search.ch

Presseclub

Themen: Jung, rechtsextrem, gewaltbereit – neue Gefahr für die Demokratie? | Gäste: Christian Fuchs (DIE ZEIT), Mona Jaeger (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Michael Kraske (freier Autor), Antonie Rietzschel (Leipziger Volkszeitung)

Kategorie
Zeitgeschehen
Produktionsland
D
Produktionsjahr
2025
Beschreibung
Mitte der Woche haben Ermittler von Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt fünf Mitglieder einer rechtsradikalen Kameradschaft festgenommen. Sie stehen im Verdacht, Anschläge gegen Geflüchtete und politisch Andersdenkende geplant zu haben sowie für schwere Brandstiftung und Sachbeschädigung verantwortlich zu sein. Was die Sache besonders macht, ist ihr Alter: Sie sind zwischen 14 und 18 Jahren alt. Wie kommt es, dass 15- jährige Terroranschläge planen, anstatt auf Partys zu gehen? Die Meldung passt in das Bild der Jahresstatistik über politisch motivierte Straftaten, die so hoch sind wie noch nie. Laut Innenminister Dobrindt geht vom Rechtsextremismus die grösste Gefahr für die Demokratie aus. Diesen Satz haben auch seine Vorgänger so formuliert, aber seither ist keine Trendumkehr in Sicht. Im Gegenteil: Dass inzwischen auch rechtsradikale Teenager zur Tätergruppe gehören, ist dann doch neu. Bei den Festgenommen handelt es sich um Anhänger der letzten Verteidigungswelle. Sie ist aber nicht die einzige aktive Nazi-Gruppe in Deutschland, in der Teenager aktiv sind, warnt Dobrindt. Angetriggert auf Social Media hätten sich seit dem Sommer 2024 in ganz Deutschland gewaltbereite und mobilisierungsfähige Kameradschaften gebildet und in der rechtsextremen Szene etabliert. Deren Feindbild: Angehörige der LGBTQ-Community, Linke sowie Migranten. Deren Ziel: Die liberale Demokratie zu stürzen. Diese Gruppen suchen den Schulterschluss mit etablierten Akteuren der rechtsextremen Szene wie zum Beispiel dem III. Weg oder der Heimat, einst NPD. Wie gefährlich ist diese Bewegung? Wieso boomen rechtsextreme Jugendgruppen? Ist das ein gesamtdeutsches Phänomen oder gibt es Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland? Was macht diese Kameradschaften für junge Menschen attraktiv? Wer und was ist dafür verantwortlich? Und was muss geschehen, damit rechtsextremes Gedankengut nicht prägend wird für eine ganz neue Generation?
Hintergrundinfos
Im ARD-Presseclub diskutieren Journalistinnen und Journalisten aus dem In- und Ausland aktuelle politische Ereignisse und Entwicklungen. Im Dialog entsteht ein Wettstreit der Meinungen und Interpretationen aktueller politischer Vorgänge. Durch die Sendungen führen im Wechsel Volker Herres, Jörg Schönenborn und Ellen Ehni. Im anschliessenden 'Presseclub nachgefragt' können Zuschauerinnen und Zuschauer über die WDR 5 Hotline mit den Beteiligten der Sendung weiterdiskutieren und Fragen stellen.