Mitten in Budapest, hinter einer unscheinbaren Tür, liegt der Eingang zu einem der grössten Schätze Ungarns. Hier unter der pulsierenden Grossstadt gibt es grosse Reservoirs heissen Thermalwassers, rund 30 Grad warm und in Trinkwasserqualität. Sie bilden die Grundlage für die weltberühmten Thermalbäder der ungarischen Hauptstadt – Herzstück des Tourismus und eine enorme Einnahmequelle. Doch obwohl Ungarn so reich an Thermalquellen ist wie kein anderes Land Europas, gelingt es vielen Gemeinden nicht, sie auch für sich zu nutzen. Vor allem im wirtschaftlich schwachen Osten träumt man vielerorts vom eigenen Thermalbad. 'Es könnte diesem kleinen Dorf einen Aufschwung bringen, Arbeitsplätze', ist Noémi Nyeste überzeugt. Sie ist die Dorfvorsteherin von Négyes und will nicht länger dabei zusehen, wie das wertvolle Nass ihres 300-Seelen-Dorfes seit Jahrzehnten ungenutzt im Schlamm versickert. Der Hydrogeologe János Szanyi kennt sich mit Ungarns Thermalschatz aus wie kein anderer und bietet Dörfern wie Négyes eine erste Expertise gratis an, damit sie ihre Quellen aus dem Dornröschenschlaf wecken. Doch bis zu einer profitablen Nutzung des Naturschatzes ist es ein langer und steiniger Weg. Politik, Bürokratie und Geldmangel verhindern allzu oft allein schon die ersten Schritte. Besonders kleinere Gemeinden wie Négyes geraten ins Hintertreffen. Kann János Szanyi dennoch dazu beitragen, Noémis Dorf seinem Traum vom eigenen Thermalbad ein bisschen näherzubringen?
Agathe Novic lebt ein privilegiertes Leben als Galeristin in Paris. Mit ihrem Partner François und ihrem Sohn Adrien teilt sie eine luxuriöse Wohnung – doch emotional ist sie distanziert und kalt. François hat sich längst mit ihrer Zurückhaltung abgefunden, während Adrien in der Schule zunehmend Probleme hat. Eines Tages tritt der raubeinige Patrick in ihr Leben, zunächst als Vater von Adriens neuem Schulfreund Tony, später als Handwerker in ihrer Wohnung. Patrick ist das absolute Gegenteil von Agathe: laut, ungehobelt und respektlos. Doch trotz gegenseitiger Abneigung kreuzen sich ihre Wege immer wieder – nicht zuletzt durch François, der Patrick überraschend sympathisch findet. Während François eine Affäre beginnt und sich von Agathe distanziert, entsteht zwischen ihr und Patrick eine ungeahnte Dynamik. Die beiden geraten in absurde Situationen, in denen ihre Lebensstile und Ansichten aufeinanderprallen. Agathe wird gezwungen, ihre eigene Welt zu hinterfragen, während Patrick versucht, seine Lebenslage in den Griff zu bekommen. Anne Fontaine nutzt das Genre der burlesken Komödie, um die Kluft zwischen den sozialen Klassen zu beleuchten. Mit dem unwahrscheinlichen Duo stellt sie die Frage: Können Liebe und Verständnis trotz extremer Unterschiede existieren? Die pointierte Inszenierung und die lebendige Chemie zwischen den Charakteren machen 'Mein liebster Alptraum' zu einer charmanten Erkundung menschlicher Beziehungen.
Cast
Isabelle Huppert, Benoît Poelvoorde, André Dussollier, Virginie Efira, Bruno Podalydès, Aurélien Recoing, Eric Berger
Im Sommer 1975 setzte der junge Regisseur Steven Spielberg mit einem überdimensionalen Haigebiss, einer Haiflosse aus Plastik und einem unverwechselbaren, von John Williams komponierten, zweitönigen Hauptthema weltweit neue Massstäbe für das Kino. Mit dem Schrecken aus der Tiefe, einem menschenfressenden, gigantischen weissen Hai, wurde der gleichnamige Film zu einer ähnlich traumatischen Referenz wie Alfred Hitchcocks 'Psycho': Er löste nachhaltig und über Generationen hinweg Urängste aus. An den Stränden der Welt gab es eindeutig ein 'Davor' und ein 'Danach'. Der damals erst 28-jährige Steven Spielberg setzte nicht nur neue Massstäbe für das Genre des Thrillers, sondern versteckte dahinter auch seine beissende Kritik am US-Kapitalismus der 1970er Jahre. Zudem war 'Der weisse Hai' weit mehr als einer der ersten Blockbuster der Filmgeschichte: Spielberg erfand das Spielfilm-Franchise, die kommerzielle Zauberformel zur Vermarktung von Filmerfolgen. Für Hollywood wurde 'Der weisse Hai' zum Prototyp aller nachfolgenden Kinoerfolge. Anhand von Archivaufnahmen und Interviews mit dem Filmteam zeichnet die Dokumentation die faszinierende Entstehungsgeschichte des Films nach.
Der Regisseur und Drehbuchautor Steven Spielberg, dessen aussergewöhnliches Talent früh erkannt wurde, hat die Filmgeschichte der letzten fünf Jahrzehnte massgeblich geprägt. Er gilt als einer der kommerziell erfolgreichsten Regisseure, Produzenten und Filmemacher Hollywoods. Doch sein Werk ist persönlicher, als es auf den ersten Blick scheint: Viele seiner frühen Filme greifen Ängste auf, die ihn in seiner Kindheit begleiteten – etwa die Furcht vor dem Ozean ('Der weisse Hai') oder vor den endlosen Strassen Amerikas ('Duell'). Seine kindliche Einsamkeit verarbeitete er in Filmen wie 'Unheimliche Begegnung der dritten Art' und 'E.T. – Der Ausserirdische'. Darin stellte er Ausserirdische – entgegen dem damaligen Feindbild – als wohlwollende Wesen dar, so wie er sich selbst Freunde gewünscht hätte. In seiner Schulzeit wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft ausgegrenzt und gehänselt. Dieses lange verdrängte Thema griff er schliesslich in 'Schindlers Liste' auf – ein Film, der nach vielen Höhen und Tiefen einen entscheidenden Wendepunkt in seinem Schaffen markierte. Seine Kindheit, die sich zunächst bruchstückhaft durch sein Werk zieht, verarbeitete er erst Jahrzehnte später in dem autobiografischen Drama 'Die Fabelmans', das 2022 in die Kinos kam. Bislang unveröffentlichtes Archivmaterial, Filmausschnitte, Making-ofs und Interviewauszüge fügen sich zu einem vielschichtigen Porträt eines berühmten und dennoch wenig bekannten Filmemachers. Die Dokumentation erkundet sein Genie und seine aussergewöhnliche Schaffenskraft.
Architects wurden 2004 in Brighton, England, gegründet und haben sich seitdem zu einer der einflussreichsten Bands im Metalcore entwickelt. Ihr einzigartiger Sound, der harte Riffs mit melodischen Elementen und tiefgründigen Texten kombiniert, hat ihnen eine treue Fangemeinde eingebracht. Mit Alben wie 'Hollow Crown', 'Lost Forever // Lost Together' und 'All Our Gods Have Abandoned Us' haben sie das Genre nachhaltig geprägt. Die Band um Frontmann Sam Carter ist bekannt für ihre energiegeladenen Live-Auftritte, bei denen sie das Publikum mit ihrer Intensität und Leidenschaft mitreissen. Ihr Album 'For Those That Wish To Exist' zeigt, dass sie sich ständig weiterentwickeln und neue musikalische Wege gehen, ohne ihre Wurzeln zu vergessen. Architects sind nicht nur für ihre Musik bekannt, sondern auch für ihr soziales Engagement und ihre kritischen Texte, die sich mit Themen wie Umwelt, Politik und persönlichem Verlust auseinandersetzen. Zusammen mit Architects lässt das Summer Breeze Open Air 2024 die Herzen Zehntausender Metalheads höherschlagen. Vier Tage lang erleben sie die volle Bandbreite harter Musik, diese einzigartig familiäre Atmosphäre und den historischen Charme des mittelfränkischen Dinkelsbühls, wo das Metal-Spektakel seit 2006 stattfindet. Aufzeichnung vom 15. August auf dem Summer Breeze Open Air 2024 Dinkelsbühl.
In dieser Folge von 'Agree to Disagree!' erforscht Bertolt Meyer die Ursachen und Behandlung von Depressionen – einer der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Im Berliner Techno-Club Tresor, einem Ort, der zwischen Ekstase und Dunkelheit schwebt, führt er Gespräche mit Professor Ulrich Hegerl, Psychiater und Vorstand der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, und dem Verhaltenstherapeuten und Autor Thorsten Padberg. Beide vertreten gegensätzliche Positionen: Während Hegerl Depression als biologische Erkrankung sieht, die oft mit Antidepressiva behandelt wird, betont Padberg die Rolle von Umweltfaktoren und plädiert für eine medikamentenfreie Behandlung. Die Episode beleuchtet nicht nur diese konträren Sichtweisen, sondern zeigt auch neue Forschungsergebnisse. So wird in einer Studie von Professor Iris-Tatjana Kolassa an der Universität Ulm der Zusammenhang zwischen Depressionen und Mitochondrien, den sogenannten Kraftwerken unserer Zellen, untersucht. Meyer diskutiert die Wirksamkeit von Antidepressiva, die Wichtigkeit von Psychotherapie und alternative Ansätze wie psychedelische Substanzen. 'Agree to Disagree!' zeigt, wie vielschichtig und kontrovers das Thema Depression ist – und wie unterschiedlich die Antworten auf die Frage, was wirklich hilft, ausfallen können.
Es ist Laras 60. Geburtstag, doch nach Feiern ist ihr nicht zumute. Stattdessen liegt ihre Aufmerksamkeit auf einem Klavierkonzert, das ihr Sohn Viktor am Abend geben soll und bei dem er seine erste eigene Komposition präsentieren wird. Eigentlich sollte das Konzert ein ganz besonderes Ereignis für Lara sein, da sie ihrem Sohn das Klavierspielen beigebracht hat. Doch seit Wochen erreicht sie Viktor nicht mehr und fühlt sich bei der Veranstaltung nicht willkommen. Kurzerhand kauft sie alle verbliebenen Karten für das Konzert und verteilt sie über den Tag an Menschen, die ihr begegnen. Auch Lara selbst hätte ein Wunderkind am Klavier werden können. Sie glaubte jedoch, nicht gut genug zu sein, und steckte ihre Energie stattdessen in das Klavierspiel von Viktor. Der Film begleitet die Titelheldin einen Tag lang auf ihren Wegen durch Berlin und somit gewissermassen auf dem Weg durch ihr Leben. Lara ist ständig in Bewegung, doch sie scheint nicht wirklich Freunde zu haben. Nach und nach zeigt sich die Entfremdung zwischen ihr und den Menschen in ihrem Leben, auch ihren engsten Angehörigen. Jan-Ole Gersters Filmdrama gelingt es trotz minimaler Handlung, ein ausgesprochen tiefgründiges Porträt der Hauptfigur Lara zu zeichnen. Die Balance zwischen Schwermut und Humor macht 'Lara' zu einem ergreifenden Film. Dabei geht es nicht nur um die Ambitionen einer Mutter und wie sich diese auf die Beziehung zu ihrem Kind ausgewirkt haben, sondern auch darum, wie Frauen dazu erzogen werden, immer zu jemandem aufzublicken.
Cast
Corinna Harfouch, Tom Schilling, André Jung, Volkmar Kleinert, Rainer Bock, Gudrun Ritter, Johann von Bülow
Regie
Jan-Ole Gerster
Drehbuch
Blaz Kutin
Hintergrundinfos
'Lara' ist der zweite Spielfilm des Regisseurs Jan-Ole Gerster. Er feierte seine Weltpremiere beim Karlovy Vary International Film Festival, wo er im offiziellen Wettbewerb lief. In Deutschland war er beim Filmfest München erstmals zu sehen. Der Film wurde von der Kritik ausgiebig gelobt und für zahlreiche Preise nominiert. Er erhielt unter anderem den Bayerischen Filmpreis für die beste Musik und den Gilde-Filmpreis. 'Lara' ist Gersters zweite Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Tom Schilling. Er war bereits im Debüt des Regisseurs zu sehen, dem Schwarz-Weiss-Film 'Oh Boy' – ausgezeichnet mit sechs Deutschen Filmpreisen.
Die Wikinger waren ohne Frage die grössten Entdecker des Mittelalters. Die begnadeten Seefahrer kolonisierten zahlreiche Inseln, darunter England und Irland oder weiter nördlich Island und die Färöer-Inseln. 986 stach der Wikinger-Anführer Erik der Rote in Island in See, um die damals unbewohnte 'grüne Insel' Grönland zu erobern – für die bäuerliche Bevölkerung versprach dies künftigen Wohlstand. In Wirklichkeit stellte sich Grönland jedoch als deutlich weniger gastlich heraus: eine raue Küste, vom Wind gepeitschte Täler, in denen kein Baum wuchs, schwer schiffbare Fjorde. Von einem Land des Überflusses konnte keine Rede sein. Haben es die Wikinger geschafft, das extrem unwirtliche Gebiet zu erobern und sich dauerhaft dort niederzulassen? Nach vorherrschender Auffassung sind die Wikinger mit ihrem Versuch der Besiedlung gescheitert, weil sie sich nicht an die extremen klimatischen Bedingungen anpassen konnten. Doch die Erkenntnisse eines französisch-dänischen Forschungsteams entkräften diese These. Als sie die Überreste von Siedlungen und die Auswirkungen der Wikinger-Aktivitäten auf die Umwelt untersuchten, stellten die Archäologen fest, dass die Wikinger von Anfang an Überlebensstrategien gefunden hatten und sich sogar einen gewissen Komfort sicherten. Selbst die Kleine Eiszeit sollen sie überstanden haben. Wenn aber die Wikinger in der feindlichen Umgebung der Insel nicht an Hunger oder Kälte gestorben sind, wie kommt es dann, dass die Archäologen keine Spur für ihre Präsenz nach dem 15. Jahrhundert finden? Die Erkenntnisse der Wissenschaftler könnten dafür sorgen, dass dieses Rätsel endlich aufgedeckt wird.
Im Norden der Insel Sulawesi leitet Isac die Arbeiter an, die seit Wochen damit beschäftigt sind, ein provisorisches Dorf für die Bestattungsfeierlichkeiten seiner Mutter zu bauen. Isac legt grossen Wert darauf, die Bestattungsrituale, die seiner Familie und ihrem sozialen Status entsprechen, zu wahren. Doch die immensen Kosten, die er und seine Geschwister dafür auf sich nehmen müssen, kann er erst jetzt, 21 Jahre nach ihrem Tod, aufbringen. Tausend Gäste sollen auf der siebentägigen Feier bewirtet werden, dafür werden nur zu diesem Anlass die typischen Häuser mit Dachvorsprüngen gebaut, die an riesige Schiffe erinnern. Eine genaue Abfolge opulenter Abschiedsrituale nimmt seinen Lauf, auch eine Tau-Tau-Figur, nach dem getreuen Abbild der Mutter, wird von einem erfahrenen Bildhauer aus speziellem Holz gefertigt. Und nicht zuletzt sollen viele Büffel aus Anlass der Zeremonie geopfert werden – einerseits zur Verpflegung der Arbeiter und Gäste, andererseits, weil der Büffel als zentrales Symbol in der Toraja-Kultur die Verstorbenen auf ihrer Reise ins Jenseits begleitet. Der Büffel gilt als Bindeglied zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten. Je mehr Büffel geopfert werden, desto mehr Wohlstand und Ansehen wird der Familie zugeschrieben – ein wichtiges Element der Toraja-Kultur. Doch es läuft nicht so, wie Isac sich das vorgestellt hatte. Seine verstorbene Mutter wird wohl noch etwas warten müssen, bis sie ins Reich der Toten darf. 40 Kilometer entfernt von Isacs Dorf hat hingegen eine andere Familie alle Herausforderungen gemeistert und begleitet ihre Verstorbene in einer prunkvollen Zeremonie ins Jenseits.
Die Serie 'Wer nicht fragt, stirbt dumm!' mit Professor Schnauzbart ist todkomisches Schulfernsehen für Erwachsene oder auch schräge Wissenschaft für Oberschlaue. Die Serie beruht auf dem beliebten französischen Blog 'Tu mourras moins bête' von Marion Montaigne. Aus dem Blog entstanden preisgekrönte Comicbände, die als Kurzfilme produziert wurden. Die Animationen sind zum Kaputtlachen und legen den Finger in die Wunde, wo immer sie können. Es geht dabei um so lebenswichtige Fragen, wann endlich das echte Laserschwert zu haben ist, ob man im Schlaf Spinnen verschlucken kann, warum man lieber nicht von der Golden Gate Bridge springen sollte und ob bald mit dem Weltraumlift zu rechnen ist.
Erleben Sie die besten Momente aus dem Club '28 Minuten'. Gemeinsam mit unseren Gästen und Karikaturisten blicken wir zurück auf die besonderen Momente der letzten Monate: das angespannte Verhältnis zwischen den USA und Europa, der Tod des einstigen Parteichefs der Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen, die Debatte um Elektroautos in der Europäischen Union, und der Schlagabtausch in den sozialen Netzwerken über die Rückgabe der New Yorker Freiheitsstatue an Frankreich. Aussergewöhnliche Gäste sind dabei: Der Gerichtsmediziner Philippe Charlier enthüllt die Geheimnisse des 'Tisches von Robespierre', die Kuratorin im Musée d'Orsay, Elise Dubreuil, erklärt die Bedeutung von Plakaten an öffentlichen Plätzen, die Historikerin Dominique Veillon zeigt anhand von 50 Objekten das Leben in Frankreich während der Besatzung im zweiten Weltkrieg, und der Ausstellungskommissar Jean-Yves Leloup beleuchtet die Geschichte der Disco. Zum Schluss wirft Claude Askolovitch einen Blick auf Grok – die Künstliche Intelligenz von Elon Musk, die sich über ihren Schöpfer lustig macht.
Mit der Entdeckung der DNA-Analyse fand wohl die wichtigste Revolution in der Kriminalistik statt. Gleichzeitig markierte der Durchbruch eine wichtige Veränderung in der Kriminalistik. Es wurde deutlich, dass neben Polizei und Staatsanwaltschaft auch Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen entscheidende Hinweise zur Aufklärung von Verbrechen liefern. die Wissenschaft. Heute sind es vor allem forensische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, von denen man hört, wenn es um neue Methoden der Kriminalistik geht. Lorna Dawson hat sich auf die Untersuchung des Bodens spezialisiert. Ist doch der Waldboden genauso individuell wie ein Fingerabdruck. Blutspurenmuster geben viel mehr Informationen preis, als es auf den ersten Blick scheint. Philippe Esperan ça kann sogar unsichtbare Blutspuren wieder sichtbar machen. An der Frankfurter Rechtsmedizin arbeitet der Entomologe Jens Amendt mit Fliegen und deren Larven. Schon lange hilft die Untersuchung der Lebewesen, die sich auf Leichen befinden, bei der Feststellung des Todeszeitpunkts. Doch Amendt entwickelt die Methode weiter. Relativ neu ist die Pollenanalyse in Europa. Pollen sind überall und geben demzufolge Auskunft darüber, wer in der Nähe einer Leiche war, wo der Mensch vor seinem Tod zuletzt war oder zu welcher Jahreszeit jemand verstorben ist. Durch die lange Haltbarkeit der Pollen bleiben sogar Tausende Jahre alte Spuren bis heute konserviert. So hilft die Wienerin Martina Weber mit der Pollenanalyse bei der Aufklärung von aktuellen Verbrechen, ebenso wie bei der historischen Aufarbeitung der Ereignisse in Pompeji.
Wiederholung
W
Cast
Jens Amendt, Lorna Dawson, Philippe Esperanca, Hannes Fellner, Wilhelm Klaus, Gergana Muskalla, Martina Weber
Ihr liebt Nachrichten, seid zwischen 10 und 14, wollt immer wissen, was gerade los ist und habt Lust, die Welt zu entdecken? Dann seid ihr bei uns genau richtig! In unserer sechsminütigen Nachrichtensendung ARTE Journal Junior informieren euch Magali Kreuzer, Dorothée Haffner, Frank Rauschendorf, Stefanie Hintzmann und Jakob Groth kurz und knackig über das, was die Welt bewegt.
Hintergrundinfos
Alle 10- bis 14-jährigen ARTE-Zuschauer können sich auf ihre werktägliche, sechsminütige Nachrichtensendung freuen! Carolyn Höfchen, Magali Kreuzer, Dorothée Haffner und Frank Rauschendorf moderieren und informieren wissbegierige Kids kurz und prägnant über alles, was in der Welt los ist.
Nicolas Chaléa und Nathan Rouleau waren nicht immer Fischer: Der Meeresbiologe und der Kaufmann leben aber leidenschaftlich gern am Meer und nun auch von ihm. Doch das wird immer komplizierter und verlangt den Männern immer ausgefeiltere Techniken und Strategien ab. Mit ihrem Boot, der 'Sakana', sind sie sechs Tage die Woche auf See, oft mehr als 13 Stunden am Tag. Unberechenbar und launisch sei das Meer, sagen sie. Nie wisse man, wo der Fisch ist. Nur mit viel Erfahrung, Können und einer Engelsgeduld gelingt es ihnen, dem begehrten Seebarsch nachzustellen. Beide stammen aus dem Bigoudenland, einer malerischen Gegend im Département Finistère, die viel Charakter und Tradition besitzt. Und die wird auch gelebt: Der Name des Bigoudenlandes bezieht sich auf den Kopfschmuck, die berühmten Spitzhauben, welche die Frauen hier früher trugen. Sie krönten die spitzenverzierten Trachten bis ins 19. Jahrhundert – und diese Kunst lebt immer noch weiter. Ebenso wie die Musik. Bagads nennen sich die Musikensembles, bestehend aus Blasinstrumenten wie Bombarde und Dudelsack. Dazu kommen viele kleine Trommeln, ganz in der Art schottischer Pfeifenkapellen. Es gibt viel zu entdecken in der Bretagne – der rauen Schönheit am Atlantik.
Cesária Évoras Kap Verde / Lothringen / Montserrat | Themen: Cesária Evora, die Diva von Kap Verde / Lothringen: Der Nikolaus wird wie der Messias gefeiert / Spanien: Andreus Erbsen mit Speck und Wurst / Das Rock'n'Roll-Studio von Montserrat
(1): Cesária Evora, die Diva von Kap Verde In Kap Verde hört man den Ozean, den Wind und die Musik von Cesária Evora. Die Künstlerin hat wie keine andere die Identität und Geschichte des Inselstaats besungen und wurde zu seiner wichtigsten Botschafterin. Als Ikone des Morna, des einzigartigen Musikgenres von Kap Verde, hat sich die 'barfüssige Diva' von allen Grenzen befreit. In ihren Songs feiert sie ihr kleines Land und erzählt der Welt von den Wunden ihres Volkes. (2): Lothringen: Der Nikolaus wird wie der Messias gefeiert Der gutmütige Nikolaus wird in Lothringen so sehr verehrt, weil er hier mehr ist als nur ein Vorläufer des Weihnachtsmannes. Er kommt jedes Jahr am 6. Dezember und wird vom Père Fouettard – dem französischen Knecht Ruprecht – und einem Metzger begleitet. In Lothringen ist er nicht nur der Hüter der braven Kinder. Hier zeugt er auch vom Widerstandsgeist in einer Grenzregion, um die sich europäische Grossmächte jahrhundertelang stritten. (3): Spanien: Andreus Erbsen mit Speck und Wurst In Mataró bereitet Andreu ein typisch katalanisches Gericht zu. Zuerst grillt er geräucherten Speck, Blutwurst und eine lokale Wurstspezialität, die Butifarra de Perol. Dann fügt er Zwiebeln, frischen Knoblauch, Erbsen und Erbsenschalensud hinzu, und lässt alles köcheln. Zum Abschluss verfeinert er das Ganze für den unvergleichlichen Geschmack mit etwas Anis und Minze. (4): Das Rock'n'Roll-Studio von Montserrat Montserrat ist eine Insel, die pulsiert, vibriert und mit Rhythmen und Worten spielt. Die Menschen von hier sind überwiegend künstlerisch veranlagt, die karibische Musik – ob Calypso, Reggae oder Soca – ist allgegenwärtig. Dank eines legendären Studios war die Insel auch das Zentrum eines weiteren Musikgenres .
Themen: Vanuatu: Der waghalsige Sprung von Le Clézio / Die Birke: Saft der schwedischen Völker / Lettland: Vinetas Rhabarberkuchen / England: Eine Frau gebärt einen Hasen
(1): Vanuatu: Der waghalsige Sprung von Le Clézio Auf der Inselgruppe Vanuatu wurde der Lianensprung erfunden: Ein Ritual, das der 1940 geborene Nobelpreisträger Jean-Marie Gustave Le Clézio ohne jeglichen Exotismus in seinem 2006 erschienenen Reisebericht 'Raga' beschreibt. Darin erzählt er nicht nur von seiner Reise, sondern schildert auch die Geschichte, Mythen und Legenden einer der entlegensten Regionen der Erde, die mehr aus Wasser als aus Land besteht. (2): Die Birke: Saft der schwedischen Völker Die friedlichen Wälder Schwedens sind die Heimat eines Baumes von zarter Schönheit: der Birke. Mit seiner weichen, zähen, undurchlässigen Rinde und seinem heilsamen Saft hat das Gewächs, das auf Schwedisch 'Björk' heisst, den Nordvölkern im zuweilen unwirtlichen Klima das Überleben gesichert. Schweden ist heute zu circa 70 Prozent mit Wald bedeckt, auf rund drei Millionen Hektar wachsen die Bäume mit der Silberrinde. Sie sind die Bindeglieder zwischen uralten Traditionen und dem modernen Wirtschaftswunder. (3): Lettland: Vinetas Rhabarberkuchen In Araisi lebt Vineta mit ihrer Familie in einer Mühle. Für ihr Rezept kocht sie zunächst mit ihrem Enkel Rhabarber aus dem Garten. Anschliessend macht sie ihren Teig, den sie mit Rhabarberstücken belegt. Dann backt sie den Kuchen, fügt eine Mischung aus Sahne, Zucker und Eiern hinzu, und schiebt ihn noch einmal in den Ofen. Vorzüglich! (4): England: Eine Frau gebärt einen Hasen Grün, romantisch und mysteriös: Surrey ist die waldreichste Grafschaft Englands. Die Region südlich von London ist der Ursprung zahlreicher Legenden voller Drachen, Hexen und Geister. In dieser mystischen Welt spielt auch die 'Harry Potter'-Saga. Vor langer Zeit fanden hier übernatürliche Geburten statt .
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts, noch vor der Gründung Europas, verband der Orient-Express den Okzident und den Orient. Seine Passagiere legten in drei Tagen rund 3.000 Kilometer zurück: von Paris über Wien und Budapest bis nach Varna, später auch von den Alpen über Venedig bis zur Donau und ins Pulverfass Balkan. Er galt als Zug der Könige, Diplomaten, Schriftsteller und anderer legendärer Passagiere wie Mata Hari, Josephine Baker, Marlene Dietrich und Agatha Christie, die sich an Bord zu ihrem 'Mord im Orient-Express' inspirieren liess. Mit seinen Schlaf- und Speisewägen bot er einen für damalige Verhältnisse völlig neuartigen Luxus. Von der Einweihungsfahrt 1883 bis zum Ende der Strecke Paris-Istanbul war der Orient-Express ein prunkvoller und ruhmreicher Zug. Doch er erlebte auch Verfall, Revolutionen und Kriege. Als einziger Zug, der den Eisernen Vorhang durchqueren durfte, wurde er während des Kalten Kriegs zum Transportmittel der Arbeiter und Immigranten Der Dokumentarfilm 'Der Orient-Express – Vintage auf Schienen' blickt auf beinahe ein Jahrhundert Eisenbahn-Abenteuer zurück und stützt sich dabei auf Erkenntnisse und Berichte von Historikern, Eisenbahn-Restauratoren und -Sammlern. Der Historiker für industrielles Kulturerbe Arthur Mettetal zeigt nicht nur die Hinterlassenschaften des Luxuszuges in Europa, sondern auch Restaurationswerkstätten und 13 ungewöhnliche Waggons, die an der Grenze zwischen Polen und Weissrussland abgestellt und aufgegeben wurden. ARTE schickt den Zuschauer auf eine grenzüberschreitende Reise zwischen Mythos und Realität.
Wer Ende des 18. Jahrhunderts Luxus suchte, fuhr nach Paris. Feines Linnen, Frittenporzellan aus Sèvres, Spiegelglas von Saint-Gobain, Seide aus Lyon, Spitze aus Alençon und viele weitere Luxusgüter waren der Inbegriff französischer Handwerkskunst, um die ganz Europa Frankreich beneidete. Luxus ist so untrennbar mit Frankreich verbunden, dass man meinen könnte, es sei schon immer so gewesen. Doch erst der Ehrgeiz des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. und seines Finanzministers Colbert ermöglichte es Frankreich, sich Mitte des 17. Jahrhunderts neue Märkte zu erschliessen. 1665 herrschte Ludwig XIV. über ein hochverschuldetes Land. Der Militärhaushalt verschlang Unsummen, die Wirtschaftskrise hatte das Land finanziell ausgeblutet. Oberste Priorität hatte daher die Schaffung von Arbeitsplätzen. In dieser schwierigen Lage wählte der Sonnenkönig eine innovative Geschäftsstrategie: Er liess staatliche Produktionsstätten errichten, die mit Hilfe neuer technischer Verfahren hochwertige Luxusgüter herstellten. Die königlichen Manufakturen wurden zur Speerspitze der merkantilistischen Wirtschaftspolitik. Die mit technischem Know-how und handwerklichem Können gefertigten Luxusgüter wurden nach ganz Europa exportiert. Sie spülten Geld in die Staatskasse. Versailles stand für meisterliche Handwerkskunst, wirtschaftlichen Aufschwung und neue Formen höfischer Gesellschaft. Von dort trat französischer Luxus seinen Siegeszug an. Am Vorabend der Revolution wurde die Vorliebe für Prunk und Pracht, einst dem Adel vorbehalten, von einem neuen Lebensstil 'à la française' abgelöst, den sich auch das aufstrebende Bürgertum leisten konnte. Französischer Luxus eroberte die Welt und wurde zum Markenzeichen.
Wiederholung
W
Cast
Benjamin Guyot, Thibault Fraisse, Arnaud de Montlivaut, Axelle Simon, Christophe Battarel, Yohan Lévy, Garance Silve
Mitten in Budapest, hinter einer unscheinbaren Tür, liegt der Eingang zu einem der grössten Schätze Ungarns. Hier unter der pulsierenden Grossstadt gibt es grosse Reservoirs heissen Thermalwassers, rund 30 Grad warm und in Trinkwasserqualität. Sie bilden die Grundlage für die weltberühmten Thermalbäder der ungarischen Hauptstadt – Herzstück des Tourismus und eine enorme Einnahmequelle. Doch obwohl Ungarn so reich an Thermalquellen ist wie kein anderes Land Europas, gelingt es vielen Gemeinden nicht, sie auch für sich zu nutzen. Vor allem im wirtschaftlich schwachen Osten träumt man vielerorts vom eigenen Thermalbad. 'Es könnte diesem kleinen Dorf einen Aufschwung bringen, Arbeitsplätze', ist Noémi Nyeste überzeugt. Sie ist die Dorfvorsteherin von Négyes und will nicht länger dabei zusehen, wie das wertvolle Nass ihres 300-Seelen-Dorfes seit Jahrzehnten ungenutzt im Schlamm versickert. Der Hydrogeologe János Szanyi kennt sich mit Ungarns Thermalschatz aus wie kein anderer und bietet Dörfern wie Négyes eine erste Expertise gratis an, damit sie ihre Quellen aus dem Dornröschenschlaf wecken. Doch bis zu einer profitablen Nutzung des Naturschatzes ist es ein langer und steiniger Weg. Politik, Bürokratie und Geldmangel verhindern allzu oft allein schon die ersten Schritte. Besonders kleinere Gemeinden wie Négyes geraten ins Hintertreffen. Kann János Szanyi dennoch dazu beitragen, Noémis Dorf seinem Traum vom eigenen Thermalbad ein bisschen näherzubringen?
Sergej Dowlatows Estland / Kolumbien / Griechenland | Themen: Estland: Die witzige und scharfe Feder von Sergej Dowlatow / Kolumbien: Widerstand mit der Gaita / Finnland: Marias Fisch mit Tannennadelpesto / Griechenland: Die Sieger sind andere als gedacht
(1): Estland: Die witzige und scharfe Feder von Sergej Dowlatow Die estnische Hauptstadt Tallinn war unter der sowjetischen Besatzung die wohl westlichste und liberalste Stadt der UdSSR. Anfang der 1970er Jahre zog der Journalist Sergej Dowlatow (1941-1990) von Leningrad hierher. Da war der spätere russische Kultautor gerade 31 Jahre alt. Er hatte kein Geld, aber eine witzige und scharfe Feder . Ein bisschen zu scharf für die sowjetischen Verlage, die seine Manuskripte ablehnten. (2): Kolumbien: Widerstand mit der Gaita Die Kinder der Montes de María, eines fruchtbaren Bergplateaus in der kolumbianischen Karibik, spielen auf einer einzigartigen Flöte: Wer die Gaita hört, lauscht zugleich der kolumbianischen Geschichte. Seit der Ankunft der europäischen Kolonialmächte wird sie von der Klage der afrikanischen Trommeln begleitet. Im 17. Jahrhundert begründete das kleine Instrument einen Musikstil, zu dessen Klängen heute die ganze Welt tanzt: Cumbia. Die Gaita wurde ausserdem zu einem Instrument des Widerstands gegenüber der Gewalt, die das Land seit beinahe einem Jahrhundert erschütterte. (3): Finnland: Marias Fisch mit Tannennadelpesto In Ylläsjärvi ist dieses Tannennadelpesto ein Klassiker in Marias Küche. Zunächst mixt sie Tannenspitzen mit Käse, gerösteten Sonnenblumenkernen, Knoblauch und Öl. Dann brät sie einen Lavaret in Butter an. Sobald der Süsswasserfisch gar ist, serviert sie ihn mit dem Pesto und Kartoffeln. (4): Griechenland: Die Sieger sind andere als gedacht Unter den rund 160 Inseln der Inselgruppe Dodekanes sticht Leros besonders hervor. Fernab vom touristischen Trubel bietet diese Perle der Ägäis dutzende kleine, einsame Buchten. Vielleicht liegt es am Wind, der ständig über die Insel fegt. Auf dieser Insel fand während des Zweiten Weltkriegs eine Spezialoperation statt, die von Hollywood anschliessend recht frei in Szene gesetzt wurde .
(1): Kuba: Die revolutionären Verse des Poeten Nicolás Guillén Er war die Stimme Kubas: Nicolás Guillén ist für seine Gedichtbände 'Sóngoro Cosongo' und 'Paloma de vuelo popular' bekannt und gilt als kubanischer Nationaldichter. Der Sohn einer afrohispanischen Familie begann früh, sich gegen Ungerechtigkeiten aufzulehnen und verfasste eine Poesie des Widerstandes. Seine Texte gaben den Unterdrückten eine Stimme und trugen in Kuba wesentlich zur Entstehung eines neuen Nationalbewusstseins bei. (2): Mailand: Geniales Design Die Klassiker des Mailänder Designs überzeugen mit einer Mischung aus Funktionalität, innovativer Ästhetik und zeitloser Modernität: von Gae Aulentis Lampe Pipistrello über den Sessel Elda von Joe Colombo bis hin zum kultigen Brionvega-Radio von Marco Zanuso. An der Schnittstelle von Industrie, traditionellem Handwerk und avantgardistischer Architektur ist Mailand seit über einem Jahrhundert die Geburtsstätte ausgefallener Kreationen. (3): Frankreich: Jérémys Opéra-Torte Für die perfekte Opéra-Torte, einen Klassiker der französischen Pâtisserie, kauft Jérémy in Paris hochwertigen Kaffee. Dann backt er einen Biskuitboden und bereitet eine Kaffee-Buttercreme sowie eine Schokoladenganache zu. Auf den Biskuit kommen mehrere Schichten der beiden Cremes, und zum Abschluss überzieht er das Ganze mit einer Schokoladenglasur. Ein Traum aus Kaffee und Kakao! (4): Athen: Die Schätze des Parthenon Die Akropolis zieht jedes Jahr mehr als drei Millionen Touristen an und zählt zu den meistfotografierten Orten weltweit. Der Tempel der Athena Nike, das Erechtheion und der Parthenon sind seit dem 5. Jahrhundert vor Christus die Stars von Athen. Ursprünglich brachten die Griechen in diesen Monumenten ihren Göttern Opfer dar, doch ein Athener Stratege nutzte sie anders, um in den Besitz eines unermesslichen Schatzes zu kommen.
Der Wildjäger Sean Mercer arbeitet in der ostafrikanischen Stadt Arusha, in der heutigen Vereinigten Republik Tansania, für einen Jagdbetrieb. Die Firma erhält Aufträge von Zoos und Tiergärten in Europa und Amerika, fängt wilde Tiere ein und schickt sie dann um die Welt. Bei der gefährlichen Tätigkeit erhält Sean Unterstützung von Kurt, einem ehemaligen deutschen Rennfahrer, Pockets, einem Taxifahrer aus New York, und anderen Abenteurern aus aller Welt, die in Afrika nach Erfolg und Nervenkitzel suchen. Der Alltag der Truppe wird jäh durcheinandergebracht, als Sean eines Nachts nach einem intensiven Trinkgelage in sein Zimmer stolpert und in seinem Bett die italienische Fotografin Anna Maria 'Dallas' D'Allesandro vorfindet. Die schöne und selbstbewusste Frau wurde von einem Zoo beauftragt, die Arbeit der Männer zu dokumentieren. Sean ist davon gar nicht begeistert. Er bezweifelt, dass eine Frau aus der europäischen Grossstadt dem gefährlichen Jagdalltag gewachsen ist. Ausserdem bringt sie die Arbeitsmoral der Männer gehörig durcheinander. Doch nach Startschwierigkeiten gelingt es Dallas, den Wildjäger von sich zu überzeugen. Western-Spezialist Howard Hawks drehte das Safari-Abenteuer mit technisch und visuell überzeugenden, atemberaubenden Jagdszenen und rauem Kneipenhumor.
Wiederholung
W
Cast
John Wayne, Elsa Martinelli, Hardy Krüger, Red Buttons, Gérard Blain, Bruce Cabot, Michèle Girardon
Regie
Howard Hawks
Drehbuch
Leigh Brackett
Hintergrundinfos
Regisseur Howard Hawks kam Anfang der 60er Jahre mit seinem Team internationaler Filmstars und einem Budget von sechs Millionen Dollar nach Ostafrika, um einen Film über den Wildfang zu drehen. Er hatte alles dabei ausser einem Drehbuch. Die Geschichte entwickelte sich beim Dreh, der von manchen Kritikern als eine Art Urlaub für Hawks ausserhalb der Kontrolle und auf Kosten des Filmstudios gesehen wurde. Hawks behauptete, dass die beeindruckenden Jagdszenen ausschliesslich von den Schauspielern ohne Mitwirkung von Stuntmen durchgeführt wurden.
Kritiken
Ein vorzüglicher Unterhaltungsfilm, der souverän die Balance zwischen Spannung und Komik, rasanter Aktion und entspannter Ruhe findet. Ohne jeden Hang zur billigen Sensation verbindet Hawks die konventionelle, aber sympathische Spielhandlung mit vielen originellen, aber auch packenden Szenen von fast dokumentarischer Intensität (Lex. des Internat. Films).
Kommunikation findet nicht nur unter uns Menschen statt, sondern auch in der Tierwelt. Für das menschliche Ohr klingt vieles wie eine unverständliche Sprache. Doch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lernen zunehmend die Feinheiten dieser Lautäusserungen kennen – und können ihre Bedeutung übersetzen. Sie belauschen die geheime Kommunikation der Tiere: von winzigen Fröschen und Fledermäusen bis hin zu riesigen Walen und Elefanten. Doch nicht alle Tiere kommunizieren über Geräusche. Moderne Technologien auf Basis künstlicher Intelligenz werden eingesetzt, um den berühmten Schwänzeltanz der Honigbienen zu entschlüsseln – eine ausgeklügelte Bewegungsabfolge, mit der Arbeitsbienen präzise Anweisungen übermitteln. Einige der spektakulärsten Ausdrucksformen im Tierreich bestehen allerdings aus Farben: das blutrote Aufblitzen der Brust eines Gelada-Pavians, das Schillern der 'Augen' auf den Schwanzfedern eines Pfaus oder die schnellen Farbwechsel bei Chamäleons und Tintenfischen. Darüber hinaus gibt es weitaus subtilere Formen des Informationsaustauschs. Der Einsatz von Duftstoffen zur Anlockung eines Weibchens ist dabei ebenso faszinierend wie die sogenannten Stinkkämpfe männlicher Ringelschwanzlemuren: Sie tragen ihr persönliches 'Eau de Cologne' auf, um Rivalen mit Duftbotschaften zu vertreiben – ganz ohne körperliche Auseinandersetzung. Führende Wissenschaftler aus der Verhaltensforschung präsentieren ihre neuesten Erkenntnisse zur Tierakustik und anderen Formen tierischer Kommunikation. Computersimulationen, KI-Programme und hoch entwickelte Aufnahmegeräte tragen dazu bei, diese besser zu analysieren und verstehen zu können.
Während sich die Tiere auf den Winter vorbereiten, fegt ein eiskalter Wind über den Bauernhof. Die Tiere der Wildnis zehren von den letzten Ressourcen des Herbstes, bevor die kältesten und unfruchtbarsten Monate des Jahres hereinbrechen. In der Scheune weckt eine Apparatur die Neugier der Kühe: eine rotierende Viehbürste. Dank ihrer genetisch veranlagten Neugierde lernen die Kühe schnell, das Gerät für eine wohlverdiente Massage zu nutzen. Als der erste Schnee fällt, wird den Stalltieren Mozarts 'Zauberflöte' vorgespielt. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge hat klassische Musik einen beruhigenden Effekt auf Kühe. Als das Thermometer fällt, verwandelt ein Schneesturm den Bauernhof in einen Eispalast und jedes Tier hat seine eigene Methode, um in der Kälte zu überleben. In der Wärme des Stalls wachsen die neun Milchferkel schnell heran und erkunden ihre Umgebung. Bei den Schafen naht die Paarungszeit. Der Bock Roger kann sich zwar in Auseinandersetzungen gut behaupten, ist aber gegenüber weiblichen Tieren weniger selbstsicher. Als seltene Futterquelle in dieser Jahreszeit sind die beackerten Felder ein Glücksfall für die Wildvögel, besonders für jene, die Tausende von Kilometern gezogen sind, um der Kälte zu entfliehen. Im Hühnerstall erklimmt Little Frankie die Stufen der Hackordnung. Bei den Schafen bekommt Patch eine Ultraschalluntersuchung, die ihr Leben verändern wird. Während der Winter zu Ende geht und der Schnee schmilzt, werden immer mehr Anzeichen für einen Neubeginn sichtbar: Die Paarungszeit der Rotmilane und Amphibien kündet vom bevorstehenden Frühling.
Leonie Land ist neurodivergent, sie lebt mit dem Tourette-Syndrom. Ihre unkontrollierten Tics, bei denen sie ungewollt Laute äussert und ihre Muskeln zucken, begannen im Alter von sieben Jahren. Neben ihrer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin studiert die 23-Jährige noch im dritten Semester Wirtschaftsinformatik im Fernstudium, lernt eine neue Sprache und Gitarre spielen. Wie viele Menschen mit Tourette besitzt Leonie eine sehr hohe Aufnahmefähigkeit. Sie möchte, dass neurodiverse Menschen von der Gesellschaft nicht als krank abgestempelt werden. Am Zentrum für Neurodiversitätsforschung in Hamburg erforscht André Zimpel die Vielfalt menschlicher Gehirne. Der Psychologe ist als Synästhetiker selbst neurodivergent. Für ihn hat jeder Buchstabe und jede Zahl eine eigene Farbe – und Melodien sogar einen Geschmack. Bislang galten Autisten oder Menschen mit ADHS und Tourette gemeinhin als beeinträchtigt. André Zimpel will das ändern. Er möchte mit seiner Forschung dazu beitragen, dass Unternehmen die Stärken neurodiverser Menschen erkennen. Die Firma auticon hat dieses Potential längst entdeckt und beschäftigt weltweit 440 autistische Mitarbeiter, die Unternehmen wie Siemens, BMW oder Airbus in IT-Fragen beraten. Einer von ihnen ist Tilman Müller. Der IT-Berater braucht ein extrem ruhiges Umfeld, um effektiv arbeiten zu können. Lange hat er sich in Grossraumbüros gequält. Die Arbeitsbedingungen haben den 32-Jährigen daran gehindert, sein volles Potenzial zu entwickeln. Bei auticon kann er im Home-Office oder Einzelbüro arbeiten. Ein Konzept, das für alle Seiten gut funktioniert.
Grüne Oasen und innovative Forschungszentren: Botanische Gärten bezaubern nach aussen mit ihrer Blütenpracht und leisten im Verborgenen wertvolle wissenschaftliche Arbeit für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Jährlich besuchen Millionen Menschen die grünen Oasen wegen ihrer Exotik, der bunten Beete und der idyllischen Atmosphäre. Ohne weite Reisen auf sich nehmen zu müssen, erleben sie die Pflanzenwelt anderer Länder. Dabei sind Botanische Gärten weit mehr als Volksbildung und Vergnügen. Sie sind weltweit vernetzte Forschungsstätten und unverzichtbar für das Wissen über die Pflanzenwelt. Die Dokumentation führt durch beeindruckende Gewächshäuser von Berlin über London bis in die französischen Alpen. Sie zeigt, wie Wissenschaftler bedrohte Pflanzen retten, ganze Ökosysteme erforschen und Antworten auf drängende Umweltfragen suchen. Im Botanischen Garten Berlin arbeiten Experten daran, fast ausgestorbene Wildpflanzen zu vermehren und wieder auszuwildern. In den Kew Gardens wird Saatgut aus aller Welt gesammelt, eingefroren und für künftige Generationen konserviert. Und in den Alpen versetzen Wissenschaftler ganze Wiesen, um die Anpassungsfähigkeit alpiner Pflanzen an steigende Temperaturen zu erforschen. Die Dokumentation zeigt anhand eindrucksvoller historischer Dokumente die bewegte Geschichte dieser lebenden Archive. Sie zeigt, wie Botanische Gärten nicht nur Biodiversität bewahren, sondern sich auch kritisch mit ihrer kolonialen Vergangenheit auseinandersetzen. 'Die Welt der Botanischen Gärten' macht deutlich: Diese Gärten sind weit mehr als Erholungsorte – sie spielen eine Schlüsselrolle für die Zukunft unseres Planeten.
Säen, pflanzen, jäten: Schrebergärten sind wieder im Trend. Nicht nur in Deutschland und Frankreich, überall in Europa tobt das Gartenfieber. Aber woher kommt eigentlich diese Sehnsucht nach dem Garten, und wann haben sich die Schrebergärten entwickelt? Von den unterschiedlichen Regeln des Kleingartens über Gartenzwerge bis hin zur Verbindlichkeit und Herzlichkeit zwischen Nachbarn: 'Der Schrebergarten – Ein Blick über den Zaun' begleitet leidenschaftliche deutsche und französische Gärtner und gibt dabei einen tiefen Einblick in die Subkultur des Kleingärtnertums. Je nach Land sehen die Kleingärten unterschiedlich aus und haben auch unterschiedliche Regeln. Die Deutschen haben beispielsweise in ihren Schrebergartenvereinen fast mehr Regeln als Unkraut. Aber die Sehnsucht nach dem Grünen und nach Entspannung ist allen Gärtnern gemein. Denn das Grün tut Städten sowie Menschen gut: 'Die Erde, also der Garten, ist für mich wie eine Therapie. Man braucht keine Medikamente gegen Stress oder Antidepressiva. Für mich ist der Garten die beste Medizin', sagt eine französische Gärtnerin. Mit 'le potager' hat die französische Sprache sogar eine eigene Vokabel dafür. Anfangs waren die Parzellen für Arbeiter. Fabrikbesitzer stellten ihnen Land zur Verfügung, damit sie Gemüse anbauen und sich selbst versorgen konnten. In den 1960er und 1970er Jahren flaut die Leidenschaft fürs Gärtnern in Westdeutschland etwas ab. Währenddessen blüht sie in der DDR so richtig auf und der Schrebergarten erhält sogar eine eigene Ratgebersendung.
Gabe ist ein gefeierter Performancekünstler im schillernden, queeren Club Neverland. Gemeinsam mit seinem Partner Andy möchte er sich den vor allem von Andy langgehegten Traum erfüllen, ein Kind zu adoptieren. Doch bevor es so weit ist, müssen die beiden die Sozialarbeiterin Jackie überzeugen, dass sie dieser grossen Verantwortung gewachsen sind. Gabe hat klare Vorstellungen: Er möchte ein Mädchen adoptieren, denn Jungen seien nur 'Plagegeister', behauptet er. Doch hinter dieser Ablehnung steckt viel mehr. Traumatische Ereignisse aus der Kindheit haben tiefe Wunden bei Gabe hinterlassen. Wunden, die ihn über Jahre in die Abhängigkeit von Drogen, Sex und allem trieben, was den Schmerz der inneren Konflikte betäubte. Auf ihm lastet die Scham, als homosexueller Junge in einer streng religiösen Familie aufgewachsen zu sein. Weiterhin ist die komplizierte Beziehung zu seinem Vater von Schweigen und unausgesprochenem Schmerz geprägt. All das versucht Gabe vor Jackie in den Gesprächen zu verbergen. Im Gegensatz zu Andy, der sich sofort ihr gegenüber öffnet und von Anfang an eine gute Verbindung zu Jackie hat. Je mehr die Gespräche in die Tiefe gehen und je näher die Entscheidung rückt, desto grösser wird der Druck auf Gabe. Schliesslich kann er nicht anders und bricht sein Schweigen. Er erzählt Jackie seine ganze Geschichte. Doch was, wenn dieses Geständnis den Traum der beiden von einer Familie zerstört?
Episodenummer
1
Cast
Sion Daniel Young, Fra Fee, Elizabeth Berrington, Leo Harris, Sharon D. Clarke, Maria Doyle Kennedy, William Thomas
Nervös, aber mit grosser Entschlossenheit gelingt es dem queeren Performancekünstler Gabe und seinem Partner Andy, das Komitee davon zu überzeugen, ihnen die Adoption des siebenjährigen Jake zu gestatten. Und das trotz Gabes schwieriger Drogenvergangenheit. Der Erfüllung ihres grössten Wunsches, mit dem kleinen Jake eine Familie zu werden, scheint nun nichts mehr im Weg zu stehen. Doch während Andy sich voller Tatendrang in die Gestaltung des Kinderzimmers stürzt, Möbel baut und die Wände in sanften Farben streicht, fühlt sich Gabe zunehmend ausgeschlossen. Selbstzweifel keimen in ihm auf: Haben sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen? Wird er Jake überhaupt mögen? Und was, wenn Jake ihn als Vater ablehnt? Gabe verfällt in einem dieser Momente der Schwäche in alte Verhaltensmuster und betrinkt sich. Andy, der Gabe in der Vergangenheit schon oftmals Rückfälle verziehen hat, steht an einem Scheideweg. Er will Jake zur Not auch ohne Gabe adoptieren. Ist dies das Ende ihrer Beziehung und ihrer Liebe? Oder werden es Gabe und Andy schaffen, sich in ihre neuen Rollen als Väter einzufinden und in ihrer Beziehung Platz füreinander und für Jake zu schaffen?
Episodenummer
2
Cast
Sion Daniel Young, Fra Fee, Leo Harris, Elizabeth Berrington, Sharon D. Clarke, Maria Doyle Kennedy, William Thomas
Der Performancekünstler Gabe und sein Partner Andy verfolgen weiter ihren grossen Traum, den siebenjährigen Jake zu adoptieren und ihm ein liebevolles Zuhause zu geben. Einige Hürden musste das Paar bis zu dem Tag, an dem Jake einziehen soll, schon gemeinsam überwinden. Trotz Gabes Vergangenheit, geprägt von Exzessen und Drogenmissbrauch, konnte er das Adoptionskomitee mit einer eindringlichen Rede von sich überzeugen. Doch in der Nacht vor Jakes Einzug erschüttert ein tragisches Ereignis ihr Leben. Ein Ereignis, das Gabes Welt auf den Kopf stellt. Unter den neuen Umständen wird die Adoption zunächst ausgesetzt. Schliesslich zerbricht Gabe an seinem Schmerz und fällt in alte, selbstzerstörerische Muster zurück. Er betäubt seine Gefühle mit Alkohol, Drogen und Sex, bis er im Krankenhaus landet. Er steht kurz davor, alles zu verlieren, und Jakes Zukunft ist erneut ungewiss. Gabe gibt nicht auf und kämpft sich mit Hilfe seines Unterstützungsnetzwerks zurück ins Leben, wächst über sich hinaus und darf sich erneut dem Adoptionskomitee stellen. Doch kann er die Mitglieder ein zweites Mal von sich überzeugen? Kann die Adoption noch gelingen und das Beste werden, was den Beteiligten je passiert ist? Eine Begegnung mit Jakes leiblicher Mutter Becky lässt Gabe erkennen, wie sehr sie beide von alten Traumata geprägt sind.
Episodenummer
3
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Sion Daniel Young, Fra Fee, Leo Harris, Elizabeth Berrington, Sharon D. Clarke, Maria Doyle Kennedy, William Thomas
Zwei Jahre hatte Jean-Luc Godard bereits an einem letzten Langfilmprojekt gearbeitet, bevor er am 13. September 2022 assistierten Suizid begeht. Das Werk soll den Titel 'Drehbuch' tragen. Mehrere Versionen seines Skizzenhefts 'Cahier de montage', eine Art bebildertes Drehbuch, halfen ihm dabei, seine Ideen zu konkretisieren. Er zeichnete darin, stellte Collagen aus Zeitungsausschnitten zusammen und versah es mit schriftlichen Anmerkungen. Im Oktober 2021 hatte er bereits erste Pläne für 'Drehbuch' öffentlich gemacht und aus diesen noch sehr vagen Vorstellungen entstand das Exposé für einen Filmtrailer. In den Tagen vor seinem Tod realisiert Jean-Luc Godard, dass er den Film wohl selbst nicht mehr beenden wird, und erteilt seinen beiden engen Mitarbeitern und Vertrauten, Fabrice Aragno und Jean-Paul Battaggia, die Anweisung, einen zweigeteilten Film fertigzustellen: 'Drehbuch' wird aus 'DNA' und 'MRT' bestehen. DNA steht für den genetischen Code, der den Menschen in seiner Einzigartigkeit ausmacht. MRT dagegen – als Verweis auf das medizinische Bildgebungsverfahren und die Hilflosigkeit des von Alter und Krankheit geschwächten Körpers – suggeriert die Auflösung des Individuums im Spiel magnetischer Resonanzen. Zwischen diesen beiden Extremen, die auf streng materialistische Weise Entstehung und Niedergang beschwören, entfaltet sich die Geschichte eines Menschen. Eine Geschichte aus miteinander verwobenen Notizen und Bildern, die auf 18 Minuten verdichtet werden. Eine ebenso singuläre wie kollektive Geschichte – die Geschichte eines Lebens, das den nahenden Tod fürchtet.
Amazonien – diese unwirtlich anmutende Gegend galt unter Wissenschaftlern lange als menschenverlassenes Gebiet, in dem in früherer Zeit nur ganz wenige Jäger und Sammler überlebt hatten. Auch die ersten Siedler glaubten, dass es vor ihnen keinerlei Zivilisation in der Region gegeben hatte, in den küstennahen Sümpfen nicht und im Dschungel erst recht nicht. Doch in Französisch-Guayana sind Archäologen im Begriff nachzuweisen, dass das Amazonasbecken in Wirklichkeit gar nicht so unberührt war. Ihre Forschungen haben ergeben, dass das Gebiet dicht besiedelt war, und zwar von Menschen, die das Land bestellt und genutzt haben. Luftaufnahmen zeigen sagenhafte, erhöhte Felder aus dem 13. Jahrhundert. Man erkennt Wohnhäuser, Wege, Kanäle und Deiche. Erstaunlich, denn wie laut Archäologen, Ökologen, Botaniker und Biologen bekannt wurde, wurde diese Landschaft, die man lange für unberührt gehalten hat, zum Teil von Menschenhand gestaltet. Die Amazonasvölker haben tatsächlich allerlei Obstbäume und Heilkräuter angepflanzt und so zur Herstellung der sagenumwobenen Terra preta beigetragen, einer sehr fruchtbaren und sich selbst regenerierenden Erde: Das Geheimnis dieser Erde kennen nur die Ureinwohner. Eine faszinierende Reise, die einlädt, eine unbekannte Region zu erforschen und neue archäologische Entdeckungen zu machen.
Im südafrikanischen uKhahlamba Drakensberg Park gibt es etwa 35.000 Felsmalereien. Nirgendwo sonst auf der Welt finden sich prähistorische Kunstwerke in solcher Dichte. Angefertigt wurden die Bilder, deren älteste Exemplare vor etwa 30.000 Jahren und die letzten im 19. Jahrhundert entstanden, von den San, einem Volk von Jägern und Sammlern. Heute lebt nur noch eine kleine Gruppe von San in der Wüste der Nachbarländer Namibia und Botsuana. Mit ihrem Verschwinden ist auch das Wissen um die Bedeutung dieser über Jahrtausende entstandenen Malereien verloren gegangen. Welche Geschichte erzählen die San-Malereien? Welche Botschaft hinterliessen ihre Schöpfer auf den Felsen? Nach jahrelangen Forschungsarbeiten ist es Archäologen endlich gelungen, die Zeichnungen zu entschlüsseln. Eine Tierdarstellung sollte sich als entscheidend für das Verständnis dieser Kunst erweisen: die Elantilope. Diese war eine Kreatur des San-Gottes Cagn und spielte eine vergleichbare Rolle in deren Religion wie die Taube für die Christen. Daneben versuchten die Archäologen herauszufinden, was die verschiedenen Mischwesen – halb Tier, halb Mensch – symbolisieren. Es entstand die Hypothese, dass es sich um sakrale Darstellungen handeln muss, nicht um Alltagsszenen. Weitere Belege für diese Vermutung lieferten die Neurowissenschaften, ein Forschungsfeld, das noch nie in der Archäologie bemüht wurde: Unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus der Neuropsychologie kamen die Archäologen zu dem Schluss, dass die Felsbilder Trancetänze darstellen, die eines der wichtigsten Rituale der San-Religion waren. Die Zeichnungen führten die Forscher letztlich in die mystische Welt der ersten Geistheiler Südafrikas – der Schamanen.
Bereits bei seiner Premiere wurde 'King Kong und die weisse Frau' als künstlerische und technische Revolution gefeiert. In einer Zeit, in der die Welt allmählich im Chaos versank, hinterfragte der Film schonungslos die Gründungsmythen der Nation. 90 Jahre später sind die grossen Themen des Films aktueller denn je: hemmungslose Ausbeutung der Natur, die Rolle und Stellung der Frau, Inkonsequenz und Brutalität des menschlichen Handelns, Entgleisungen der Informations- und Unterhaltungsgesellschaft sowie Rassismus und unbarmherziger Kapitalismus. Basierend auf umfangreichen Recherchen, Interviews und zahlreichen Zeitzeugnissen erzählt die Dokumentation die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Films – von der Drehbuchentwicklung über die schwierige Herstellung des Riesengorillas bis hin zu den unglaublich fordernden Dreharbeiten. Beleuchtet werden auch der enorme Publikumserfolg und die historische Bedeutung des Films, der ein Monster zu einer der grössten Kinolegenden machte. Anfangs wurde King Kong als Parabel auf alles Wilde und Unzivilisierte, bis hin zum Faschismus, betrachtet. Diese Interpretation griff jedoch zu kurz, im Laufe der Zeit entstanden differenziertere Deutungen. So sehen manche in dem Affen die Personifizierung einer vom Menschen geschundenen Natur, der nichts anderes übrigbleibt, als zurückzuschlagen. In seiner 2005 entstandenen Neuverfilmung des Meisterwerks gibt Peter Jackson dem Gorilla seine Würde zurück und zeigt ihn als melancholische Kreatur, die der Zerstörung ihrer Welt durch das gefrässigste aller Raubtiere zusehen muss. 'King Kong und die weisse Frau' – einer der faszinierendsten Leinwandmythen und ein Meilenstein der Filmgeschichte.
Wiederholung
W
Cast
Elsa Lepoivre, Robert Armstrong, Bruce Cabot, Merian C. Cooper, Marguerite Harrison, Willis H. O'Brien, Ruth Rose
Die Serie 'Wer nicht fragt, stirbt dumm!' mit Professor Schnauzbart ist todkomisches Schulfernsehen für Erwachsene oder auch schräge Wissenschaft für Oberschlaue. Die Serie beruht auf dem beliebten französischen Blog 'Tu mourras moins bête' von Marion Montaigne. Aus dem Blog entstanden preisgekrönte Comicbände, die als Kurzfilme produziert wurden. Die Animationen sind zum Kaputtlachen und legen den Finger in die Wunde, wo immer sie können. Es geht dabei um so lebenswichtige Fragen, wann endlich das echte Laserschwert zu haben ist, ob man im Schlaf Spinnen verschlucken kann, warum man lieber nicht von der Golden Gate Bridge springen sollte und ob bald mit dem Weltraumlift zu rechnen ist.
'28 Minuten' ist das Kulturmagazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt ein aktuelles Thema aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe und führt hin zu kulturellen Hintergründen, die sich in der Tagesaktualität sonst nicht auf den ersten Blick erschliessen. Dafür stehen den Moderatoren, sowohl Fachleute für die einzelnen Bereiche, als auch ein täglich wechselnder Gast aus dem kulturellen Leben zur Seite.