Nirgendwo sonst auf der Erde zeigt sich die Entstehung der Berge und Täler so monumental und anschaulich wie in der Tektonikarena Sardona. Magische Linie, Falten und ein Loch im Berg, hier lässt sich das Geheimnis der Gebirgsbildung vielfältig erleben.
Die Geschichte der Alpen ist an keinem Ort so eindrücklich nachvollziehbar wie im UNESCO-Welterbe zwischen Murgsee, Pizol und Martinsloch bei Elm. Hier zeugen weltweit einzigartige Spuren von den gewaltigen Kräften der Natur. Der Zusammenstoß der Erdplatten von Afrika und Europa hat die Alpen über Jahrmillionen hinweg aufgetürmt. Dabei haben sich rund 250 bis 300 Millionen Jahre alte Gesteinsschichten über nur 35 bis 50 Mio. Jahre altes Gestein geschoben. Gletscher, Wind und Wetter haben an der Oberfläche die Täler geformt und so die Überschiebung freigelegt. Daher sind die heute sichtbaren Bergspitzen älter als das darunterliegende Gestein – normalerweise ist es gerade umgekehrt. Die Berge stehen hier sozusagen Kopf.
Heute sieht man sie schon von Weitem: Die markante Kerbe rund um den Piz Sardona trennt das 250 Millionen Jahre alte Verrucanogestein vom 35 bis 50 Millionen Jahre alten Flyschgestein. Aussergewöhnlich daran ist, dass hier das junge Material unten liegt – lange Zeit ein Rätsel für die Geologen und so einzigartig, dass es 2008 als Tektonikarena Sardona in die Liste der UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde.
Die «Glarner Hauptüberschiebung» – besonders schön zu entdecken in der Lochsite – bildet das Herz des UNESCO-Welterbes Tektonikarena Sardona. Ob Tagesausflug oder Mehrtageswanderung, Bergsteiger oder Familienwanderung, hier gibt es für jeden etwas zu entdecken.
Ausflugstipp: «Expedition Tschinglen»
Der Ausflug beginnt mit der Fahrt in der Gondelbahn von Elm auf die Tschinglen-Alp – mitten durch die imposante Schlucht. In der Gondel ist in einem spannenden Hörspiel die Geschichte der Tektonikarena zu hören. Von der Alp führt eine ca. 1 ½ stündige Rundwanderung zum Aussichtspunkt Firstboden. Der Blick reicht vom Martinsloch über Martinsmad und Mittagshorn bis zum tief eingeschnittenen Talboden.