D'Artagnan, Musketier im Dienst des Sonnenkönigs La véritable histoire de d'Artagnan
Category
Menschen
Production information
Dokumentarfilm
Produced in (country)
F/B/CZ
Produced in (year)
2020
Description
Seit seinem Erscheinen im Jahr 1844 wurde der Roman 'Die drei Musketiere' in rund hundert Sprachen übersetzt und etliche Male verfilmt. Durch Leinwandstars wie Douglas Fairbanks, Jean-Paul Belmondo oder Gene Kelly erlangte Alexandre Dumas' Romanheld d'Artagnan Weltruhm. Hinter dieser legendären Figur verbirgt sich ein realer Mensch. Aus welchen Quellen schöpfte Alexandre Dumas? Inwiefern bezog er sich auf historische Fakten in 'Die drei Musketiere' und den beiden weiteren Bänden der Trilogie, 'Zwanzig Jahre danach' und 'Der Vicomte von Bragelonne'? Haben auch d'Artagnans Gefährten Athos, Porthos und Aramis reale Vorbilder? Und wie steht es mit dem berühmten Motto der Musketiere 'Einer für alle, alle für einen'? Gestützt auf Forschungen in Archiven veranschaulicht der Dokumentarfilm die historischen Zusammenhänge mittels zahlreicher Filmauszüge und Reenactments, durch Gemälde und Radierungen der Epoche sowie anhand der wunderbaren Zeichnungen, die Dumas' Romane schmücken. Von der südwestfranzösischen Provinz Gascogne, in der d'Artagnan um 1615 geboren wurde, über die Gassen des alten Paris, bis hin zu den Festungsmauern von Maastricht, wo er 1673 von einer feindlichen Kugel getroffen wurde, rekonstruiert der Film d'Artagnans Kindheit, seine Ausbildungsjahre bei den Kadetten und seinen fulminanten Aufstieg im Dienst des Sonnenkönigs. Es erweist sich, dass Alexandre Dumas' glanzvoller, immer zu Spässen aufgelegter Mantel-und-Degen-Held primär der Fantasie des Autors entsprungen ist. Im Lichte unveröffentlichten Archivmaterials entwickelt der Film das Bild einer weitaus vielschichtigeren, aber nicht weniger faszinierenden Persönlichkeit: Charles de Batz de Castelmore, so der Name des wahren d'Artagnan.
Rerun
W
Cast
Benjamin Lavernhe, Michel Grenet, Matéo Reno, Olivier Deville, Denis Verbecelte, Gwenaëlle Hérault, Cécile Dominjon
Director
Augustin Viatte
Script
Augustin Viatte, Caroline Vermalle, Jean de Garrigues
Frankreich im Jahr 1616: Nach der Ermordung seines Vaters Heinrich IV. besteigt der erst 15-jährige Ludwig XIII. den Thron. Seine Mutter, Marie de Médicis, übernimmt vorläufig die Regierung und überträgt ihrem Günstling Concino Concini das wichtige Amt des Ersten Ministers. Doch Concini plant mit seinen Anhängern, den jungen König zu verraten und selbst die Macht zu ergreifen. Als der Marquis de Teynac in seinem Schloss von Concinis Männern angegriffen wird, steht ihm sein Freund und Ritter François de Capestang tapfer zur Seite. Der Marquis wird tödlich verwundet, und François kann sich nur mit Hilfe einer geheimnisvollen Unbekannten retten. Auf dem Weg nach Paris trifft er auf den Strassenkünstler Cogolin, der bald zu seinem treuen Freund und Gefährten wird. Während ihres Aufenthalts in einem Gasthof erkennt François in einer ankommenden Reisenden seine Retterin. Doch sie scheint sich nicht an ihn zu erinnern. Als die junge Dame von Concini gefangen genommen wird, stellt sich heraus, dass sie niemand Geringeres als die Tochter des Duc d'Angoulême ist, dem Anführer einer geheimen Organisation, die ebenfalls ein Komplott gegen den König plant. Nun liegt es ganz allein an François, den bedrohten König und die Frau seines Herzens vor der drohenden Gefahr zu retten ...
Rerun
W
Cast
Jean Marais, Bourvil, Elsa Martinelli, Arnoldo Foà, Pierrette Bruno, Christian Fourcade, Lise Delamare
Director
André Hunebelle
Script
Jean Halain, André Hunebelle, Pierre Foucaud
Background information
André Hunebelle, ein Meister des Unterhaltungskinos, inszenierte diesen spannenden und humorvollen Mantel- und Degenfilm. Hauptdarsteller Jean Marais überzeugt auch in diesem Film wieder als Held und Frauenliebling. Im Laufe seiner Karriere gewann er drei Mal den Bambi, unter anderem für seine Rolle als Graf von Monte Christo im gleichnamigen Film. 1993 wurde ihm schliesslich sogar der César d'honneur verliehen.
Reviews
Aufwendig und nicht ohne Ironie inszeniert und mit vielen Stars besetzt (Lex. des Internat. Films).
Von aktiven steinigen Vulkanen bis hin zu sattgrünen Mangrovenwäldern und bunten Orchideen – Nicaragua ist das grösste Land Zentralamerikas und unglaublich vielfältig. Mit einer Fläche von etwa der Grösse Griechenlands ist es das Zentrum der schmalen Kontinentalbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Die Dokumentation taucht in die beeindruckende Landschaft dieses kleinen Staates ein und zeigt kristallklare Lagunen, geheimnisvolle Inseln inmitten des Nicaraguasees und die brodelnden Tiefen der Vulkane. Nicaraguas Bergkuppen sind isolierte Ökosysteme und bieten vielen gefährdeten Spezies wie grünen Wellensittichen, Pumas und Ozelots ein Zuhause. Auch die Bäche, Flüsse und die Küstenlinie sind Naturparadiese und das Zuhause einer einzigartigen Flora und Fauna mit Leguanen, Krokodilen und Kaimanen. Der spektakuläre Vulkan Masaya, das Auswildern von Tapiren im Dschungel und ein Biosphärenreservat im Nicaraguasee mit seinen eigenen 'Little Five' stehen im Mittelpunkt der Dokumentation. Nicaragua ist eines der ärmsten Länder der Welt, aber seine Naturschätze machen es zu einem der reichsten. 700 Kilometer atemberaubende Landschaft, märchenhafte Seen und geheimnisvolle Vulkane.
Unberührte Regenwälder, mystische Tiere, weisse Bilderbuchstrände und Karibikinseln: Honduras ist ein vergleichsweise kleines Land, das zwischen Nicaragua, El Salvador und Guatemala liegt, mit einer unberührten Landschaft von biologischer und kultureller Vielfalt. Die Lage am Karibischen Meer mit dem dazugehörigen zweitgrössten Korallenriff der Welt rund um die Islas de la Bahía, dem Mesoamerikanischen Barriereriff, macht Honduras zu einem wahren Naturparadies. Obwohl die Fläche der mittelamerikanischen Landbrücke kaum ein Prozent der gesamten Erdoberfläche umfasst, entwickelten sich hier über zehn Prozent aller Pflanzen- und Tierarten, die wir heute kennen. Die Dokumentation reist durch urzeitliche Bergnebelwälder im Landesinneren mit scharlachroten Aras und Faultieren, in verwunschene Höhlen mit Fledermäusen und zu traumhaften Stränden im Norden mit Karibikflair und Leguanen, die nach 900 Jahren wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückgekehrt sind. Honduras ist mit seinem kristallklaren Wasser, dem feinen Sand und den Nationalparks mit einzigartigen Tieren ein wahres Paradies. Es inspirierte die Kultur der Maya. Honduras ist dank seiner grossartigen Flora und Fauna ein wahrer Schatz Mittelamerikas.
(1): Süd-Korea: Pyo Ye-rim war gegen Mobbing Pyo Ye-rim aus Südkorea wurde zum Gesicht des Kampfes gegen Mobbing, für eine Änderung der zu schwachen Gesetze und der Mentalität, darüber nicht zu reden. In den sozialen Netzwerken berichtete die junge Frau über die Belästigungen, die sie zwölf Jahre lang in der Schule erlitten hatte. Ihr öffentliches Geständnis erschütterte das Land und löste eine Welle der Unterstützung aus. Das Hashtag #hakpok wurde ins Leben gerufen. Angesichts der Tausenden von Zeugenaussagen schien die südkoreanische Gesellschaft endlich das Ausmass des Phänomens zu erkennen und die Ursache: Es liegt vor allem auch am stark kompetitiven Bildungssystem, das die jungen Menschen in der Schule zu maximaler Selbstoptimierung zwingt, in einem brutalen Wettbewerb um die allerbesten Noten. Wer da zur Zielscheibe der anderen wird, kann sich nur schwer schützen. Viele sehen im Selbstmord die einzige Möglichkeit, ihrem Martyrium ein Ende zu setzen. Deshalb ist Südkorea das Land mit der höchsten Selbstmordrate im Zusammenhang mit Mobbing in der Schule. Pyo Ye-rim konnte dieser Spirale nicht entkommen. Die Schikanen gegen sie begannen erneut, diesmal jedoch über soziale Netzwerke. Sie nahm sich deshalb das Leben und hinterliess ein Abschiedsvideo mit einem einzigen Wunsch: Dass neue Gesetze eines Tages gegen Mobbing schützen werden. (2): Elfenbeinküste: Die Gier nach Kakao Die Preise für den Kakao auf dem Weltmarkt sind explodiert. Schon in den Nachbarländern der Elfenbeinküste, in Liberia und Guinea wird das Kilo Kakao drei- bis fünfmal so teuer angekauft wie im Erzeugerland. Viele Schmuggler ignorieren deshalb das Risiko, ins Gefängnis zu kommen, sie wollen sich das illegale Geschäft mit dem Kakao nicht entgehen lassen. Mit Motorrädern, Lastwagen, Pirogen oder zu Fuss schleppen sie die Säcke mit Kakaobohnen über die Grenze, denn die ist eher porös und über Hunderte von Kilometern ohne jegliche Kontrolle. Ein Team aus ARTE-Reportern durfte mit der Armee der Elfenbeinküste drehen, die trotz Mangel an Männern und Mitteln, das kostbare rot-violette Gold ihres Landes, den Kakao, nicht über die Grenze entwischen lassen will. Sie kämpfen auch für die kleinen Kakaobauern, die in einer der reichsten Regionen der Elfenbeinküste seit Jahrzehnten am Rande der Gesellschaft im Elend leben. Sie fürchten, dass ihr Lebensstandard noch weiter sinken wird, sie fühlen sich als die eigentlichen Verlierer im Geschäft mit der Gier nach dem Kakao.
'Mit offenen Karten' unternimmt eine Schifffahrt über den Dnjepr – jenen Fluss, der seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit steht. Der Dnjepr ist der drittlängste Fluss Europas und fliesst vom Norden Russlands über Belarus, Kiew und Saporischschja bis ins Schwarze Meer. Als historische Handelsroute war er seit jeher von grosser Bedeutung für die Entwicklung der Region, was jedoch in der Neuzeit erhebliche Konsequenzen für die Umwelt mit sich brachte. Heute spielt der Fluss eine zentrale Rolle im Ukrainekrieg – er ist nicht nur eine Schlüsselfront, sondern mit dem Kernkraftwerk in Saporischschja und dem zerstörten Kachowka-Staudamm auch ein militärstrategischer Knotenpunkt. Die Sendung problematisiert die geopolitische Bedeutung des Flusses und die mit ihm zusammenhängenden militärischen sowie energie- und umweltpolitischen Herausforderungen.
In den Wäldern des Trentino lebt eine kleine, jahrtausendalte Gemeinschaft: die Zimbern von Lusérn, kaum mehr als etwa 100 Menschen. Sie kämpfen um das Überleben ihrer Wälder, ihrer Sagen und Traditionen, ihrer eigenen Sprache, ihres kleinen Dorfes. Hier lebt Helga, die 'Pilzhexe', die Einzige im Dorf, die genau weiss, wo die besten Pilze zu finden sind. Doch Helga wird von Jahr zu Jahr älter und schwächer und schafft es kaum noch allein, die riesigen Mengen an Pilzen zu sammeln, mit denen sie die Restaurants und Hotels der Region beliefert. Es ist nicht leicht, eine Nachfolgerin zu finden. Davide liebt den Wald genauso wie Helga, hat aber als Holzfäller und Künstler andere Interessen. Barbara, die einen Zimbern geheiratet hat und deshalb von Padua nach Lusérn gezogen ist, leitet einen Klöppelkurs für Kinder und Jugendliche, um diese uralte Tradition nicht aussterben zu lassen. Und die Erzieherin Katia bringt den Kindergartenkindern von Lusérn die zimbrische Sprache bei, einen alten bayerischen Dialekt. Alle im Dorf wollen ihre Traditionen und ihre Kultur bewahren und kämpfen unermüdlich dafür.
Für Melanee Schneider ist Wasser das Element, in dem sie sich am wohlsten fühlt, vor allem, wenn sie mit ihrer glitzernden Nixenschwanzflosse durch die Wellen gleitet: schwerelos und voller Freude im Herzen. Ihre Mutter Margaret dagegen fürchtet es – so wie Millionen Afroamerikaner. Denn über das Wasser kamen die Schiffe, die ihre Vorfahren in die Sklaverei zwangen. Die jahrhundertelange grausame Sklaverei und die anschliessenden Rassentrennungsgesetze, die bis 1964 in Kraft waren, entfremdeten die Afroamerikaner vom Wasser und schufen ein folgenschweres Trauma, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Melanees Grossmutter, ihre Mutter und auch ihre Schwester haben bis heute nie schwimmen gelernt. Nur Melanee durchbrach das Generationentrauma, wurde Schwimmlehrerin und begeisterte Meerjungfrau mit einer starken Mission: Sie will die Menschen zurück ins Wasser bringen und ihnen die Freude daran vermitteln. Das gelingt ihr, indem sie als Afro Mermaid auf Kindergeburtstagen auftritt und schon den Kleinsten zeigt, wie es geht: Mit Mut und Kraft kann jeder erreichen, was er will, und jede ist schön, so wie sie ist. Damit ist sie nicht allein. Zu Melanees grossem Meeresleutetreffen haben sich fast 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen angemeldet, die aus allen Teilen der USA anreisen. Zusammen schwimmen sie anmutig schwebend und im Vertrauen darauf, dass das Wasser sie trägt. Spielerisch mit den Fischen tanzend und die Welt umarmend, die sie bisher oft ausgeschlossen hat. Nun muss nur noch die Organisation klappen – und an der feilt Melanee zusammen mit ihrem Mann Manny bis zur letzten Minute.
Auf unserem Planeten zeugen faszinierende landschaftliche Formationen von der Schönheit und Urgewalt der Natur. Sie entstanden durch das Zusammenwirken gewaltiger vulkanischer, geologischer und biologischer Prozesse, die seit Jahrmilliarden das Antlitz der Erde verändern. Das im Nordatlantik gelegenen Island dürfte der Erde, so wie sie vor vier Milliarden Jahren aussah, nicht unähnlich sein. Island ist das Reich von Eis und Feuer, nirgendwo anders gibt es eine so hohe Dichte an Vulkanen. Die von den Eruptionen immer wieder neugeformten Landschaften machen die Insel zu einem natürlichen Labor voller Hinweise auf die Entstehung und Entwicklung der Erde. Eine Woche lang folgt das Filmteam der Biologin Bénédicte Menez, dem Geologen Charles Frankel und dem Fotografen Olivier Grünewald durch die aktivsten Gebiete Islands, entlang einer aus den Tiefen des Ozeans aufgetauchten Gebirgskette, die sich durch die wilden Landschaften zieht. An den Hängen der Vulkane, im Nebel der Fumarolen und an Bächen und Flüssen erkunden die drei Forscher, wie die ersten Formen von Leben die Erdoberfläche bevölkert und in welchen Entwicklungsschritten sie sich der Erde bemächtigt haben.
Was ist wirklich dran an der Heilkraft des Fastens? Angesichts der Gefahren durch skrupellose 'Fasten-Gurus' und skeptische Gesundheitsbehörden haben Sylvie Gilman und Thierry Lestrade, die Macher der erfolgreichen Dokumentation 'Heilen und Fasten', beschlossen, einen weiteren Film zu drehen, um die Mechanismen, Versprechungen und Grenzen des Fastens auf der Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erforschen. Tatsächlich scheinen die Forschungsergebnisse zahlreicher Studien der letzten Jahre die positive Wirkung des Fastens auf Diabetes, Rheuma, Autoimmunerkrankungen, das Mikrobiom, Bluthochdruck und Krebs zu bestätigen. Die Dokumentation begleitet Stéphane, der aufgrund von gesundheitlichen Problemen zwei Wochen fastet. Parallel dazu werden neueste Erkenntnisse aus den USA, Deutschland und Italien aufgegriffen, um zu erklären, was während des Nahrungsverzichts im Körper geschieht: von der Autophagie – einem natürlichen Reinigungs- und Recyclingprozess der Zellen – bis hin zur Stoffwechselumstellung in die sogenannte Ketose, die zur Bildung von Ketonen führt, einem Superkraftstoff mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Neben dem mehrtägigen Fasten erlebt das Intervallfasten sowohl in den sozialen Medien als auch in der Wissenschaft einen regelrechten Hype. Die neue Ernährungsweise, bei der statt der Kalorien auf dem Teller die Stunden zwischen zwei Mahlzeiten gezählt werden, könnte die Behandlung vieler chronischer Krankheiten revolutionieren. Ob als Therapie oder Prävention – dass Fasten Teil der Gesundheitspolitik werden könnte, ist die Hoffnung vieler Wissenschaftler.
Alles begann in den 90er Jahren mit einer Zufallsentdeckung an der Freien Universität Brüssel: Studierende nutzten in einem Experiment Dromedarblut und stiessen dabei auf bislang unbekannte Antikörper. Die Wissenschaftler der Universität fanden heraus, dass diese Antikörper bei allen Kamelarten vorkommen. Vor allem aber, dass sie erstaunliche Eigenschaften besitzen. Von der Basis des Antikörpers lassen sich nämlich kleine Fragmente abtrennen, die dabei keinerlei Schaden nehmen und ihre volle Bindungsfähigkeit behalten. Das war die Geburt des Nanokörpers: eines winzigen, äusserst robusten Moleküls, das aufgrund seiner geringen Grösse auch in Bereiche vordringen kann, die vollständigen Antikörpern verwehrt sind und sich zielgenau an krankheitserregende Antigene heftet. Dieser Fund sorgte für eine Welle an Innovationen und mischte die grossen Pharmakonzerne auf. 2018 kam das erste Medikament auf der Basis von Nanokörpern auf den Markt, das eine autoimmune Blutgerinnungsstörung bekämpft. Innerhalb kürzester Zeit wurden zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten entwickelt. Sei es im Kampf gegen Krebs, in der Alzheimer-Diagnostik oder zur Abtötung krankheitserregender Bakterien – der Erfolg der Kamel-Antikörper ist so durchschlagend, dass inzwischen viele medizinische Forschungszentren eigene Lama- oder Alpakaherden besitzen. Doch warum haben gerade Kamele solche immunologischen Superkräfte? Mit Unterstützung von Kamelexperten und Mikrobiologen beleuchtet die Dokumentation die überraschenden Fähigkeiten der Kamele und die medizinische Revolution der Nanokörper.
Schon Norbert Elias wusste: Der Tod ist ein Problem der Lebenden. Menschen verlieren nahestehende Menschen und wollen die Verstorbenen nicht gehen lassen. Gleichzeitig lassen die schnell ablaufenden biologischen Prozesse kaum Zeit für ein langes Abschiednehmen. Daher haben Menschen die Erinnerung an Verstorbene auf einzigartige Weise kultiviert: durch Bestattungen – eine der ältesten Kulturleistungen überhaupt. Seit etwa 240.000 Jahren ist das Erdbegräbnis die bevorzugte Bestattungsart. Doch diese Praxis bereitet heute Probleme: In manchen Grossstädten gibt es kaum noch Platz für die klassische Sargbestattung. Und auch die Feuerbestattung führt in eine Sackgasse, wenn es nicht genügend Nischen in Kolumbarien gibt. Soziologe Dr. Thorsten Benkel meint: 'Je grösser die Stadt und je stärker bebaut, desto weniger Fläche für den Friedhof. Da muss man kreativ werden.' Zudem kommt es bei den klassischen Bestattungsarten zu Umweltbelastungen: Allein in den USA werden jedes Jahr neun Millionen Meter Holz, 2.700 Tonnen Kupfer und Bronze, über 100.000 Tonnen Stahl und circa 1.600.000 Tonnen Beton für Bestattungen verbraucht. Allein in Deutschland werden durch Feuerbestattungen jährlich mehr als 200.000 Tonnen CO2 freigesetzt. Die Bestattungsbranche setzt auf radikale Reduktion. Die Liste an Death-Techs, die immer weniger von den Verstorbenen übriglassen, wird länger. Dazu zählen zum Beispiel Kompostieren oder in Säure auflösen. Aber: Wenn es keine herkömmlichen Gräber mehr gibt, wohin geht man, um zu trauern? Wie erinnert man sich an die Toten, wenn nichts mehr an sie erinnert?
Themen: Filmfestival Max Ophüls Preis / Porträt – Hong Anh Nguyen / Zoom – Svenja Böttger und Hannes Wesselkämper / 'Saigon Kiss' von Hong Anh Nguyen / 'Aufnahmen einer Wetterkamera' von Bernhard Wenger
(1) Saigon Kiss Kurzfilm von Hong Anh Nguyen, Deutschland, Vietnam, 2024, 22 Min. Mo irrt durch die Strassen von Saigon, um einem unerwünschten Anruf zu entgehen. Als sie Vicky mit ihrem kaputten Motorrad am Strassenrand trifft, entsteht im chaotischen Verkehr der Metropole zwischen den beiden jungen, queeren Frauen eine hautnahe Begegnung. 'Der Film ist ein Versuch, eine Momentaufnahme einer sich schnell verändernden modernen Metropole festzuhalten. Da die Queer-Community stets zwischen alten traditionellen Erwartungen und neuen modernen Ordnungen steht, lag es für mich nahe, eine Geschichte über die Moderne im Transit durch eine queere Perspektive zu erzählen', so die Regisseurin über ihren Film. 'Saigon Kiss' lief 2024 beim Filmfestival Max Ophüls Preis im Kurzfilm-Wettbewerb. (2) Porträt – Hong Anh Nguyen Hong Anh Nguyen ist eine queere deutsch-vietnamesische Autorin und Regisseurin, die in Frankfurt am Main und Ho-Chi-Minh-Stadt lebt. Das Interesse ihrer filmischen und installativen Arbeit liegt insbesondere auf der Erforschung der besonderen Spannung, Zärtlichkeit und Intimität, die Begegnungen zwischen – oft einander fremden – Menschen innewohnen können. Statt auf dem Roller zeigt sie sich in Frankfurt am Main auf dem Fahrrad. (3) Aufnahmen einer Wetterkamera Kurzfilm von Bernhard Wenger, Deutschland, Österreich, 2023, 19 Min. Ein Skigebiet und traumhafte Bergpanoramen. Während die Bildgrenzen der schwenkenden Wetterkamera stetig hin- und herwandern, werden im Vordergrund beiläufig zwischenmenschliche Grenzen überschritten. Ein skurriler Film über allzu bekannte Begegnungen und das Tragische im harmlos Erscheinenden. (4) Zoom – Svenja Böttger und Hannes Wesselkämper Du bist jung und willst Filme machen? Beim Filmfestival Max Ophüls Preis treffen sich der deutsche Nachwuchs und die Filmindustrie. Der kurze Film spielt dabei eine wichtige Rolle – nicht nur in den Wettbewerben, sondern auch in sorgsam kuratierten Filmprogrammen. Die Leiterin Svenja Böttger spricht über den Zusammenhang von filmpolitischer Arbeit und Festivalarbeit, der Kurator Hannes Wesselkämper über die Möglichkeiten, mit kurzen Filmen blinde Flecken der Gesellschaft in den Fokus zu nehmen.
Der nach Österreich eingewanderte Serbe Vladimir unternimmt alles, um an Geld zu kommen und damit seiner Tochter ein schönes Zuhause bieten zu können. Dabei demaskiert er einige seiner Mitmenschen.
Ground Control – The Stranglers, the Jesus and Mary Chain, Keren Ann & Quatuor Debussy Ground Control : The Jesus and Mary Chain, Keren Ann, Molly Lewis, The Stranglers
Gäste: Keren Ann, Molly Lewis, The Jesus & Mary Chain, The Stranglers
Wild, bunt und vielseitig – die neue Ausgabe von Ground Control schreibt Sendungsgeschichte. Die Folge wurde im Dezember 2021 auf der Bühne der Eisenbahnbrache in der Nähe des Pariser Bahnhofs 'Gare de Lyon' aufgezeichnet. Christophe Chassol empfängt die feinfühlige und stilvolle französische Popkünstlerin Keren Ann sowie die britischen Rockgrössen The Stranglers und The Jesus and Mary Chain mit ihrem unverwechselbar markanten Sound. Letztere treten mit Auszügen aus ihrem zweiten Studioalbum 'Darklands' von 1987 auf. Die Frontmänner Jim und William Reid beweisen dabei, dass ihr Noise Pop so vital und aktuell ist wie eh und je: berauschende Melodien, gepaart mit düsteren Gitarrenklängen – als würden sich The Velvet Underground und die Beach Boys gemeinsam dem Spleen hingeben. Auch The Stranglers haben es 45 Jahre nach ihrer Gründung immer noch drauf und heizen dem Publikum mit Post-Punk, einer Menge Dezibel und Klassikern wie 'Always The Sun' kräftig ein. Angeführt vom britisch-französischen Bassisten und Gründungsmitglied Jean-Jacques Brunel, sorgen die Musiker für ordentlich Stimmung und Pogo. Leider spielt die Band ohne den Keyboarder Dave Greenfield, der im Mai 2020 kurz vor der Veröffentlichung des neuen Albums 'Dark Matters' an den Folgen einer Corona-Infektion verstarb. Es folgt ein Kontrastprogramm mit der Französin Keren Ann: Die Sängerin, Gitarristin und Pianistin interpretiert gemeinsam mit dem Streichquartett Quatuor Debussy (Bratsche, Violinen, Cello) einige ihrer Stücke neu und überzeugt durch subtile, anmutige Klänge. Last but not least begleitet Christophe Chassol die Kunstpfeiferin Molly Lewis am Keyboard und nimmt die Zuhörer mit auf einen Streifzug durch ein atypisches musikalisches Universum.
Das nächste Ziel der Route: Ägypten. Jaafar Abdul Karim reist in das Land der Pharaonen mit seiner wunderschönen Mittelmeerküste. Ägypten gilt als Wiege der Zivilisation. Die Pyramiden von Gizeh gehören zu den ältesten Bauwerken der Menschheit. Jaafar ist nicht das erste Mal hier. Und wie immer überraschen ihn die starken Gegensätze, die die Gesellschaft prägen: Konservative Werte prallen auf Modernität. Was das für Auswirkungen auf die Partnerwahl hat, erfährt er in Alexandria von Shaima Ali. Sie gründete die muslimische Dating-App 'Hawaya'. Die Reise führt ihn weiter nach Ra's al-Barr in der Provinz Damiette, wo der Nil direkt ins Mittelmeer mündet. Hier gibt es noch eine weitere Besonderheit: Mit Manal Awad Mikhail ist seit 2018 das erste Mal eine koptische Christin an der Spitze einer Provinzverwaltung in Ägypten. Mit ihr spricht Jaafar über die Stärkung von Frauenrechten, die Konflikte zwischen Muslimen und Christen und die schwierige wirtschaftliche Situation des Landes. In Port Fouad begegnet der Moderator dem Architekten Mohamed Hasan. Eine historische Stadtführung steht auf dem Programm – und das per Fähre über den Suezkanal, der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet. In der Hafenstadt Port Said liegt auch der Ursprung der Simsimiyya-Lieder. Traditionell spielen nur Männer das Saiteninstrument. Im Al Hawiyat Club ist das anders. Eman Hadoo und ihre Freundinnen haben die erste weibliche Simsimiyya-Gruppe gegründet. Nach Angaben des UNHCR leben in Ägypten mehr als 250.000 Geflüchtete – viele von ihnen aus dem Sudan. Jaafar Abdul Karim besucht Amira Al Masry. Die junge Frau startete 2019 die WANAS-Initiative, um sudanesische Kinder durch Kunst- und Theater Workshops zu stärken und in die ägyptische Gesellschaft zu integrieren.
(1): Fried Chicken, ein Star der südkoreanischen Popkultur Das Land der Morgenstille ist nicht immer still. Auf den Strassen von Seoul pulsiert das Leben. Auch Essen muss hier schnell gehen. Der Imbissbuden-Verkaufsschlager in der südkoreanischen Hauptstadt ist frisches Brathähnchen. Journalistin Alara Bordier trifft die Gastronomin Park Soon-Hee samt Ehemann, die sie mit Humor und Charme in die Geheimnisse des Rezepts einweihen. Geograf und Ernährungswissenschaftler Pierre Raffard erzählt die Geschichte des knusprigen Geflügels – von den Ursprüngen in Amerika über seine Rolle in der Wirtschaftsgeschichte Südkoreas bis zum Erfolg bei der Jugend und ihren K-Pop-Stars. (2): Kulinarische Mitbringsel Alara Bordier ergründet die kulinarische Kultur Seouls bei einem Einkauf in einem typisch südkoreanischen Supermarkt. In den Regalen warten Klassiker wie Instantnudeln, Algen oder weniger scharfe Suppen, aber auch Ungewohntes wie Tintenfischbonbons! (3): Ran an die Töpfe! Appetit bekommen? Hier gibt es ein einfaches Fried-Chicken-Rezept, das sich leicht nachkochen lässt. Also: Ab in die Küche! Rezept für Fried Chicken Ob Fried Chicken oder Dak Gangjeong – für koreanisches frittiertes Hähnchen existieren mindestens so viele Namen wie Rezepte. Hier finden Sie das Rezept von ARTE. Zutaten für 4 bis 6 Personen: – 8 bis 10 geviertelte, entbeinte Hähnchenschenkel oder 24 Hähnchenflügel – kleine geriebene Zwiebel – 2 gehackte Knoblauchzehen – 15 g Gochujang (koreanische Chilipaste) – 15 g Ketchup – 50 g Zucker – Saft ½ Zitrone – 60 g Mehl – 90 g Maizena – 750 ml Bratöl – ½ TL Salz – ¼ TL schwarzer Pfeffer Zubereitung: Geriebene Zwiebel, gehackten Knoblauch, eine Prise Salz und Pfeffer vermischen. Hähnchen zugeben und gut umrühren, damit das Hähnchen ganz bedeckt ist. Abdecken und eine Stunde marinieren lassen. Gochujang-Paste, Ketchup, Zucker und Zitronensaft vermengen. Beiseitestellen. In einer Bratpfanne Öl auf hoher Flamme erhitzen. Mehl und Maizena vermengen, Salz und Pfeffer hinzugeben. Hühnchen mit Mehlmischung panieren und vorsichtig in das Öl legen. Damit die Pfanne nicht zu voll wird, immer nur wenige Stücke auf einmal 5 bis 7 Minuten frittieren. Dabei gelegentlich wenden. Das Hähnchen soll eine goldene Farbe annehmen und knusprig werden. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Vorgang wiederhohlen, dabei darauf achten, dass das Öl heiss bleibt. Die noch heissen Hähnchenstücke mit Chilisosse bestreichen. Lassen Sie es sich schmecken!
Der Popstar Robbie Williams erzählt seine Geschichte – als Schimpanse! Robbie Williams war Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre ein riesiger Star. Er verkaufte Millionen von Alben, zu seinen grössten Hits gehörten Angel oder Feel. Der britische Sänger begann seine Karriere mit der Band Take That, einer der ersten Boygroups, die er 1995 verliess, um im darauffolgenden Jahr seine Solokarriere zu starten. Doch wie so oft in der Pop- und Rockwelt führt der Erfolg auch zu Exzessen, Eskapaden und Süchten. Robbie Williams erzählt von seinem langen Weg der Heilung und Beschäftigung mit seiner psychischen Gesundheit. Nun ist der Sänger im Alter von 50 Jahren wieder zurück, mit einer Tournee und einem Konzert in der Pariser Défense Arena Anfang Juli und vor allem mit dem Film 'Better Man'. Der Film ist ein musikalisches Biopic, in dem Robbie Williams von einem Schimpansen verkörpert wird. Überfüllte Krankenhäuser, geringe Impfrate: Sind wir der Grippe hilflos ausgeliefert? Die Anzahl der Grippefälle steigt in Frankreich weiter an und setzt die Krankenhäuser unter Druck. Um die hohe Zahl von Patienten aufnehmen zu können, haben rund 100 Einrichtungen den Notfallplan Plan blanc aktiviert, der die Verschiebung nicht dringender Operationen vorsieht. In der ersten Woche des Jahres 2025 kamen 5,2 % der Patienten wegen einer Grippeerkrankung in die Notaufnahme, was weit über dem Normalwert (zwischen 1 % und 1,5 %) liegt. Dass die Grippe in diesem Jahr einen ungewöhnlich hohen Stand erreichte, war zum Teil auf ein unzureichendes Angebot an Impfstoffen durch die Gesundheitsdienste zurückzuführen. Einige Apotheken meldeten in den letzten Tagen einen Mangel an Impfstoffdosen. Es sei unmöglich, die gesamte Nachfrage zu befriedigen. Nach Angaben der staatlichen Organisation für Gesundheitsvorsorge Santé Publique France betrug die Durchimpfungsrate gegen die Grippe bei der Zielgruppe, die vorrangig für diese Impfung vorgesehen war, nur 35,2 %. Bei Pflegekräften, die mit den am stärksten gefährdeten Personen in Kontakt kommen, war der Anteil mit 22 % bis 25 % sogar noch geringer. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit vom früheren republikanischen US-Präsidenten William McKinley anlässlich der Entscheidung Donald Trumps, dem Berg Denali in Alaska seinen ursprünglichen Namen – Mount McKinley – zurückzugeben, und Marie Bonnisseau berichtet über den Trend des 'Pogo', einem Tanz der Punk- und Rock-Kultur der späten 70er Jahre, der bei der jungen Generation heute wieder beliebt ist.
Diesmal heisst das Ziel: Malta. Hier waren schon die Römer, die Araber, die Briten und die Franzosen. Und alle haben ihre Spuren hinterlassen. Jaafar Abdul Karim startet seine Reise in der Hauptstadt Valletta. Die UNESCO erklärte sie zum Weltkulturerbe. Sie wurde aufwendig restauriert und renoviert. Daran war der Architekt Konrad Buhagiar wesentlich beteiligt. Er zeigt Jaafar Vallettas schönste Plätze, wo alte und neue Architektur miteinander verbunden wurden. In Siggiewi trifft der Moderator Marilu Vella und die beiden backen eine ganz besondere Spezialität: Pastizzi. Die Teigtaschen sind der maltesische Lieblingssnack. Hier – im Steuerparadies – zeigt man gerne, was man hat. Aber Malta hat auch dunkle Seiten. Ende 2017 erschütterte ein Mord die maltesische Politik und stürzte das Land in eine Krise: Die Journalistin Daphne Galizia hatte Maltas grösste Korruptionsskandale enthüllt, kurz darauf wurde sie Opfer einer Autobombe. Tief bewegt von dem Vorfall nimmt Jaafar die Fähre nach Gozo. Die zweitgrösste Insel des Maltesischen Archipels ist nur 14 Kilometer lang, hat aber zwei grosse Opernhäuser. Warum das so ist, erfährt Jaafar Abdul Karim vom Intendanten John Galea. Aber auch das ist Malta: Die Mittelmeerinsel ist einer der traurigen Hotspots in der Flüchtlingskrise. Zigtausende Menschen sind in den letzten Jahren bei dem Versuch ertrunken, Europa zu erreichen. Immer wieder legen Schiffe an, die Überlebende aus dem Mittelmeer gerettet haben. Jaafar Abdul Karim spricht mit Überlebenden und dem maltesischen Fotografen Darrin Zammit Lupi, der Momente des Flüchtlingsdramas eindrucksvoll in Bildern festgehalten hat.
Die Konservendose – ein kleiner Behälter, der längst nicht so banal ist, wie er zunächst erscheint. Als Napoleon Bonaparte eine Belohnung für ein Verfahren zur Haltbarmachung der Nahrungsmittel für seine Armeen aussetzte, erfand der Pariser Zuckerbäcker Nicolas Appert im Jahr 1810 die Lebensmittelkonservierung. Durch das Erhitzen luftdicht verschlossener Glasflaschen machte er diese für die Aufbewahrung von Lebensmitteln steril. Daraufhin erfand der Brite Peter Durand den passenden Behälter zu der neuen Methode: die Konservendose. Dank der Weiterentwicklung des Verfahrens wurde im Verlauf des darauffolgenden Jahrhunderts die Ernährung ganzer Armeen gesichert. Schon in der Antike wurde Proviant in Salz eingelegt, um ihn länger haltbar zu machen, doch die Lebensmittel hatten ein Ablaufdatum. Mit der Konservendose konnten die Menschen auf Eroberungsfeldzügen und Kolonialexpeditionen monatelang auf den Schiffen und in fremden Ländern versorgt werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die Konservendose ihren Weg in die Vorratskammern von Haushalten auf der ganzen Welt und ist dort bis heute nicht mehr wegzudenken. In dieser Folge 'Geschichte schreiben' geht es darum, wie die Konservendose die Welt veränderte – von den schlammigen Gewässern in Kuala Lumpur bis in den Vorratsschrank einer jeden Küche.
Auch wenn wir mit Kindern leben – wir verstehen sie nicht immer richtig, denn Kinder ticken ganz anders als wir Erwachsenen. Diese Erfahrung machte auch die Autorin Michaeleen Doucleff, nachdem sie Mutter geworden war. Nach einer Phase der Überforderung und Verzweiflung begab sie sich mit ihrer kleinen Tochter Rosy auf eine anthropologische Entdeckungsreise zu indigenen Gemeinschaften. Sie stellte fest: Wie unser Verhältnis zu Kindern ist, hat vor allem mit den Erwachsenen zu tun. Um Kinder besser zu verstehen, müssen wir zuerst ihre Perspektive einnehmen, und das ist nicht immer einfach. Denn Kinder sehen und nutzen die Welt zum Teil ganz anders als Erwachsene, sagt die Erziehungswissenschaftlerin Hannelore Faulstich-Wieland. Während Erwachsene oft ritualisierte Strukturen und Gewohnheiten haben, sind Kinder im permanenten Erkundungsmodus. Den neurobiologischen Hintergrund liefert der Hirnforscher Gerald Hüther. Er erklärt, was das Gehirn mit einer Zwiebel gemeinsam hat und dass Kinder so viele Nervenverbindungen haben wie kein Erwachsener und deshalb die Welt viel offener erleben und mit Freude und Neugier gestalten – wenn man sie dabei unterstützt. Dass Erziehung und Gesellschaft Kinder auch einschränken können, zeigt die Langzeitstudie ELFE (Étude Longitudinale Française depuis l'Enfance) in Frankreich. Studienleiterin Marie-Aline Charles fasst zentrale Beobachtungen zusammen – zum Beispiel, dass die Grundschule offenbar dazu führt, dass Mädchen schlechter in Mathe sind als vorher. Doch selbst wenn die Gesellschaft die Kinder formt, verändern Kinder umgekehrt auch immer die Gesellschaft.
Er ist ein musikalisches Genie, seine Fans sehen in ihm den Mozart des 20. Jahrhunderts: Paul McCartney. Er wurde 1942 geboren und hat als Sänger und Bassist der Beatles hat er nicht nur die Musikgeschichte neu geschrieben, sondern hatte ebenso Einfluss auf die Jugendkultur seiner Generation. Die Beatles haben der Jugendkultur der 1960er Jahre Ausdruck und Stimme gegeben, erst in Europa und dann weltweit. Dabei waren sie Motor wie auch Profiteure der ohnehin anstehenden gesellschaftlichen Entwicklung. Bis in die späten 1950er Jahre hinein gab es 'Jugend' als eigenständige gesellschaftliche Kategorie nicht. Junge Leute kamen früh in den Job, heirateten, bekamen Kinder, hörten die gleiche Musik und trugen die gleiche Kleidung und Frisuren wie ihre Eltern. Mit den Beatles sollte sich das ändern. Die selbst komponierten Songs und Texte der vierköpfigen Band aus Liverpool inspirierten Millionen von Teenagerinnen und Teenagern weltweit, selbst Musik zu machen. Und kurbelten deren Kaufkraft an: Der neu entdeckte Wirtschaftsfaktor der 'Jugend' ermöglichte unter anderem enorme Plattenverkäufe. Bereits früh wurde Paul McCartney zum Millionär. Doch der Ausnahmemusiker ist bis heute bodenständig geblieben. Auch nach der Auflösung der Beatles hörte McCartney nicht auf, Musik zu machen. Inzwischen engagiert er sich ebenso für Tierwohl und lebt der Öffentlichkeit vor, dass man sich auch vegetarisch ernähren kann. Damit ist er bis heute vielen Menschen ein Vorbild geblieben.
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Stefanie Hempel, Barry Miles, Wolfgang Niedecken, Jackie Spencer, Sylvie Vartan, Klaus Voormann, Dietmar Wunder
Der zwölfjährige Lochin aus Usbekistan träumt davon, wie sein Grossvater Kraftakrobat in der Truppe des Familienzirkus zu werden. Doch als der Clown in Rente geht, muss Lochin ihn erst einmal ersetzen. Die anderen Jungen nennen ihn nun 'Little Clown'. Um seinen Vater und seinen Onkel zu überzeugen, dass sie ihn zum Kraftakrobaten des Zirkus machen, plant Lochin eine gefährliche Stuntnummer, mit der er das Publikum in Angst und Staunen versetzen will. Keiner der beiden traut dem Jungen eine so gefährliche Stuntnummer zu. Also beginnt Lochin zu trainieren, denn er will ihnen beweisen, dass sie sich irren.
Eines Tages bekommen Hninn und ihre Klassenkameraden, die in Myanmar zur Schule gehen, Besuch von zwei buddhistischen Nonnen, die ihnen von ihrer Berufung erzählen. Nachdem Hninn ihnen zugehört hat, möchte auch sie Nonne werden. Sie will eine Tochter Buddhas sein, ihr Leben bereichern und Glück finden. Um Nonne zu werden, muss Hninn ihre Haare vollständig abrasieren und jeden Tag meditieren. Sie muss ihre Familie verlassen und in ein Kloster ziehen. Als Nonne kann sie nicht länger tun, was sie will: etwa im Fluss baden oder mit Freunden spielen. Sogar singen ist nicht länger erlaubt. Und sie muss viele gute Taten vollbringen, um gutes Karma zu erlangen. Hninn liebt es zu meditieren, aber es fällt ihr schwer, nicht mehr bei ihrer Familie zu sein. Nun muss Hninn entscheiden, wie sie leben möchte und was Karma für sie bedeutet.
Wissen, was in der Welt los ist. Stefanie Hintzmann, Jakob Groth, Magali Kreuzer, Dorothée Haffner und Frank Rauschendorf moderieren und informieren wissbegierige Kids von 8 bis 12 kurz und prägnant über alles, was in der Welt los ist.
Statussymbole besitzen zu wollen, liegt laut Wissenschaft in der Natur des Menschen. Schon immer haben Menschen versucht, sich mit Statussymbolen zu positionieren: Nicht nur Erwachsene, auch Kinder und Jugendliche versuchen, über Statussymbole ihre gesellschaftliche oder sozioökonomische Zugehörigkeit zu einer Gruppe auszudrücken. Welchen Einfluss kann das auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen haben? Der 17-jährige Noah ist stolz auf seine Louis-Vuitton-Hose – doch sie symbolisiert für ihn nicht nur Luxus. Dem Nachwuchsmodel geht es dabei um mehr: Auf Instagram will Noah sich mit seinem Talent für Modefotografie durchsetzen. Auch das kann eine Form des Statusdenkens sein. Denn besondere Fähigkeiten eignen sich ebenso als Statussymbol wie Gegenstände. Auch sie tragen Kinder und Jugendliche nach aussen, um sich darzustellen und einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Die Freundinnen Anastasia, Vivi und Myanh – 17, 15 und 16 Jahre alt – lassen sich hauptsächlich über TikTok von Trends und Styles inspirieren. Wie versucht die Werbeindustrie, Jugendliche für sich zu gewinnen und neue Statussymbole zu etablieren? Und was, wenn sich Jugendliche eben diese Statussymbole nicht leisten können? Anastasia ging es schon oft so. Sie erzählt, wie sie es trotzdem schafft, sich nicht ausgeschlossen zu fühlen. Die Perspektive der Teenager wird mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Psychologie, Soziologie, Neurowissenschaft und Kommunikationswissenschaft ergänzt.
Ein Grundproblem, das Forschende dabei identifiziert haben: Im internationalen System herrscht im Grunde Anarchie. Jedes Land muss selbst für seine eigene Sicherheit sorgen. Und am sichersten fühlt man sich doch, wenn man am besten gerüstet ist. Doch dann fühlen sich wiederum andere unsicherer. Und so entsteht ein Klima, das von mangelndem Vertrauen, Abschreckung und Wettrüsten geprägt ist. Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma? Bei der Beantwortung dieser Frage hat die Forschung mit einigen grundsätzlichen Problemen zu kämpfen. Nicht nur, dass bis heute diskutiert wird, ob Abschreckung überhaupt funktioniert, es ist noch nicht einmal abschliessend geklärt, warum Kriege eigentlich ausbrechen. Dennoch haben die Wissenschaft und die internationale Gemeinschaft über die vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte einige Strategien entwickelt, um zumindest besonders grausame Waffen zu verbieten, etwa Chemiewaffen. Ein sinnvoller Weg, um die Welt nach und nach friedlicher zu machen?
In der Dokumentationsreihe 'Im Rausch der Blumen' sind Künstlerinnen und Künstler am Werk, die sich intensiv mit Farben, Textur und der Kunstgeschichte der Blumen beschäftigen. Dies ist zu sehen in ihren Werken, die sie mit grosser Leidenschaft und Fantasie in künstlerisch-floralen Installationen und Blumenschmuck umsetzen. Die Visionen für florale Kunst gibt es zu diversen Anlässen, ob auf Bällen oder in Schlössern, ob bei Luxusevents oder auf Hochzeiten zu entdecken. Diese Folge dreht sich um Familie Doll aus Österreich. Seit mehr als 20 Jahren verwandeln sie die Wiener Oper während des Wiener Opernballs in einen unvergleichlichen Blütenrausch. Mit über 40.000 pinkfarbenen Rosen hat nun der jüngste Spross, Emil Doll, die Vision der opulenten Floristik präsentiert. Zu sehen ist eine faszinierende Symbiose der monumentalen historischen Architektur und skulpturalen Rosenträumen. Nach dem gesellschaftlichen Highlight des Opernballs widmet er sich mit Hingabe dem nachhaltigen Blumenanbau. Die neue Generation der Floristen schätzt Ästhetik und Klimaneutralität gleichermassen.
Gidon Lev ist Holocaust-Überlebender. Lange konnte der 89-Jährige nicht über seine Kindheit in Theresienstadt sprechen. Heute kämpft er gegen das Vergessen. Mit seiner Lebensgefährtin Julie Grey dreht er Videos für TikTok, in denen er von seiner Vergangenheit erzählt, aber auch fröhlich tanzt, denn Gidon ist ein hoffnungsvoller Optimist. Jüdische Institutionen und Gedenkstätten in Deutschland haben sich mit TikTok Germany zusammengetan, um junge Zielgruppen zu erreichen. In Workshops werden Creator geschult. Eine von ihnen ist Marie Zachger. Die Studentin dreht Kurzvideos über das KZ Neuengamme und die tragischen Geschichten dahinter. Auf junge Menschen, die die Erinnerung weitertragen, setzt auch das Mémorial de la Shoah in Paris. Noch kann die Auschwitz-Überlebende Esther Sénot Schülern selbst ihre Geschichte erzählen. In Zukunft werden das Erinnerungs-Botschafter übernehmen. In Potsdam-Babelsberg wird daran gearbeitet, dass es auch in Zukunft noch Zeitzeugen geben wird: virtuelle! Die Firma Volucap filmt Holocaust-Überlebende mit Rundum-Kameras und erstellt dreidimensionale Avatare von ihnen. Die 94-jährige Ruth Winkelmann ist eine von ihnen. In Frankfurt können Schulklassen virtuelle Zeitzeugen sogar interaktiv befragen. Welche Chancen und Risiken bieten digitale Erinnerung und Künstliche Intelligenz? 'Twist' spricht darüber mit Deborah Schnabel von der Bildungsstätte Anne Frank. Sind damit auch Desinformation und Geschichtsverzerrung Tür und Tor geöffnet?
Eine Reise durch die tropische Inselwelt Madagaskars, zu einer fantastischen Artenvielfalt, die nur dort anzutreffen ist – von Chamäleons bis zu den berühmten Lemuren. Die Lemuren mit ihren schwarz-weiss-beringten Schwänzen konnten sich trotz der unwirtlichen Lebensbedingungen auf der Insel behaupten. Die kleinen Laborde-Chamäleons gibt es nur auf Madagaskar. Sie leben von allen Landwirbeltieren am kürzesten – gerade einmal vier Monate. Einer der wohl spektakulärsten Orte auf Madagaskar ist der Tsingy de Bemaraha, ein über 700 Quadratkilometer grosser steinerner 'Wald' aus dicht beieinanderstehenden Kalksteinnadeln, zwischen denen vereinzelt Bäume wachsen. Die hier lebenden Von-der-Decken-Sifakas müssen diese scharfkantigen Felsen erklimmen und bis zu zehn Meter weit von Nadel zu Nadel springen. Höhere Gipfel finden sich entlang eines Gebirgskamms im Zentrum der Insel. Die Berge auf Madagaskar sind für das Klima der Insel bestimmend. Sie halten die über dem Indischen Ozean herangeführten feuchtwarmen Luftmassen im Osten der Insel auf und lassen dort dank der häufigen Niederschläge üppige Regenwälder spriessen, während im Westen trockenes Wüstenklima vorherrscht. Der Grossteil der unglaublich vielfältigen Tierwelt auf Madagaskar lebt in diesen tropischen Regenwäldern – auch der Tenrek, der madagassische Igel. Er zeugt mehr Nachwuchs als die meisten anderen Säugetiere, bis zu 32 Junge in einem Wurf. Das Fingertier zählt wohl zu den sonderbarsten Geschöpfen Madagaskars: Nachts stöbert es Insektenlarven auf und nutzt dafür seinen bizarr geformten, neun Zentimeter langen Mittelfinger. Die einmalige Vielfalt Madagaskars hat sich in Millionen von Jahren entwickelt, doch seit der Mensch auf die Insel kam, verändert sich die Umwelt schneller, als die Tiere sich anpassen können. Nur 20 Prozent der ursprünglichen Regenwaldfläche sind noch erhalten, und 95 Prozent der Lemurenarten sind vom Aussterben bedroht.
Im Herzen Südostasiens liegt die Tropeninsel Borneo. Sie ist mehr als doppelt so gross wie die Bundesrepublik und beherbergt die grösste Artenvielfalt aller Inseln weltweit – von Flugechsen über Malaienbären bis zu Orang-Utans. Dank einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume wie Korallenriffen, Urwäldern und Hochgebirgen leben auf Borneo mehr als 60.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen viele nur dort vorkommen. Borneos Küste ist von einem einzigartigen Lebensraum gesäumt: ein weitläufiger Überschwemmungswald, durchzogen von einem Netzwerk von Wasserläufen. In diesem wasserdurchtränkten Dschungel hat sich ein aussergewöhnliches Geschöpf entwickelt: der Nasenaffe. Die Urwälder im Inselinneren sind Heimat der Flügelfruchtgewächse. Sie sind die grössten Regenwaldbäume der Welt. Ein einziges Exemplar bietet Lebensraum für bis zu 1.000 Tier- und Pflanzenarten. Verglichen mit dem Nahrungsangebot in den Baumkronen ist der Boden des Regenwalds eher karg. Da es hier nur wenig Nahrung gibt, sind die Landsäugetiere auf Borneo deutlich kleiner als auf dem Festland. Das gilt auch für den ausserordentlich seltenen Malaienbären. Mit knapp über einem Meter Länge ist er der kleinste Bär der Welt. Tief im Herzen Borneos, hoch über dem Regenwald, liegt ein weiterer wichtiger Lebensraum der Insel: das Hochgebirge. Um hier überleben zu können, haben sich einige Pflanzen zu Fleischfressern entwickelt. Die heftigen Niederschläge auf Borneo haben umfangreiche Höhlensysteme in den Boden der Insel gewaschen. Die Deer Cave ist so gross, dass ein Passagierflugzeug hindurchfliegen könnte. Hier leben Millionen von Fledermäusen, die ein ganzes Ökosystem im Gleichgewicht halten. Mehr als 10.000 Jahre lang war diese Artenvielfalt durch die isolierte Lage der Insel geschützt, doch der industrielle Holzeinschlag hat alles verändert. Wie lange können die hier heimischen Orang-Utans bei fortschreitender Zerstörung ihres Lebensraums noch überleben?
Episode number
2
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David Harewood, Fidel Mill, Hadja Mill, Twenty Nulosa
Eine Reise durch die vielgestaltige Inselwelt Hawaiis, zu ihren Ursprüngen und zu der unglaublichen Artenvielfalt, die hier heimisch ist. Hawaii gehört zu den abgelegensten Inselketten der Welt. Ihre tropischen Strände sind nicht einfach zu erreichen, doch wer es einmal geschafft hat, findet hier ideale Lebensbedingungen. Zum Beispiel der O'opu nopili, ein Fisch, der Wasserfälle hochklettert. Oder die fleischfressende Blütenspannerraupe. Ob neu entstandene Lavafelder, dichter Dschungel oder prächtige Korallenriffe – die vielfältige und wunderschöne Inselwelt Hawaiis hat jede Menge zu bieten. Und die Kamera befördert viele spannende Storys und verborgene Schätze dieses Tropenparadieses zutage. Zum Beispiel in dramatischen Aufnahmen eines Buckelwalrennens – der grössten Balz im Tierreich – oder in anrührenden Bildern, wie sich eine Meeresschildkröte von Rifffischen ihr Rückenschild säubern lässt. Und das ist nur ein Bruchteil von dem, was Hawaii zu bieten hat. Die Inseln sind so abgelegen, dass sich einst nur alle 100.000 Jahre eine neue Spezies dorthin verirrte. 1972 wurde das auffällige Dreihornchamäleon eingeschleppt und verdrängt seither mit seiner enormen Fresslust die einheimischen Tierarten, von denen einige bereits kurz vor dem Aussterben stehen. Doch die Menschen auf Hawaii nehmen die Zukunft in die Hand und unternehmen alles, um bedrohten Tier- und Pflanzenarten eine zweite Chance zu geben. So hat sich die Population der Feenseeschwalbe, die einst von den Hauptinseln Hawaiis völlig verschwunden war, in den vergangen 60 Jahren von einem einzigen Brutpaar auf über 2.000 Vögel erholt. Eine grosse Herausforderung, doch die Menschen auf Hawaii gehen fortschrittliche neue Wege, um im Einklang mit der Natur zu leben und die Tier- und Pflanzenwelt der Inseln für die Zukunft zu bewahren.
An der libanesischen Küste liegt eine der ältesten Städte der Welt: Byblos. Mit ihren jahrtausendealten Ruinen aus verschiedenen Epochen und Stilen ist sie seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten des Nahen Ostens. Ende der 2010er Jahre machte ein französisch-libanesisches Team eine ebenso aussergewöhnliche wie unerwartete Entdeckung: riesige unterirdische Strukturen, die fast 4.000 Jahre alt sind. Das Archäologen-Team entdeckte eine weitläufige Nekropole mit monumentalen Grabkammern, die teilweise aus mehreren Einzelkammern bestehen. Die Gräber liegen übereinander und bilden eine Anordnung, die in dieser Region noch nie zuvor entdeckt wurde. Noch erstaunlicher ist, dass die Grabkammern intakt und ungeplündert sind. Die Nekropole enthält noch alle Gebeine und Gegenstände, die die Toten auf ihrer Reise ins Jenseits begleiten sollten. Diese Gegenstände verraten, dass die Verstorbenen einst zur Elite von Byblos gehörten. Sie zeugen auch von den Verbindungen der Stadtbewohner zum alten Ägypten. Byblos war über Jahrtausende Hauptlieferant eines Rohstoffes, der für die Entwicklung des ägyptischen Reichs eine zentrale Rolle spielte: Bauholz, vor allem Zedernholz. Es war für die Pharaonen unentbehrlich, um Pyramiden, Schiffe und Paläste zu bauen. Diese Dokumentation begleitet die Ausgrabungen in der Nekropole, die von einem Archäologen-Team des Louvre und der libanesischen Generaldirektion für antike Schätze vorangetrieben werden. Jeder Arbeitsschritt, jede Entdeckung in diesem seit der Bronzezeit verschütteten Labyrinth bringt neue Erkenntnisse über die Blütezeit von Byblos.
Als der Bauer Charly Pieber sein Maisfeld ernten möchte, entdeckt er etwas Schreckliches: Zwischen den grünen Pflanzen liegt im Licht der frühen Morgensonne eine tote Braut. Es stellt sich schnell heraus, dass die Frau Anna Jusic heisst und gestern noch ihre Hochzeit gefeiert hat. Doch wie konnte der neue Lebensabschnitt der jungen Kroatin so dramatisch enden? Der Mordfall wird dem Polizeiinspektor Sifkovits, von allen 'Schiffi' genannt, anvertraut – denn er ist in der kleinen österreichischen Gemeinde Stinatz aufgewachsen und kennt die Menschen dort bestens. Doch der Fall entpuppt sich schnell als viel komplexer als erwartet: Während Schiffi versucht, sich durch Intrigen und persönliche Verstrickungen hindurchzuarbeiten, erhält er unerwartet Unterstützung von einem ganz besonderen Trio: Die kluge Hilda Resetarits, die scharfsinnige Resl Grandits und Schiffis Mutter Baba wissen alles über jeden. Eine Personensuche in den sozialen Medien könnte nicht schneller sein, denn wenn die drei älteren Damen ihre Runden durch die kleine Gemeinde drehen, reden sie nicht nur über den neuesten Klatsch und Tratsch, sondern haben ihre Augen auf allem und jedem. Doch je mehr Schiffi über die mysteriöse Vergangenheit der Braut und die dunklen Geheimnisse der Dorfbewohner herausfindet, desto undurchsichtiger wird der Fall. Auf der Suche nach Antworten oder Hinweisen, die ihm vielleicht entgangen sind, wendet er sich an seine Mutter und deren zwei Freundinnen, die ihm mit ihrem Insider-Wissen zur Seite stehen. Auch alte Freunde aus seiner Kindheit unterstützen den etwas tollpatschigen, aber entschlossenen Polizeiinspektor. Doch als Schiffi schliesslich glaubt, dem Mörder auf die Spur gekommen zu sein, hofft er tief in seinem Inneren, dass er sich diesmal vielleicht irrt ...
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Thomas Stipsits, Erika Deutinger, Linde Prelog, Erika Mottl, Gerhard Liebmann, Christoph Krutzler, Clemens Berndorff
Nach über 50 Karrierejahren, mit mehr als 60 Filmen und drei Oscars gilt Jack Nicholson längst als Schauspielerlegende. Doch er bewegt sich ausserhalb jeder Norm. Unberechenbar, ungreifbar entzieht er sich jeder Festlegung. Mal zeigt er sich liebenswert, mal unheimlich, mal verführerisch oder furchteinflössend. Doch all seine ungleichen Rollen haben eines gemeinsam: In ihnen offenbart sich Jack Nicholson. Alle Charaktere, die Nicholson im Laufe seines Lebens gespielt hat, bilden einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit ab: Während seiner langjährigen Karriere, die von 'Easy Rider' bis 'Batman', von 'Einer flog über das Kuckucksnest' bis 'Shining' zahlreiche Kultfilme hervorbrachte, zementierte Nicholson seinen Ruf als einer der talentiertesten Schauspieler seiner Generation. Filmrollen, Frauen, Drogen – Nicholson hat wenig ausgelassen in seinem Leben. Er hat fünf Kinder von vier Frauen und war nur einmal verheiratet, von 1962 bis 1968 mit Schauspielkollegin Sandra Knight. Mit Anjelica Huston, Tochter von US-Regisseur John Huston, führte er jahrelang eine bewegte Beziehung. Sie zerbrach endgültig, als er die beste Freundin seiner Tochter Jennifer, das Model Rebecca Broussard, schwängerte. Nicholson ist 1937 als uneheliches Kind einer jungen Tänzerin in New Jersey zur Welt gekommen. Er wuchs bei ihren Eltern auf und erfuhr erst mit 37 Jahren, dass seine ältere 'Schwester' June in Wahrheit seine Mutter war. Seine grosse Hollywoodkarriere fing klein an, mit Botenjobs in der Trickfilmabteilung von Metro-Goldwyn-Mayer. Eine seiner ersten Filmrollen verdankte er dem Trash-Meister Roger Corman in dem Gruselstreifen 'Kleiner Laden voller Schrecken'. Seinen Durchbruch feierte er als alkoholsüchtiger Rechtsanwalt George Hanson in dem Roadmovie 'Easy Rider'. Die Dokumentation zeigt zahlreiche Filmausschnitte und unveröffentlichtes Archivmaterial. Erstmals wird deutlich, was sich hinter dem berühmtesten Lächeln Hollywoods verbirgt. Es ist das Gesicht eines Rastlosen, der von frühester Kindheit an gelernt hat zu verbergen, wer er wirklich ist.
Cast
Chloé Rejon, Patrick McGilligan, Jonathan Epaminondas, Jean-Baptiste Thoret, Roger Corman, Henry Jaglom, Christopher Lloyd
Mit seinen Porträts scheint der holländische Künstler direkt die Seele der Menschen zu erfassen. Rembrandt van Rijn, 1606 als Sohn eines Müllers geboren, hat das Malen verändert wie kaum ein Zweiter. Aber wer war dieses barocke Genie, das die Menschen durch die Jahrhunderte verzaubert? Der Meister führt lange ein Leben im Licht, bevor die Schatten ihn in die Tiefe reissen: Seine Biografie ist durchsetzt von Schicksalsschlägen und familiären Verwirrungen. Seine erste Frau Saskia verliert drei Kinder, erst das vierte, Titus, überlebt. Sie selbst stirbt mit 29 Jahren. Danach hat er ein jahrelanges Verhältnis mit seiner wesentlich jüngeren Haushälterin, die ihn geschickt vor dem kompletten geschäftlichen Ruin bewahrt. Sie stirbt wie sein Sohn Titus an der Pest. Als der Malergigant 1669 mit 63 Jahren stirbt, ist er ein Outlaw, vereinsamt, verarmt und unverstanden. Die Dokumentation spürt seinen Wurzeln in seiner holländischen Heimat nach, reist aber auch zu Forschern nach Dresden und Boston. Er folgt einem Kunsthändler, der schon drei unbekannte echte Rembrandts aufgespürt hat, und zeigt ein gewagtes Experiment, in dem Künstliche Intelligenz einen neuen Rembrandt erschaffen soll. Ohne einen echten Rembrandt kommt heute keine Kunstsammlung von Rang und Namen aus. Er inspirierte nachfolgende Künstler dazu, sich von Konventionen zu befreien und voll und ganz der Kunst zu widmen. Ein Symbol für diese Freiheit und gleichzeitig Rembrandts Markenzeichen, wurde später weltberühmt: das Barett als Kopfbedeckung der Unangepassten.
Episode number
1
Cast
Sven Hussock
Director
Christian Stiefenhofer
Background information
Michelangelo, Rembrandt van Rijn, Vincent van Gogh – die Dokumentationsreihe 'Giganten der Kunst' widmet den drei Künstlern je einen Film. Drei Ausnahmegenies, die ihren eigenen Weg gegangen sind und dabei ikonographische Kunstwerke hinterlassen haben, die bis heute die Kunstwelt inspirieren. Ihre grössten Werke werden durch moderne Animationstechnik in nie dagewesener Detailtiefe gezeigt. Renommierte Kunsthistoriker und Wissenschaftler sowie neue technische Analysen vermitteln verblüffende Erkenntnisse. Packende Spielfilmszenen lassen die wichtigsten Etappen ihres Lebens und Schaffens lebendig werden.
Víkingur Olafsson – My Playlist Víkingur Ólafsson – My Playlist
Themen: Johann Sebastian Bach – Präludium c-Moll / Jean-Philippe Rameau – Le Rappel des Oiseaux / Johann Sebastian Bach – Goldberg-Variationen – Aria, Goldberg Variationen – Variatio 1, Präludium Nr. 10 h-Moll (Bearb.: Alexander Siloti) / Wolfgang Amadeus Mozart – Klaviersonate No. 14 c-Moll: Molto allegro, Ave verum corpus (Bearb.: Franz Liszt / Baldassare Galuppi – Klaviersonate Nr. 9 f-Moll: Andante spiritoso\nPhilip Glass – Étude No. 13 / Robert Schumann – Träumerei (aus Kinderszenen, Op. 15) / Sigvaldi Kaldalóns – Ave Maria (Bearb.: Víkingur Ólafsson) / Jean-Philippe Rameau – The Arts and the Hours (aus 'Les Boréades; Bearb.: Víkingur Ólafsso | Gäste: Víkingur Ólafsson
Ungewöhnliche Interpretationsansätze sind dem Isländer Víkingur Ólafsson (Jahrgang 1984) besonders wichtig. Dabei möchte er spannende Aspekte und klangliche Nuancen in Werken herausarbeiten und diese ganz neu erlebbar machen. Der Pianist liebt es, sich als Kommunikator der Musik zu zeigen. Das reflektierte Spiel gepaart mit leidenschaftlicher Musikalität und explosiver Virtuosität gehört sicherlich zu seinen Erfolgsgeheimnissen. In 'My Playlist' beweist er seine Stärken und äussert neue Erkenntnisse über seine Lieblingsstücke von Jean-Philippe Rameau und Johann Sebastian Bach bis Philipp Glass und dem isländischen Komponisten Sigvaldi Kaldalóns. Programm: Johann Sebastian Bach – Präludium c-Moll Jean-Philippe Rameau – Le Rappel des Oiseaux Johann Sebastian Bach – Goldberg-Variationen – Aria, Goldberg Variationen – Variatio 1, Präludium Nr. 10 h-Moll (Bearb.: Alexander Siloti) Wolfgang Amadeus Mozart – Klaviersonate No. 14 c-Moll: Molto allegro, Ave verum corpus (Bearb.: Franz Liszt) Baldassare Galuppi – Klaviersonate Nr. 9 f-Moll: Andante spiritoso Philip Glass – Étude No. 13 Robert Schumann – Träumerei (aus Kinderszenen, Op. 15) Sigvaldi Kaldalóns – Ave Maria (Bearb.: Víkingur Ólafsson) Jean-Philippe Rameau – The Arts and the Hours (aus Les Boréades, Bearb.: Víkingur Ólafsson)
Sonntags führt ARTE in die Welt der deutsch-französischen Eigenarten, wagt in kurzen Rubriken einen humorvollen, zuweilen auch kritischen Blick auf Besonderheiten deutscher und französischer Alltagskultur und entschlüsselt sie auf ungewohnte Weise: Ein Wort, ein Gegenstand, die Einrichtung eines Büros, ein Kleidungsstück ... vieles erscheint plötzlich in einem anderen Licht, wenn man es mit fremden Augen sieht. Mehr Infos unter: arte.tv/karambolage