Die Ruinaulta oder Rheinschlucht ist eine bis zu 400 Meter tiefe und rund 13 Kilometer lange Schlucht des Vorderrheins zwischen Ilanz und der Mündung des Hinterrheins bei Reichenau im Kanton Graubünden in der Schweiz. Der rätoromanische Name ‚Ruinaulta’ ist zusammengesetzt aus den beiden Wörtern Ruina (deutsch «Geröllhalde» und «Abbruch») und aulta (deutsch «hoch»).
Das 2028 Hektaren grosse Gebiet der Schlucht von Castrisch bis Trin ist als Landschaftsschutzgebiet im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung verzeichnet. Zudem befindet sich die Schlucht am Rand des Gebiets der «Tektonikarena Sardona», die 2008 von der UNESCO in das Verzeichnis des Weltnaturerbes aufgenommen wurde.
Entstehung
Die Schlucht der Ruinaulta entstand nach dem Flimser Bergsturz vor beinahe 10'000 Jahren. Damals brachen zwischen dem Flimserstein und dem Piz Grisch über 10 Milliarden Kubikmeter Fels ab und begruben das Vorderrheintal zwischen den heutigen Dörfern Castrisch und Reichenau unter einer mehrere hundert Meter mächtigen Schuttmasse.