Der Autor von «Der kleine Prinz» schöpfte seine Inspiration für seine Bücher aus den schönen Jahren, die er in Freiburg verbracht hat.

Antoine de Saint-Exupéry lebte von 1900 bis 1944. Seine Mutter schickte ihn im Alter von 15 Jahren nach Freiburg. Sie hatte Angst, er könnte zum Kriegsdienst eingezogen werden. Ihr hatte er es zu verdanken, dem Ersten Weltkrieg entronnen zu sein. Einige Plätze, die für sein Leben eine Bedeutung hatten, sollten ihm für immer im Gedächtnis bleiben und Jahre später kam er nach Freiburg zurück, obwohl es normalerweise gar nicht seiner Gewohnheit entsprach, Städte, in denen er einmal gelebt hatte, wieder aufzusuchen.

So gehörte unter anderem die Treppe des Kollegiums zu den Orten, die ihn inspirierten. Diese lag auf seinem Weg zum Kollegium Sankt Michael und zur Villa Saint-Jean, wo er von 1915 bis 1917 zur Schule ging. Die Treppe rief ihm gewiss die berühmten Traboules seiner Heimatstadt Lyon in Erinnerung. Saint-Exupéry war kein guter Schüler. Er blickte lieber aus dem Fenster, bewunderte die Aussicht und gab sich Tagträumen hin. Auf der Mauer der Kirche, die an das Kollegium angrenzte, entdeckte er einen Einschlag, den eine Kanonenkugel im Jahr 1798 dort hinterlassen hatte. Für den Knaben war dies bestimmt ein Schock, war doch Frankreich im selben Augenblick Schauplatz eines Blutbads.

Die Bürger von Freiburg fühlen sich mit dem Schriftsteller eng verbunden und haben eine der Strassen entlang des Kollegiums nach ihm benannt. Auch die hochmoderne Technik der 1899 erbauten und durch Abwasser angetriebenen Standseilbahn zog Saint-Exupéry in ihren Bann. Diese Wasserballastbahn steht heute unter Denkmalschutz. In jener Epoche wurden zahlreiche Bauwerke mit abgerundeten Dächern errichtet, was Saint-Exupéry gefiel, der nicht viel für Kanten übrig hatte. In seinen Büchern erinnert er an verschiedene Gebäude in Freiburg, so an die Villa Gallia, die auch heute noch steht. Freiburg Tourismus bietet geführte Besichtigungen auf den Spuren von Antoine de Saint-Exupéry an.
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