Gefässkrankheiten
ARTERIEN
Erkrankungen der Arterien: Arteriosklerose und arterielle Verschlusskrankheit
Die ersten, initialen Schritte der Arteriosklerose sind letztlich nicht vollständig geklärt. Sicher ist nur, dass es sich um ein multifaktorielles Geschehen handelt, bei dem vermutlich mehrere Prozesse eine Rolle spielen.
Grundsätzlich spielt sich die Arteriosklerose bei allen Menschen von Geburt an und mit zunehmendem Alter ab. Dass es zu einem unterschiedlich heftigen Befall kommt, liegt unter anderem an dem Vorhandensein oder Fehlen der bekannten Risikofaktoren.
Der degenerative, die Gefässwand zerstörende Prozess der Arteriosklerose kann sich in allen Gefässregionen abspielen. Je nach dem Befall der jeweiligen Gefässe, sind auch die Beschwerden recht unterschiedlich.
Eine krankhafte Verengung an den Arterien der Arme und Beine wird als periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) bezeichnet. In mehr als 90 Prozent der Fälle sind die Gefässe im Becken und in den Beinen betroffen. Diese Verengungen der Beinarterien führen zu Durchblutungsstörungen (Sauerstoffmangel) in den Beinen und zwingen die Betroffenen zu Gehpausen (z.B. bei einem Gang durch die Stadt an praktisch jedem Schaufenster). Daher wird die Erkrankung auch als Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) bezeichnet.
Die cerebrale arterielle Verschlusskrankheit kennt nicht ein typisches Beschwerdenbild sondern verschiedene, welche dem kompletten arteriellen Verschluss (Schlaganfall) vorausgehen. Dies macht die frühzeitige Erkennung so schwierig.
Andere in Frage kommende Ursachen für arteriellen Verschlüsse sind die zusammenfassend als Vaskulitiden beschriebenen Gefässentzündungen.
Angiologie
DEFINITION ANGIOLOGIE
Der Begriff Angiologie setzt sich aus zwei Wortstämmen, die aus dem Griechischen stammen, zusammen. Angios: das Gefäss (gemeint waren früher Amphoren und Vasen) und logos: die Lehre.
Frei übersetzt bedeutet Angiologie demzufolge «die Lehre von den Gefässen». In der Medizin sind mit den Gefässen die Blutgefässe gemeint. Dazu zählen:
- die Schlagadern (Arterien)
Der Angiologe ist folglich der Arzt, der sich mit dieser Lehre befasst und sich insbesondere auf die Diagnostik und die Therapie von Gefässerkrankungen spezialisiert hat. Ähnlich wie ein Kardiologe sich auf die Diagnostik und Therapie (Medikamente, Kathetertechnik) des Herzens spezialisiert hat. Der Gefässchirurg ist ein spezialisierter Chirurg, der Gefässe operieren kann. Er arbeitet eng mit dem Angiologen zusammen und ist auf dessen Diagnostik angewiesen.