit. Um ihn zu trösten, bringt Klara ihn mit zum Geburtstagsfest ihrer Mutter Lisbet-Marie. Dort kommt es zu einem Eklat und Streit mit Johann, der Klara so sehr aufbringt, dass sie eine folgenschwere Dummheit begeht.
Episodenummer
4
Cast
Annina Walt, Max Hubacher, Dimitri Stapfer, Stefan Kurt, Sylvia Rohrer, Therese Affolter, Urs Bosshardt
Regie
Mike Schaerer
Drehbuch
Petra Volpe
Hintergrundinfos
Die Autorin Petra Volpe hat mit 'Heidi' (2015) sehr erfolgreich einen historischen Stoff adaptiert. Ihr Spielfilm 'Die göttliche Ordnung' (2017) über die Einführung des Schweizer Frauenstimmrechts gewann den 'Prix de Soleure' bei den Solothurner Filmtagen.Internationale Premiere feierte 'Die göttliche Ordnung' im Wettbewerb des Tribeca Film Festival in New York. Dort gewann der Film den Audience Award und den Nora Ephron Preis.Michael Schaerer, der bei allen 6 Filmen von 'Frieden' Regie führte, studierte Film-und Videoregie in New York und lehrt heute neben seiner Tätigkeit als Regisseur und Cutter an der Zürcher Hochschule der Künste.Sein Abschlussfilm 'Warmth' brachte ihm den Studenten-Oscar ein und lief auf dem Filmfestival in Venedig. Bekanntheit erlangte er durch seinen Film 'Stationspiraten' (2010), der ihm Auszeichnungen auf dem Max Ophüls Preis-Festival (2011) und dem Züricher Filmfestival (2010) einbrachte. Annina Walt, die die Rolle der Klara verkörpert, wurde 2016 beim Schweizer Filmpreis doppelt für die 'Beste Darstellerin' nominiert ('Amateur Teens' und 'Nichts passiert'). Max Hubacher, der den Johann Leutenegger spielt, hat die Auszeichnung des Schweizer Filmpreises als 'Bester Darsteller' bereits zweifach gewonnen (2012, 'Der Verdingbub'; 2018, 'Mario'). Zudem wurde er 2018 beim Bayerischen Filmpreis für seine Leistung in 'Der Hauptmann' (2017) mit dem Nachwuchsdarstellerpreis ausgezeichnet.
Schlechte Nachrichten für die Jugendlichen im Heim: Es soll geschlossen werden und sie sollen nach Palästina ausreisen. Das löst grosse Unruhe aus, denn viele wollen in der Schweiz bleiben – auch Jenkele und Herschel. Klara spricht beim IKRK vor und beisst auf Granit. Der zerknirschte Delegierte bringt es auf den Punkt: Niemand wolle die Juden in Europa haben, in Israel könnten sie frei sein. Jenkele scheint Glück im Unglück zu haben: Heimleiter Obrecht hat Pflegeeltern für ihn gefunden. Doch davon will Jenkele nichts wissen. Findet Klara eine andere Lösung für ihn? Schwiegermutter Elsie bekommt mit, wie vertraut Herschel und Klara miteinander umgehen. Auch Johann realisiert, dass Klara ihm entgleitet, und bittet sie, zu ihm zurückzukehren. Klara weigert sich. Sie will erst wieder Johanns Frau sein, wenn ihr Mann die Nazi-Familie Schneider wegschickt. Ob Johann dieser Forderung nachkommt? Egon konfrontiert Johann mit einem Verdacht: Wilhelm Scholz beraubte jüdische Familien ihres Vermögens. Carl Frei half ihm, das erbeutete Geld zu verstecken, indem er es in die Frei AG Tuchfabrik investierte. Das wäre ein klarer Fall von Geldwäsche. Carl bittet Johann, über die Herkunft des Geldes hinwegzusehen – im Interesse der Zukunft der Firma. Daran denkt Johann im Traum nicht. Heimlich sichert er seinem Bruder Egon Unterstützung zu: Carl Frei und Wilhelm Scholz soll das Handwerk gelegt werden. Doch dafür braucht Egon unumstössliche Beweise. In einem Wald an der Grenze soll er diese erhalten.
Episodenummer
5
Cast
Annina Walt, Max Hubacher, Dimitri Stapfer, Stefan Kurt, Sylvia Rohrer, Therese Affolter, Urs Bosshardt
Klara hat Jenkele in die Villa Tobler geholt, um dem Jungen Geborgenheit zu geben. Doch als sie ihm das Frühstück bringen will, ist Jenkele verschwunden. Klara weiss sofort, wo sie ihn suchen muss. Sie findet Jenkele und bricht zusammen. Ein Arzt wird geholt, der Klara untersucht. Dabei stellt er fest, dass Klara schwanger ist. Eigentlich wäre das eine freudige Botschaft. Doch bei Johann löst sie Verunsicherung aus. Ist das Kind wirklich von ihm? Egon hat dank des Treffens mit einem holländischen Informanten einen Beweis, dass Carl Frei mit Nazis wie Wilhelm Scholz Geschäfte treibt: ein Schmuckstück, das einer ermordeten jüdischen Familie gehörte und direkt zum Anwalt führt. In einem Banksafe von Carl Frei könnte noch mehr Raubgut zu finden sein. Eine Hausdurchsuchung müsste aber rasch stattfinden, bevor es verschwindet. Zudem bereitet Freis Geschäftspartner Wilhelm Scholz die Flucht nach Südamerika vor. Johann findet heraus, dass das von Nazi Wilhelm Scholz geraubte jüdische Vermögen bei der Frei AG gewaschen und hinter seinem Rücken eine Schattenbuchhaltung geführt wurde. Dahinter steckt sein Schwiegervater Alfred. Er führt Johann eines klar vor Augen: Wenn er die Geldwäsche den Behörden meldet, wäre das der Ruin der Firma. Aber die Alternative ist mindestens genauso schlimm: Wenn Johann weiterhin mit Nazis Geschäfte macht, würde nicht nur sein Bruder Egon mit ihm brechen, sondern auch seine Frau Klara. Wie wird sich Johann entscheiden?
Episodenummer
6
Cast
Annina Walt, Max Hubacher, Dimitri Stapfer, Stefan Kurt, Sylvia Rohrer, Therese Affolter, Urs Bosshardt
Im südafrikanischen uKhahlamba Drakensberg Park gibt es etwa 35.000 Felsmalereien. Nirgendwo sonst auf der Welt finden sich prähistorische Kunstwerke in solcher Dichte. Angefertigt wurden die Bilder, deren älteste Exemplare vor etwa 30.000 Jahren und die letzten im 19. Jahrhundert entstanden, von den San, einem Volk von Jägern und Sammlern. Heute lebt nur noch eine kleine Gruppe von San in der Wüste der Nachbarländer Namibia und Botsuana. Mit ihrem Verschwinden ist auch das Wissen um die Bedeutung dieser über Jahrtausende entstandenen Malereien verloren gegangen. Welche Geschichte erzählen die San-Malereien? Welche Botschaft hinterliessen ihre Schöpfer auf den Felsen? Nach jahrelangen Forschungsarbeiten ist es Archäologen endlich gelungen, die Zeichnungen zu entschlüsseln. Eine Tierdarstellung sollte sich als entscheidend für das Verständnis dieser Kunst erweisen: die Elantilope. Diese war eine Kreatur des San-Gottes Cagn und spielte eine vergleichbare Rolle in deren Religion wie die Taube für die Christen. Daneben versuchten die Archäologen herauszufinden, was die verschiedenen Mischwesen – halb Tier, halb Mensch – symbolisieren. Es entstand die Hypothese, dass es sich um sakrale Darstellungen handeln muss, nicht um Alltagsszenen. Weitere Belege für diese Vermutung lieferten die Neurowissenschaften, ein Forschungsfeld, das noch nie in der Archäologie bemüht wurde: Unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus der Neuropsychologie kamen die Archäologen zu dem Schluss, dass die Felsbilder Trancetänze darstellen, die eines der wichtigsten Rituale der San-Religion waren. Die Zeichnungen führten die Forscher letztlich in die mystische Welt der ersten Geistheiler Südafrikas – der Schamanen.
Der Cotopaxi in den ecuadorianischen Anden ist mit fast 5.900 Metern einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Sein Gipfelgletscher wird ständig überwacht, denn bei einem Ausbruch schmilzt das Eis und es bilden sich Schlammlawinen, sogenannte Lahars, die verheerende Schäden anrichten. Die Forschungsarbeit in dieser Höhe ist eine echte Herausforderung. Das erfährt Arnaud am eigenen Leib: Er wird höhenkrank und muss wieder zum tausend Meter tiefer gelegenen Basislager absteigen. An den Hängen des Cotopaxi begegnet er den Chagras. Der letzte Vulkanausbruch hat den ecuadorianischen Cowboys grosse Probleme bereitet, da sich die Asche wie eine Betonschicht auf das Gras gelegt hat, das somit ihre Tiere nicht mehr ernähren konnte. Im Falle einer Eruption müssen die Chagras ihre Reitkünste unter Beweis stellen und das Vieh mit Hilfe von Lasso und Pferd evakuieren. Doch der Vulkan stellt nicht nur ein Risiko dar, sondern auch eine Einnahmequelle, denn die Schlammströme hinterlassen Ablagerungen, aus denen sich wertvolle Baustoffe gewinnen lassen. Ausserdem steht der Berg im Zentrum einer Glaubensrichtung, in der sich Katholizismus und überlieferte Weisheiten vermischen. Der Schamane Santiago Benitez lädt Arnaud zu einem Reinigungsritual ein: Sie begeben sich in eine Schwitzhütte, die mit glühendem Vulkangestein beheizt ist – eine bewegende Erfahrung. Die Menschen am Fusse des Cotopaxi haben gelernt mit der Gefahr, die vom Vulkan ausgeht, zu leben, haben aus ihrer Schwäche eine Stärke gemacht. Der Felsriese ist der Bezugspunkt ihrer Lebensphilosophie, die ihnen hilft, der Zukunft gelassen entgegenzusehen.
Plüschtiere, ordentliche Regale und rosa Farbkleckse: ein typisch westliches Mädchenzimmer. Doch die junge Influencerin lebt in Nordkorea. In perfektem Englisch richtet sie sich ganz nach YouTube-Manier an ausländische Touristen. Ihre Alltagserzählungen sind gespickt mit Regime-Botschaften. Reine 'Soft Power', erklärt der IT-Wissenschaftler Maxime Fabre. Der Nordkorea-Experte Martyn Williams liest aus den Videos wichtige Informationen über den Zustand des Landes heraus. Video: Song A / YouTube